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Kinderbeichte ist emotionaler Missbrauch

    Die Kinderbeichte in der katholischen Kirche, vor allem im Zusammenhang mit der Erstkommunion, stößt bei Wissenschaftlern zunehmend auf Widerstand, weil die Beichte von Acht- oder Neunjährigen entwicklungspsychologisch unangebracht ist. Das kindliche Gehirn ist noch nicht reif für Begriffe wie Sünde und Buße, und kleine Verfehlungen von Kindern sind völlig normal. Begriffe wie Sünde, Schuld und Vergebung, aber auch die besondere Schwere einer Schuld sind aufgrund der Entwicklung des Stirnhirns erst im Alter von etwa 14 Jahren wirklich… Weiterlesen »Kinderbeichte ist emotionaler Missbrauch

    Wie das Gehirn Belohnungsorte kartografiert

      Barnstedt et al. (2024) untersuchten im Mausmodell die Zusammenarbeit des Hippocampus mit dem Nucleus accumbens, die für das Erinnern von Lebensereignissen und die räumliche Orientierung entscheidend ist und damit eine zentrale Rolle im Gedächtnis spielt. Die Forscher nutzten eine Reihe neuartiger optischer und analytischer Methoden, um zu verstehen, wie die beiden Hirnregionen miteinander kommunizieren, indem sie die neuronale Aktivität von mehr als 5.000 Neuronen und ihre Verbindungen zum Belohnungszentrum des Gehirns verfolgten. Die Ergebnisse deuten darauf hin,… Weiterlesen »Wie das Gehirn Belohnungsorte kartografiert

      Co-Rumination erhöht oft die psychische Belastung

        Es ist ein weit verbreiteter Glaube, dass es Menschen besser geht, wenn sie über Probleme sprechen können. Tatsächlich steht die Suche nach sozialer Unterstützung im Zusammenhang mit dem psychischen Wohlbefinden. Allerdings kann das Reden über Probleme zu einem beharrlichen Extrem werden und somit problematisch sein. Während es bei manchen Themen entlastend sein kann, sich einem Freund oder einer Freundin anzuvertrauen und dadurch möglicherweise eine andere Perspektive einzunehmen, können solche Problemgespräche bei manchen Menschen auch negative Gefühle verstärken.… Weiterlesen »Co-Rumination erhöht oft die psychische Belastung

        Menschen, die besonders anfällig für Burnout sind

          Perfektionisten: Menschen, die sehr hohe Ansprüche an sich selbst stellen, alles perfekt machen wollen und sich (unrealistisch) hohe Ziele setzen, sei es im Beruf, im Privatleben, bei Hobbys oder in der Liebe. Sie wollen die Welt verändern und stellen unrealistische Ansprüche an sich und ihre Umwelt. Wenn sie merken, dass sie von anderen nichts zurückbekommen oder dass sie ihre Ziele nicht immer und überall erreichen können, sind sie enttäuscht von sich selbst, strengen sich vielleicht noch mehr… Weiterlesen »Menschen, die besonders anfällig für Burnout sind

          Unbedingt Normalzeit als Standardzeit einführen, d. h., die aktuelle Winterzeit

          Mitten im tiefsten Winter wurde mir endlich bewusst, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer wohnt. Albert Camus Die Mehrheit der Europäer befürwortet zwar die Abschaffung der Zeitumstellung und bevorzugt dabei die Sommerzeit, doch die Winterzeit entspricht eher der inneren Uhr des Menschen. Die Sommerzeit ist kein natürliches Ereignis, sondern ein politischer Beschluss, der die innere Uhr immer wieder aus dem Takt bringt. Dabei entspricht die Winterzeit, also die natürliche Zeit, dem menschlichen Biorhythmus, der den Schlaf, den… Weiterlesen »Unbedingt Normalzeit als Standardzeit einführen, d. h., die aktuelle Winterzeit

