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Immunreaktion des Körpers beim Anblick kranker Menschen

    Keller & Diekhof (2025) untersuchten, ob der bloĂźe Anblick von kranken Menschen, die niesen oder andere sichtbare Symptome einer Erkältung zeigen, eine Immunreaktion im Körper auslösen kann, auch wenn keine tatsächliche Infektion vorliegt. Zu diesem Zweck wurden kurze Videos von kranken und gesunden Menschen erstellt, die den Testpersonen gezeigt wurden. Die Forscher maĂźen dabei sowohl die Gehirnaktivität als auch die Freisetzung von sekretorischem Immunglobulin A (slgA), einem Antikörper, der besonders bei der Abwehr von Atemwegserregern eine Rolle… Weiterlesen »Immunreaktion des Körpers beim Anblick kranker Menschen

    Wer spricht mehr? Frauen oder Männer?

      Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass Frauen mehr sprechen als Männer. Ein frĂĽherer, 2007 veröffentlichter, viel beachteter Studienbericht der Universität von Arizona hatte gezeigt, dass sowohl Männer als auch Frauen ungefähr 16.000 Worte pro Tag sprechen, was die stereotype Annahme widerlegte. Eine neue, umfangreichere Folgestudie zeigt nun ein differenzierteres Bild und legt nahe, dass Frauen in bestimmten Lebensphasen tatsächlich gesprächiger sein könnten. Tidwell et al. (2025) entdeckten nun, dass Frauen im Alter von 25 bis 65… Weiterlesen »Wer spricht mehr? Frauen oder Männer?

      Alkohol als Mittel gegen depressive Störungen?

        Ziel einer Studie von Leeman & Geyer (2025) war es, die real-time subjektiven Effekte von Alkohol bei Menschen mit einer Alkoholgebrauchsstörung und bei Personen mit komorbider depressiver Störung zu untersuchen. Die allostatische Theorie der Sucht geht davon aus, dass Alkohol mit fortschreitender Sucht nicht mehr primär konsumiert wird, um positive Effekte zu erzielen, sondern um negative GefĂĽhle zu lindern. Insgesamt nahmen 221 Teilnehmer an der Studie teil, die während eines dreistĂĽndigen Beobachtungszeitraums in ihrer natĂĽrlichen Umgebung befragt… Weiterlesen »Alkohol als Mittel gegen depressive Störungen?

        Stress und Gedächtnis: Warum negative Erinnerungen so stark sind

          Hast du dich jemals gefragt, warum du dich an unangenehme oder stressige Situationen so gut erinnern kannst? Das liegt daran, dass unser Gehirn auf Stress auf eine bestimmte Weise reagiert, die unsere Erinnerungen beeinflusst. Wenn wir Stress erleben, werden bestimmte chemische Botenstoffe in unserem Gehirn freigesetzt, sogenannte Neurotransmitter. Dazu gehören auch die Endocannabinoide. Diese Stoffe können die Verbindung zwischen unseren Erfahrungen und unserem Verhalten beeinflussen. In stressigen Situationen können sie dazu fĂĽhren, dass wir uns besser an… Weiterlesen »Stress und Gedächtnis: Warum negative Erinnerungen so stark sind

          Depressionen bei Männern und ihre Besonderheiten

            Depressionen sind weit verbreitet und betreffen Menschen aller Geschlechter, jedoch zeigen Statistiken, dass Frauen deutlich häufiger von dieser psychischen Erkrankung betroffen sind als Männer. Während laut der genannten Quelle fĂĽnf von 100 Männern depressiv werden, liegt die Zahl bei Frauen bei etwa dem Doppelten. Diese Zahlen werfen die Frage auf, warum Männer scheinbar seltener diagnostiziert werden und welche Rolle geschlechtsspezifische Unterschiede in der Symptomatik und im Umgang mit der Krankheit spielen. Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Symptomatik Eine… Weiterlesen »Depressionen bei Männern und ihre Besonderheiten

            Verbessert Puzzeln das Gedächtnis von Menschen?

              In einer Studie wurde untersuchte, ob Puzzeln die kognitive Leistungsfähigkeit steigern kann. Die Studie (Fissler et al., 2018),zeigte jedoch, dass Puzzeln – weder kurzfristig noch langfristig – zu einer Verbesserung der geistigen Fähigkeiten fĂĽhr. Einziger positiver Befund war, dass Menschen, die in ihrem Leben viel gepuzzelt haben, tendenziell auch eine bessere Kognition aufwiesen. Diese Korrelation könnte darauf hindeuten, dass Personen mit guten kognitiven Fähigkeiten eher zum Puzzeln neigen. Die Studie ergab auch, dass Puzzeln als entspannende Freizeitaktivität… Weiterlesen »Verbessert Puzzeln das Gedächtnis von Menschen?

