Zum Inhalt springen

Mary Cover Jones, die Begründerin der Verhaltenstherapie

    Die Verhaltenstherapie ist heute eine der am häufigsten angewandten Formen der Psychotherapie. Ihre Wurzeln liegen in den bahnbrechenden Arbeiten der amerikanischen Psychologin Mary Cover Jones, die 1924 eine wegweisende Fallstudie zur Behandlung von Ängsten veröffentlichte. In ihrem allerersten Behandlungsfall ging Jones völlig neue Wege. Sie behandelte einen dreijährigen Jungen, der eine ausgeprägte Angst vor Kaninchen und anderen pelzigen Tieren hatte. Statt traditioneller Methoden wie Gesprächstherapie oder Medikation, entwickelte Jones eine innovative Herangehensweise, die auf Erkenntnissen der Lernpsychologie… Weiterlesen »Mary Cover Jones, die Begründerin der Verhaltenstherapie

    Von Akkommodation bis Verstärkung

      Akkommodation beschreibt den Prozess, bei dem der angestrebte Zielzustand an die gegebenen Möglichkeiten des Ist-Zustands angepasst wird. Dies kann funktional sein, wenn die ursprüngliche Zielerreichung nicht mehr möglich ist. Allerdings kann Akkommodation auch dysfunktional sein, wenn sie zu einer zu frühen Aufgabe des Ziels führt. Für die Akquisition, also den Erwerb neuer Inhalte, sind Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprozesse von entscheidender Bedeutung. In der aktionalen Phase wird dann zielgerichtet gehandelt, um die angestrebten Ziele zu verwirklichen. Das aktive Vermeidungslernen… Weiterlesen »Von Akkommodation bis Verstärkung

      Neue Funktion von Ortszellen, Gitterzellen, Kompasszellen, Geschwindigkeitszellen und Grenzzellen entdeckt

        Die neurowissenschaftliche Forschung hat ein faszinierendes System im menschlichen Gehirn entdeckt, das ursprünglich für die räumliche Orientierung entwickelt wurde, aber weitaus vielfältigere Funktionen erfüllt. In der Hippocampusformation existiert ein komplexes Zusammenspiel verschiedener spezialisierter Nervenzellen, die gemeinsam unser Navigationssystem bilden. Dieses System umfasst Ortszellen, die spezifische Positionen im Raum codieren, Gitterzellen, die ein hexagonales Muster zur Strukturierung der Umgebung erzeugen, sowie weitere spezialisierte Zelltypen wie Kompass-, Geschwindigkeits- und Grenzzellen. Besonders bemerkenswert ist die Erkenntnis, dass dieses ursprüngliche Navigationssystem… Weiterlesen »Neue Funktion von Ortszellen, Gitterzellen, Kompasszellen, Geschwindigkeitszellen und Grenzzellen entdeckt

        Alkohol schädigt Nerven und Gehirn – die zugrunde liegenden Mechanismen

          Alkoholismus basiert auf einer Verbindung von körperlichen, sozialen, seelischen und genetischen Ursachen. Alkohol wirkt einerseits beruhigend, andererseits vergiftend, sodass Alkoholiker ihre lebensnotwendigen Bedürfnisse vernachlässigen. Sie essen häufig zu wenig oder trinken zu wenig Wasser, dadurch leiden sie an Mangelerscheinungen und machen ihr Immunsystem angreifbar. Selbst bei frühzeitiger Behandlung ist eine vollständige Wiederherstellung der Leber unmöglich. Alkohol greift auch das Nervensystem und das Gehirn an. Das kurzzeitige gewünschte Ausklinken des Hirns durch einen kleinen Rausch führt durch den… Weiterlesen »Alkohol schädigt Nerven und Gehirn – die zugrunde liegenden Mechanismen

          Religiöser Fundamentalismus

            Im Rahmen einer Studie von Ferguson et al. (2024) wurde die Hypothese untersucht, ob die Gehirne religiöser Fundamentalisten besondere biologische Merkmale aufweisen. Die Studie basiert auf früheren Erkenntnissen, welche darauf hinweisen, dass Spiritualität und Religion in einem alten Gehirnareal verwurzelt sind. Im Rahmen der Studie wurden die Gehirnstrukturen von 190 Menschen mit unterschiedlichen Hirnschäden analysiert. Zur Untersuchung der Verbindung zwischen Hirnstrukturen und religiösem Fundamentalismus wurde eine Kombination aus Läsionsnetzwerk-Mapping und psychologischen Verfahren angewandt. Die Resultate legen nahe,… Weiterlesen »Religiöser Fundamentalismus

            Wie sich Ablenkungen auf die Wahrnehmung auswirken

              Der Begriff „Wahrnehmungsstörungen“ umfasst eine Vielzahl von Beeinträchtigungen, die die Art und Weise beeinflussen, wie Menschen ihre Umgebung wahrnehmen. Diese Störungen können verschiedene Sinne betreffen, wie das Sehen, Hören, Fühlen, Riechen oder Schmecken. Zu den häufigsten Wahrnehmungsstörungen gehören visuelle Störungen wie Kurz- oder Weitsichtigkeit, Farbenblindheit oder Doppelbilder. Auditive Störungen wie Schwerhörigkeit oder Tinnitus beeinträchtigen das Hörvermögen. Sensorische Störungen wie Taubheitsgefühle oder Kribbeln können das Tastempfinden beeinflussen. Riechstörungen wie Anosmie (Geruchslosigkeit) oder Parosmie (verzerrte Geruchswahrnehmung) betreffen den Geruchssinn,… Weiterlesen »Wie sich Ablenkungen auf die Wahrnehmung auswirken

