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Die Einsamkeit im Lebenslauf

    Susanne Bücker, Professorin für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie an der Universität Witten/Herdecke, beschäftigt sich mit den Themen Einsamkeit und Entwicklung von Zufriedenheit über die Lebensspanne. In ihrer entwicklungspsychologischen Forschung konzentriert sie sich auf die Zeitspanne von der späten Kindheit bis ins hohe Alter und beschäftigt sich vor allem mit den sozio-emotionalen Phänomenen Einsamkeit und Selbstwert.

    Sie untersuchte auch, wie sich das Einsamkeitsempfinden im Laufe des Lebens verändert und fand heraus, dass vor allem das junge Erwachsenenalter (18 bis 29 Jahre) und das hohe Alter (80 Jahre und älter) Risikophasen darstellen, in denen sich Menschen häufiger einsam fühlen als in anderen Lebensabschnitten. Dieser Befund ist insofern überraschend, als junge Erwachsene stark vernetzt sind und scheinbar alle Möglichkeiten haben, dennoch scheinen viele junge Menschen mit ihren sozialen Beziehungen unzufrieden zu sein oder sich nicht verstanden zu fühlen. Es hat sich auch gezeigt, dass Menschen, die sich chronisch einsam fühlen, nicht nur ein erhöhtes Risiko für Depressionen oder Angststörungen haben, sondern auch für Schlaganfälle, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Demenz.

    Bei der Frage, wie zufrieden die Menschen mit ihrem Leben sind, wie sich diese Zufriedenheit im Laufe des Lebens verändert und ob es tatsächlich eine Midlife Crisis gibt, zeigte sich, dass es in der Lebensmitte keine Abnahme der Lebenszufriedenheit gibt, was gegen die Theorie einer Midlife Crisis spricht. In der Pubertät hingegen sinkt das Wohlbefinden deutlich, da es sich um eine turbulente und herausfordernde Lebensphase handelt, in der natürlich auch körperlich viel passiert. Nach der Pubertät steigt die Lebenszufriedenheit dann kontinuierlich leicht an, ein Trend, der sich erst im hohen Alter ab etwa 70 Jahren wieder umkehrt.



    Literatur

    https://idw-online.de/de/news823535(23-11-09)


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