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Was war die Replikationskrise in der Psychologie?

    Die Replikationskrise in der Psychologie bezieht sich auf eine Phase, in der viele experimentelle Ergebnisse in der Psychologie nicht erfolgreich repliziert werden konnten. Ausgelöst wurde die Krise durch eine Reihe von Studien, die die Ergebnisse früherer Studien nicht replizieren konnten. Eine der bekanntesten Studien ist die der Open Science Collaboration, die 2015 versuchte, die Ergebnisse von 100 psychologischen Studien zu replizieren. Dabei wurde versucht, 100 bekannte Experimente aus der allgemeinen und Sozialpsychologie zu replizieren. In den Originalstudien… Weiterlesen »Was war die Replikationskrise in der Psychologie?

    Die Anpassung der Gehirnentwicklung bei Babys an das Sprechtempo

      Die späte Entwicklung der schnellen Hirnaktivität im Säuglingsalter beschränkt die anfängliche Verarbeitungskapazität auf langsame Informationen, d.h. einzelne Laute in natürlich gesprochener Sprache dauern nur ca. 50 Millisekunden, aber das Gehirn eines Neugeborenen arbeitet noch sehr langsam und kann nur akustische Reize verarbeiten, die 150 bis 200 Millisekunden dauern. Dennoch erwerben Säuglinge im ersten Lebensjahr die kurzlebigen Sprachlaute ihrer Muttersprache. Menn et al. (2024) untersuchten nun, warum Babys dennoch in den ersten Lebensmonaten scheinbar mühelos und schnell Sprache… Weiterlesen »Die Anpassung der Gehirnentwicklung bei Babys an das Sprechtempo

      Kann ein Computer Bewusstsein haben?

        Der Philosoph John R. Searle veröffentlichte 1980 seinen Aufsatz „Minds, Brains, and Programs“ mit einem Gedankenexperiment – dem „Chinesischen Zimmer“ – als durchdachtes Argument im wissenschaftlichen Streit um die Frage, ob Maschinen allein durch die Ausführung eines geeigneten Programms ein Bewusstsein entwickeln können. Dieses Experiment stellt eine notwendige Erweiterung des Turing-Tests dar. Der Turing-Test wird eingesetzt, um zu überprüfen, ob eine Maschine das Denkvermögen eines Menschen hat, wobei für den Test eine Versuchsperson mit einem Menschen und… Weiterlesen »Kann ein Computer Bewusstsein haben?

        Was ist die Nase über die Emotionen verrät

          Der Mensch schließt von Gesichtern und deren Ausdruck auf mentale Zustände und Eigenschaften, wobei sich die bisherige Forschung auf die Rolle der Augen und des Mundes in diesem Prozess konzentriert hat. Broda & de Haas (2023) zeigen jedoch in einer Studie, dass auch die Nasenregion des Menschen Urteile über seinen Gemütszustand zulässt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Onlinestudie wurden gebeten, Gesichter und isolierte Teile von Gesichtern hinsichtlich ihres Ausdrucks zu beurteilen, wobei die isolierte Nasenregion Urteile zuließ,… Weiterlesen »Was ist die Nase über die Emotionen verrät

          Musik beeinflusst die Erinnerungen von Menschen

            Die positive Wirkung von Musik steht in engem Zusammenhang mit der Ausschüttung von Botenstoffen wie Oxytocin, Serotonin, Endorphinen und Dopamin, die einen Cocktail von Gefühlen wie Wohlbefinden, Glück und Euphorie auslösen können und auch bei anderen angenehmen Erlebnissen wie gutem Essen oder Sex ausgeschüttet werden. Die emotionalen Reaktionen auf Musik werden in der Amygdala, einer evolutionär sehr alten Region des Gehirns, erzeugt und musikbezogene Erinnerungen werden im benachbarten Hippocampus gespeichert, während gleichzeitig der präfrontale Cortex, der für… Weiterlesen »Musik beeinflusst die Erinnerungen von Menschen

            Generalisierung von Ängsten findet auch bei dagegen eingesetzten Expositionstherapien statt

              Frühere Forschungen haben gezeigt, dass sich die mit einem Reiz verbundene Angst häufig auf andere Reize mit ähnlichen Wahrnehmungsmerkmalen sowie auf verschiedene Reizkategorien ausbreitet, wobei die Exposition als wirksamste Intervention zur Verringerung übermäßiger Angst gilt. Lange Zeit ging man davon aus, dass unterschiedliche Expositionstherapien zur Behandlung unterschiedlicher Angstzustände erforderlich sind. Eine Studie von Kodzaga et al. (2023) zeigte, dass eine Expositionstherapie für eine spezifische Angst auch andere Ängste lindern kann. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob… Weiterlesen »Generalisierung von Ängsten findet auch bei dagegen eingesetzten Expositionstherapien statt

