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Schlaf fördert nicht nur die Gedächtniskonsolidierung, sondern auch die Reorganisation

    Schlaf spielt eine entscheidende Rolle bei der Festigung von Erinnerungen und dem Lernprozess. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Schlaf nicht nur dazu beiträgt, neue Informationen zu speichern, sondern auch bestehende Gedächtnisinhalte umstrukturiert und optimiert. Eine aktuelle Untersuchung von Bollmann et al. (2025) bestätigt diese Annahme, indem sie die neuronalen Mechanismen hinter der Gedächtnisbildung während des Schlafs beleuchtet. In dieser Studie wurden Ratten nach dem Erlernen einer neuen Umgebung über einen Zeitraum von bis zu 20 Stunden im… Weiterlesen »Schlaf fördert nicht nur die Gedächtniskonsolidierung, sondern auch die Reorganisation

    Wie das menschliche Gehirn die Zukunft vorhersagt

      In einer Studie die Teil des Forschungsprojekts „The Anticipation of Events in Time“ ist, haben Grabenhorst, Poeppel & Michalareas (2025) die neuronalen Mechanismen aufgedeckt, die es dem menschlichen Gehirn ermöglichen, zukünftige Ereignisse vorherzusagen, wobei man sich auf die Identifizierung der Schlüsselvariable konzentrierte, die die Fähigkeit zur Vorhersage zukünftiger Ereignisse bestimmt: die Ereigniswahrscheinlichkeit über die Zeit. Die Studie zeigte, dass Hirnströme in den Frequenzbereichen Alpha (7-12 Hertz) und Beta (15-30 Hertz) eine entscheidende Rolle bei der Repräsentation des… Weiterlesen »Wie das menschliche Gehirn die Zukunft vorhersagt

      Römisches Erbe: Einfluss auf Persönlichkeit und Lebenszufriedenheit

        Wahl (2017) und Obschonka et al. (2015) zeigten, dass es langfristigen Auswirkungen der römischen Herrschaft auf die wirtschaftliche Entwicklung in Europa gab. In der Antike war das Gebiet des heutigen Deutschlands in einen römischen und einen nicht-römischen Teil geteilt. Wahls Studie nutzt diese Teilung, um zu prüfen, ob der ehemals römische Teil Deutschlands weiter entwickelt ist als der nicht-römische Teil. Dazu wird der Limes Germanicus als geographische Diskontinuität in einem methodischen Design verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass… Weiterlesen »Römisches Erbe: Einfluss auf Persönlichkeit und Lebenszufriedenheit

        Wo Wörter im Gehirn gespeichert sind

          Schrumpfungsprozesse in spezifischen Gehirnbereichen und deren Auswirkungen auf die Erinnerungsfähigkeit sind Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Untersuchungen. Eine aktuelle Studie des University College London (UCL) hat jene Regionen des Gehirns identifiziert, die essenziell für das Erinnern an Wörter sind. Demnach steht eine Reduktion des Volumens in vorderen und seitlichen Bereichen des Gehirns in Verbindung mit Beeinträchtigungen der verbalen Erinnerungsfähigkeit. Besonders betroffen sind die präfrontalen, temporalen und cingulären Kortizes sowie der Hippocampus (Besné et al., 2025). Diese Erkenntnisse sind insbesondere… Weiterlesen »Wo Wörter im Gehirn gespeichert sind

          Die Rolle von Acetylcholin und Dopamin in der Steuerung des Sexualverhaltens

            Das Sexualverhalten ist ein essenzieller Bestandteil des Fortpflanzungsprozesses und wird durch komplexe neurobiologische Mechanismen gesteuert. Eine aktuelle Studie untersuchte nun die Rolle von Acetylcholin (ACh) und Dopamin (DA) im Gehirn männlicher Mäuse während des Geschlechtsverkehrs (Miyasaka et al., 2025). Das Sexualverhalten von Säugetieren folgt einem bestimmten Schema: Männliche Tiere umwerben ihre potenzielle Partnerin, indem sie sie beschnüffeln, jagen oder sogar Laute von sich geben, bevor es zur eigentlichen Kopulation kommt. Die Steuerung dieses Verhaltens erfolgt durch spezifische… Weiterlesen »Die Rolle von Acetylcholin und Dopamin in der Steuerung des Sexualverhaltens

            Unbedingt Normalzeit als Standardzeit einführen, d. h., die aktuelle Winterzeit

            Mitten im tiefsten Winter wurde mir endlich bewusst, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer wohnt. Albert Camus Die Mehrheit der Europäer befürwortet zwar die Abschaffung der Zeitumstellung und bevorzugt dabei die Sommerzeit, doch die Winterzeit entspricht eher der inneren Uhr des Menschen. Die Sommerzeit ist kein natürliches Ereignis, sondern ein politischer Beschluss, der die innere Uhr immer wieder aus dem Takt bringt. Dabei entspricht die Winterzeit, also die natürliche Zeit, dem menschlichen Biorhythmus, der den Schlaf, den… Weiterlesen »Unbedingt Normalzeit als Standardzeit einführen, d. h., die aktuelle Winterzeit