              Die dunkle Seite der Empathie

                Aus psychologischer Sicht gibt es auch eine dunkle Seite der Empathie, denn während Empathie grundsätzlich als eine positive, prosoziale Fähigkeit angesehen wird, die es Menschen ermöglicht, die GefĂĽhle anderer zu verstehen und mitzufĂĽhlen, kann sie in bestimmten Kontexten auch negative Auswirkungen haben. Diese „dunkle Seite“ tritt insbesondere dann auf, wenn Empathie selektiv oder zu intensiv ist, oder wenn sie auf schädliche Weise eingesetzt wird. Es gibt Forschung, die zeigt, dass empathische Fähigkeiten auch in manipulativen oder egoistischen… Weiterlesen »Die dunkle Seite der Empathie

                Negatives Gottesbild erzeugt Angst und Depressionen

                Häufig hört man das Argument, dass Menschen mit starkem Glauben seltener unter Angst und Depressionen leiden. Wissenschaftler der Universität ZĂĽrich und der Ruhr-Universität Bochum haben nun einige hundert Kirchgänger befragt, die in den letzten vier Jahren ein belastendes Erlebnis wie eine schwere Krankheit, ein Trauma oder einen Trauerfall zu verarbeiten hatten. Es zeigte sich aber, dass ein negatives Gottesbild zu psychischen Problemen fĂĽhren kann. Entscheidend dafĂĽr, ob der Glaube Heil oder Unheil bringt, ist das Gottesbild der… Weiterlesen »Negatives Gottesbild erzeugt Angst und Depressionen

                Der Körpergeruch spielt auch bei Freundschaften eine Rolle

                  Freunde sind Gottes Entschuldigung fĂĽr Verwandte. Friedrich Wilhelm Nietzsche Nichtmenschliche Landsäugetiere riechen an sich selbst und aneinander, um zu entscheiden, wer Freund oder Feind ist, und auch der Mensch riecht an sich selbst und an anderen. Duftstoffe dienen als Erkennungs- und Sexuallockstoff  und können bewusst oder unbewusst Verhaltensweisen anderer Individuen beeinflussen. Der Geruchssinn stellt daher einen der wichtigsten Sinne im alltäglichen Leben und Erleben dar, unter anderem bei der Entdeckung von Gefahren oder bei sozialen Interaktionen mit… Weiterlesen »Der Körpergeruch spielt auch bei Freundschaften eine Rolle

                  Selbstberichte sollten in der Psychologie mehr Gewicht erhalten

                    Corneille & Gawronski (2024) haben die derzeit populären Methoden zur Messung psychologischer Konstrukte, insbesondere den Impliziten Assoziationstest (IAT) und das Affect Misattribution Procedure (AMP) untersucht. Diese Instrumente wurden lange als besonders wertvoll angesehen, da sie automatisch ablaufende, unbewusste Prozesse messen und somit soziale ErwĂĽnschtheit umgehen können. Doch es zeigt sich, dass diese Messmethoden nicht die erhoffte Objektivität und Unabhängigkeit von sozialen Kontexten gewährleisten, sodass eine kritische Neubewertung der Rolle impliziter Messungen in der psychologischen Forschung notwendig ist.… Weiterlesen »Selbstberichte sollten in der Psychologie mehr Gewicht erhalten

                    Das menschliche Gehirn strukturiert Wahrgenommenes auch unbewusst

                      Tacikowski et al. (2024) haben untersucht, wie das menschliche Gehirn unbewusst aus Erfahrungen lernt. Es wurde nachgewiesen, dass das Gehirn zeitliche und räumliche Muster in unseren Erlebnissen erkennt und speichert, um zukĂĽnftige Ereignisse vorherzusagen, wobei diese Prozesse oft ohne bewusstes Wissen stattfinden und eine zentrale Rolle fĂĽr das Lernen und Gedächtnis spielen. Die Studie fokussiert sich auf den Hippocampus und den entorhinalen Cortex, zwei Gehirnregionen, die fĂĽr das episodische Gedächtnis verantwortlich sind. Die Forschenden nutzten eine innovative… Weiterlesen »Das menschliche Gehirn strukturiert Wahrgenommenes auch unbewusst

                      Replikversuch von Loftus & Pickrell (1995)

                        Die jĂĽngste Studie von Andrews & Brewin (2024) knĂĽpft an das berĂĽhmte „Lost in the Mall“-Experiment von Loftus und Pickrell (1995) an, bei dem falsche Erinnerungen implantiert werden. In der irischen Nachfolgeuntersuchung zeigte sich, dass die Untersucher deutlich mehr falsche Erinnerungen bei den Teilnehmern identifizierten als diese selbst berichteten. Dies deckt sich mit Erkenntnissen ähnlicher Studien. Die Forschenden analysierten erneut die Transkripte der untersuchten falschen Erinnerungen, wobei der Fokus auf sechs Kerndetails lag. Im Durchschnitt erinnerten sich… Weiterlesen »Replikversuch von Loftus & Pickrell (1995)