          Wie sich Empathie in den ersten Lebensjahren entwickelt

            Einfühlungsvermögen in andere Menschen spielt eine zentrale Rolle im menschlichen Zusammenleben und gilt als Schlüssel zur moralischen Entwicklung. In den Entwicklungstheorien herrscht Uneinigkeit darüber, in welchem Alter Empathie in der menschlichen Ontogenese auftritt und welche Faktoren ihre frühe Entwicklung begünstigen. Um die verschiedenen theoretischen Ansichten zu evaluieren, untersuchten Paulus et al. (2024) in einer Studie die Reaktionen von Säuglingen im Alter von 6, 10, 14 und 18 Monaten auf eine Versuchsperson und deren Mütter, die Schmerzen simulierten,… Weiterlesen »Wie sich Empathie in den ersten Lebensjahren entwickelt

            Wie man aus dem Tagträumen wieder in die Realität zurückfindet

              Farrell et al. (2024) haben am Mausmodell untersucht, wie das Gehirn Menschen beim Tagträumen in die Realität zurückholt. Ähnlich wie beim Träumen werden dabei vergangene Ereignisse noch einmal durchlebt, indem das Gehirn die Szenen vor dem inneren Auge abspielt. Dabei erzeugen Neuronen im Hippocampus Sharp-Wave-Ripples, bis zu 200 Millisekunden dauernde synchrone Nervensignale, die die Gedanken mit den Erinnerungen verknüpfen. Bei diesem Phänomen feuern Nervenzellen in einem Teil des Hippocampus, dem Gyrus dentatus, synchrone Signale ab, die etwa… Weiterlesen »Wie man aus dem Tagträumen wieder in die Realität zurückfindet

              Die Veränderung des Körpergeruchs während der Entwicklung

                Körpergerüche verändern sich im Laufe der Entwicklung und diese Veränderungen beeinflussen z.B. die zwischenmenschliche Kommunikation zwischen Eltern und ihren Kindern. Der individuelle Körpergeruch ist ein komplexes Gemisch. Körperausscheidungen wie Schweiß oder Talg werden einerseits von Bakterien, die die Haut besiedeln, zersetzt, andererseits reagieren sie mit Chemikalien in der Luft, wobei sich die Körperausdünstungen mit dem Alter verändern. Säuglinge erkennen schon kurz nach der Geburt den individuellen Geruch ihrer Mutter, Eltern können den Körpergeruch ihres Babys erkennen und… Weiterlesen »Die Veränderung des Körpergeruchs während der Entwicklung

                Stand-by für das Gehirn: Tagträume

                  Bei Untersuchungen an Menschen, die im Versuch einfach dazuliegen und nichts zu tun hatten, zeigte sich, dass das Gehirn in solchen Ruhephasen keineswegs abschaltet, vielmehr wird ein weitverzweigtes Basisnetzwerk (default network) aktiv, in welchem das Gehirn die freie Zeit benutzt, um über Vergangenes und Zukünftiges nachzudenken, um zu planen oder Bilanz zu ziehen. Offensichtlich hat das selbstreferenzielle Basisnetzwerk des Gehirns, das sich in Ruhepausen immer wieder einschaltet und Menschen zum Grübeln veranlasst, eine wichtige Funktion. Da beim… Weiterlesen »Stand-by für das Gehirn: Tagträume

                  Die Black-Box der Psychologie und die Neurowissenschaften

                    *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Ein Merkmal der Neurowissenschaften ist nach Felix Hasler, dass unbedeutende Forschungsergebnisse überverkauft werden, wobei von einer Revolution des Menschenbildes durch die Neurowissenschaften keine Rede sein kann. Hinzu kommt, dass die Hirnforschung in den letzten 50 Jahren kaum wichtige Erkenntnisse geliefert hat, wobei in den letzten Jahren die Selbstüberschätzung der Neurowissenschaften kontinuierlich zugenommen hat, siehe dazu Neurodidaktik,  Neuroökonomie, Neuroethik. Die sogenannten Erkenntnisse der Hirnforschung haben ja nicht dazu geführt, dass Kinder… Weiterlesen »Die Black-Box der Psychologie und die Neurowissenschaften