            Missbräuchliche Verwendung psychologische Begriffe im Alltag – die Pop-Psychologie

              Psychologische Begriffe wie „Trigger“, „toxisch“ oder „narzisstisch“ werden zunehmend im Alltag verwendet, oft jedoch ohne fundiertes Wissen und in vereinfachter oder falscher Weise. Zwar ist es erfreulich, dass das Bewusstsein für psychische Gesundheit wächst und Menschen offener über ihre Gefühle und Beziehungen sprechen, andererseits birgt diese Pop-Psychologie Risiken, da sie komplexe Zusammenhänge auf einfache Schlagworte reduziert und problematische Muster auf andere abschiebt, anstatt eine tiefere Auseinandersetzung zu fördern. Einerseits kann Pop-Psychologie also helfen, Menschen für psychologische Themen… Weiterlesen »Missbräuchliche Verwendung psychologische Begriffe im Alltag – die Pop-Psychologie

              Merkt man sich Gehörtes oder Gelesenes besser?

                Es hat sich gezeigt, dass es grundsätzlich kein Grund zur Besorgnis ist, wenn Jugendliche bevorzugt Hörspiele hören, anstatt Bücher zu lesen. Während das Lesen einen Vorteil für das Erlernen der Rechtschreibung haben kann, zeigt die Forschung, dass das Gehirn gehörte und gelesene Informationen an denselben Stellen und auf eine ähnliche Weise verarbeitet. Ein wesentlicher Unterschied besteht allerdings darin, dass Hören häufig mit anderen Tätigkeiten kombiniert wird, wodurch die Konzentration leiden kann. Dennoch ermöglicht es das Hören von… Weiterlesen »Merkt man sich Gehörtes oder Gelesenes besser?

                Psychologie der Macht

                  Das Buch Die Psychologie der Macht von Carsten C. Schermuly beleuchtet die vielschichtige Rolle von Macht in der Gesellschaft und speziell in Organisationen. Schermuly betont, dass Macht allgegenwärtig ist – sie kommt in vielen alltäglichen Interaktionen vor, sei es bei Gehaltsverhandlungen, in Führungsrollen oder im Teamwork. Dabei ist Macht oft nicht nur eine Frage von Autorität, sondern auch ein Werkzeug, das sowohl positiv als auch negativ eingesetzt werden kann. Ein zentrales Thema des Buches ist der reflektierte… Weiterlesen »Psychologie der Macht

                  Tiefschlaf fördert die Gedächtniskonsolidierung

                    Im Tiefschlaf erfolgt eine entscheidende Verarbeitung und Konsolidierung von Erinnerungen, wobei das Erlebte vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis überführt wird. Diese Gedächtnisbildung, so die Forschung, ist maßgeblich durch den sogenannten Slow-Wave-Schlaf (SWS) beeinflusst. Mittermaier et al. (2024) untersuchten nun die zugrunde liegenden Mechanismen dieser Gedächtnisprozesse und identifizierten langsame Spannungswellen, die während des Tiefschlafs die Hirnrinde durchlaufen, als einen Schlüsselmechanismus. In ihren Untersuchungen konnten sie zeigen, dass diese Slow Waves, die in einem regelmäßigen Takt die Hirnaktivität beeinflussen, eine… Weiterlesen »Tiefschlaf fördert die Gedächtniskonsolidierung

                    Was ist die Transitionspsychiatrie?

                      Die Transitionspsychiatrie – Übergangspsychiatrie – ist ein relativ neues Fachgebiet der Psychiatrie, das sich mit den psychischen Herausforderungen junger Menschen im Übergang vom Jugend- zum Erwachsenenalter befasst. Die Transitionspsychiatrie konzentriert sich auf junge Menschen im Alter von etwa 15 bis 25 bzw. 30 Jahren. Diese Altersgruppe befindet sich in einer sensiblen Lebensphase, in der wichtige Entwicklungsschritte stattfinden. Die Transitionspsychiatrie hat das Ziel, diesen Übergang zu erleichtern, indem sie eine lückenlose, individuell angepasste Versorgung gewährleistet und die Kontinuität… Weiterlesen »Was ist die Transitionspsychiatrie?

                      Psychotherapie lindert nicht nur die Symptome, sondern hat weitere positive Auswirkungen

                        Eine qualitative Metaanalyse von Ladmanová et al. (2025) untersuchte die Ergebnisse von Psychotherapien aus der Perspektive der Klienten und Klientinnen. Die Studie umfasste 177 qualitative Studien aus 24 Ländern und umfasste die Erfahrungen von über 2900 ehemaligen Klienten. Die Forscher identifizierten zehn Schlüsselbereiche, in denen Klienten über Veränderungen berichteten: Verbesserte soziale Beziehungen: Klienten berichteten von mehr Offenheit, bewussterer Auswahl sozialer Kontakte und mehr Sicherheit in persönlichen Begegnungen. Vertieftes Verständnis für Gedanken und Verhaltensweisen: Klienten berichteten von einem… Weiterlesen »Psychotherapie lindert nicht nur die Symptome, sondern hat weitere positive Auswirkungen