              Die neuronalen Muster von Vorstellungen und realer Wahrnehmung sind einander sehr ähnlich

                Das menschliche Gehirn arbeitet auf Hochtouren, wenn man sich etwas vorstellt, und zwar genau wie beim echten Sehen, d. h., bei der visuellen Vorstellungskraft wird in Abwesenheit von Sinneseindrücken dabei eine Wahrnehmungsrepräsentation aktiviert, was manchmal als Sehen mit dem geistigen Auge beschrieben wird. Eine Reihe physiologischer Studien deutet darauf hin, dass das Gehirn mehr oder weniger dieselben neuronalen Ressourcen für die visuelle Wahrnehmung sensorischer Informationen und die visuelle Vorstellungskraft nutzt. Die Intensität der visuellen Vorstellungskraft wurde bisher… Weiterlesen »Die neuronalen Muster von Vorstellungen und realer Wahrnehmung sind einander sehr ähnlich

                Die Illusion der adäquaten Informationen

                  Menschen reagieren oft unterschiedlich auf Meinungen und Perspektiven, die von ihren eigenen abweichen. Diese Reaktionen beeinflussen viele Bereiche unseres Zusammenlebens – von persönlichen Beziehungen bis hin zu internationalen Konflikten. Ein häufiges Phänomen ist, dass Menschen glauben, mehr zu wissen, als sie tatsächlich wissen. Wissenschaftler nennen das die „Illusion der adäquaten Informationen„. Viele Menschen gehen nämlich davon aus, dass ihre persönliche Sichtweise die objektive Wahrheit darstellt, was als „naiver Realismus“ bezeichnet wird. Eine aktuelle Studie von Gehlbach et… Weiterlesen »Die Illusion der adäquaten Informationen

                  Hypnose zur Leistungssteigerung bei Sportlern

                    Hypnose wird nicht nur als hochwirksame Therapie bei körperlichen und geistigen Beschwerden angesehen, sondern auch von zahlreichen Athletinnen und Athleten als Instrument des mentalen Trainings im Sport eingesetzt. In einer Studie von Nieft et al. (2024) wurde untersucht, ob sich mithilfe von Hypnose sowohl das subjektive Stärkegefühl von Studienteilnehmenden als auch deren objektive Stärke mit lang anhaltender Wirkung steigern lässt. Dazu wurde den Teilnehmern suggeriert, dass sie sich während der Hypnose stark fühlen, und anschließend wurde getestet,… Weiterlesen »Hypnose zur Leistungssteigerung bei Sportlern

                    Weiterer Schritt zur Entschlüsselung des Geruchssinns

                      Der Geruchssinn ist eine grundlegende sensorische Modalität, die das Verhalten von Tieren und Menschen steuert. Die zugrundeliegenden neuronalen Prozesse des menschlichen Geruchssinns sind jedoch auf der Ebene der einzelnen Neuronen noch wenig verstanden. Kehl et al. (2024) konnten über die Aufzeichnung der Aktivität einzelner Neuronen im piriformen Cortex und im medialen Temporallappen bei wachen Menschen, die eine Aufgabe zur Geruchsbewertung und -identifizierung durchführte, dieser Frage näher kommen. Sie identifizierten geruchsmodulierte Neuronen im piriformen Cortex, in der Amygdala,… Weiterlesen »Weiterer Schritt zur Entschlüsselung des Geruchssinns

                      Das menschliche Gehirn und die Ziffer Null

                        Das Verarbeiten der Zahl Null ist für das menschliche Gehirn bekanntlich eine alles andere als triviale Leistung, denn eine leere Menge, ein Nichts, muss dabei als Teil der mentalen Zahlenreihe erkannt und korrekt eingeordnet werden. Anders als andere Zahlen wie Eins, Zwei oder Drei, die zählbare Quantitäten repräsentieren, bedeutet Null die Abwesenheit von etwas Zählbarem und gleichzeitig trotzdem einen numerischen Wert. Schon die Vorfahren beherrschten das Zählen und schufen sich Zahlensysteme, um Mengen anzugeben, wobei sich im… Weiterlesen »Das menschliche Gehirn und die Ziffer Null

                        Stress in Beruf und Freizeit

                          *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Eine Untersuchung des Instituts für Angewandte Psychologie in Köln mit 4378 Befragten hat ergeben, dass 81 Prozent glauben, dass sie durch ihre Arbeit überlastet sind, meist wegen der gleichzeitigen Anforderungen in Beruf und Familie. Auch privat sind viele gestresst, denn 79 Prozent haben das Gefühl, dass der Leistungsdruck in allen Lebensbereichen zunimmt, d.h., der Stress aus dem Beruf ist in die Freizeit herübergeschwappt, denn für 53 Prozent artet die Freizeit… Weiterlesen »Stress in Beruf und Freizeit