              Wahrnehmung und Gedächtnis sind gegensätzliche Prozesse im Gehirn

                Steel et al. (2024) haben untersucht, wie Wahrnehmung und Gedächtnis in Bezug auf die visuelle Kodierung zusammenhängen. Konventionelle Ansichten über die Organisation des Gehirns gehen davon aus, dass Regionen an der Spitze der kortikalen Hierarchie intern orientierte Informationen mit Hilfe eines abstrakten amodalen neuronalen Codes verarbeiten. Neuere Berichte haben jedoch die Existenz einer retinotopischen Kodierung – d.h. gemäß dem Lichteinfall auf die Netzhaut des Auges – an der Spitze der kortikalen Hierarchie beschrieben, einschließlich des Default-Mode-Netzwerks, d.h.… Weiterlesen »Wahrnehmung und Gedächtnis sind gegensätzliche Prozesse im Gehirn

                Haustiere und Wohlbefinden

                  Luhmann & Kalitzki (2016) haben untersucht, welchen Einfluss Haustiere auf das alltägliche Wohlbefinden von Menschen ausüben, wobei es wichtig war, unter welchen Bedingungen bestimmte Tiere gut für das Wohlbefinden wirken. In einer Online-Studie wurden Menschen, die Hunde, Katzen oder Pferde hielten, zu Faktoren des subjektiven Wohlbefindens wie positive Stimmung und Lebenszufriedenheit und zu den erlebten Nutzen- und Kostenfaktoren des Haustierhaltens befragt. Das Wohlbefinden von HaustierhalterInnen war dann besonders hoch, wenn sie die Tierhaltung als eine wichtige Aufgabe… Weiterlesen »Haustiere und Wohlbefinden

                  Schlafrhythmen und Gedächtniskonsolidierung

                    Die positive Wirkung des Schlafes auf die Gedächtniskonsolidierung beruht auf dem präzisen Zusammenspiel von langsamen Oszillationen und Spindeln. Die Präzision der Kopplung der schlafbezogenen Hirnrhythmen nimmt von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter zu und mit zunehmendem Alter wieder ab. Ob diese Rhythmen von einem zugrundeliegenden Schrittmacher orchestriert werden, ist noch nicht geklärt. Obwohl frühere Studien bereits einen Zusammenhang zwischen Atmung und Kognition während der Wachphase gezeigt haben, war unklar, ob die Atmung auch für die Gedächtnisverarbeitung während… Weiterlesen »Schlafrhythmen und Gedächtniskonsolidierung

                    Working Out Loud

                      Working Out Loud ist ein Ansatz im Rahmen der Organisationspsychologie und beschäftigt sich mit der Zusammenarbeit und dem Wissensaustausch in beruflichen Umgebungen. Die Idee hinter Working Out Loud ist, dass Menschen ihre Arbeit transparenter gestalten, aktiv ihr Netzwerk nutzen und dabei lernen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Der Begriff wurde von John Stepper geprägt, einem Unternehmensberater, der den Fokus auf offene Kommunikation, Zusammenarbeit und Teilen von Wissen legt. Der Begriff Working out loud tauchte erstmals Ende 2010… Weiterlesen »Working Out Loud

                      Das Bucharest Early Intervention Project

                        Das Bucharest Early Intervention Project ist eine Langzeitstudie, die in den 1990er Jahren in Rumänien begann und sich auf Kinder konzentrierte, die in staatlichen Waisenhäusern unter oft vernachlässigenden Bedingungen aufwuchsen. Die Studie wurde durchgeführt, um die langfristigen Auswirkungen von Vernachlässigung und mangelnder emotionaler Unterstützung auf die Entwicklung von Kindern erneut zu untersuchen und insbesondere zu verstehen, wie frühe Interventionen die Entwicklung von Kindern beeinflussen können, die in ihren ersten Lebensjahren einen Mangel an emotionaler Bindung und Anregung… Weiterlesen »Das Bucharest Early Intervention Project

                        Kognitive Entwicklung im Kleinkindalter verläuft in Brüchen

                          Mit ausgeklügelten Tests haben Entwicklungspsychologen aus Greifswald (Krist, 2013) das Denken von Kleinkindern untersucht und die in der Säuglingsforschung angenommene Kontinuität der Denkentwicklung in Frage gestellt. In spielerischen Situationen erfassten sie das naive alltagsbezogene mathematische, physikalische und psychologische Denken von Kindern im Alter von ein bis sechs Jahren. Im Test „Schweinetheater“ wird den Kindern eine Bühne mit einem Schwein gezeigt, dann wird der Vorhang heruntergelassen und ein zweites Schwein von der Seite für das Kind sichtbar hineingeschoben.… Weiterlesen »Kognitive Entwicklung im Kleinkindalter verläuft in Brüchen