Zum Inhalt springen

Wie Aha-Momente das menschliche Denken und Erinnern prägen

    Plötzliche Geistesblitze, die sogenannten Aha-Momente, gehören zu den faszinierendsten Phänomenen des menschlichen Denkens. Sie entstehen scheinbar unvermittelt und lassen eine Lösung oder Erkenntnis in einem Augenblick glasklar erscheinen. Die Forschung zeigt jedoch, dass diese Erlebnisse keineswegs zufällig sind, sondern mit spezifischen neuronalen Prozessen im Gehirn verknüpft sind. Neurowissenschaftliche Studien konnten mithilfe von EEG und fMRT belegen, dass kurz vor dem Moment der Einsicht der rechte obere Temporallappen aktiviert wird, eine Region, die mit Sprache, Gedächtnis und Lernen… Weiterlesen »Wie Aha-Momente das menschliche Denken und Erinnern prägen

    Persönlichkeitsmerkmalen von BDSM-Praktizierenden

      Sexuelle Vorlieben im Bereich BDSM (Bondage, Disziplinierung, Dominanz, Submission, Sadismus, Masochismus) wurden lange Zeit als Ausdruck psychischer Störungen betrachtet. Obwohl sie in modernen Klassifikationen nur noch dann als pathologisch gelten, wenn dadurch persönliches Leid oder Leid anderer entsteht, ist das gesellschaftliche Bild weiterhin von Vorurteilen geprägt. Häufig wird angenommen, dass Menschen mit solchen Neigungen unsicher gebunden, emotional instabil oder psychisch auffällig seien. Lecuona et al. (2025) haben in einer groß angelegten Studie mit 1.907 Teilnehmenden aus Spanien,… Weiterlesen »Persönlichkeitsmerkmalen von BDSM-Praktizierenden

      Wenn der Geistesblitz naht

        Plötzliche Erkenntnismomente, oft als unerwartete Heureka-Erlebnisse beschrieben, erscheinen auf den ersten Blick wie spontane Geistesblitze. Doch aktuelle Forschung legt nahe, dass sie keineswegs völlig aus dem Nichts entstehen, vielmehr lassen sich in den Minuten vor einem Durchbruch subtile Verhaltensveränderungen beobachten, die Rückschlüsse auf die nahende Einsicht zulassen. Tabatabaeian et al. (2025) filmtenin einer StudieMathematikerinnen und Mathematiker bei der Bearbeitung komplexer Aufgaben, wobei die Probanden, allesamt promoviert, dabei Aufgaben aus dem traditionsreichen Putnam-Wettbewerb in ihren gewohnten Arbeitsumgebungen lösten.… Weiterlesen »Wenn der Geistesblitz naht

        Der Einfluss von Einstellung, Schlafmustern und Alter auf das Erinnern von Träumen

          Träume gehören zum nächtlichen Schlaf nahezu aller Menschen, doch die Fähigkeit, sich am Morgen an sie zu erinnern, unterscheidet sich deutlich zwischen Individuen. Eine Studie von Elce et al. (2025) untersuchte, welche Faktoren diese Unterschiede erklären können. Dazu wurden bei 217 gesunden Erwachsenen (18–70 Jahre) über einen längeren Zeitraum Traumberichte zusammen mit demografischen Daten sowie psychometrischen, kognitiven, aktigraphischen und EEG-Messungen erfasst. Die Ergebnisse zeigten, dass eine positive Einstellung zum Träumen, eine erhöhte Neigung zum „mind wandering“ (abschweifendes… Weiterlesen »Der Einfluss von Einstellung, Schlafmustern und Alter auf das Erinnern von Träumen

          Wie das Geschlecht das menschliche Denken und Fühlen prägt

            Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern haben vielfältige Ursachen und zeigen sich in Alltag, Psyche und Körper gleichermaßen. Ein Teil davon ist evolutionsgeschichtlich bedingt: Während Männer früher für Jagd und Schutz verantwortlich waren, mussten Frauen das Überleben in Gemeinschaften sichern, Kinder versorgen und mehrere Aufgaben gleichzeitig im Blick behalten. Diese Aufgabenteilung spiegelt sich bis heute wider – Männer konzentrieren sich oft auf eine Sache, während Frauen stärker auf Multitasking und Kommunikation ausgelegt sind. Verstärkt werden diese Unterschiede durch… Weiterlesen »Wie das Geschlecht das menschliche Denken und Fühlen prägt

            Gibt es genetischen Ursachen von Geräuschempfindlichkeit?

              Misophonie ist eine psychische Störung, bei der bestimmte Geräusche wie Kauen, Schmatzen oder Kratzen auf dem Teller starke negative Gefühle wie Wut, Angst oder Ekel auslösen. Schätzungsweise fünf Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Eine Studie hat nun die genetischen Faktoren dieser Geräuschempfindlichkeit untersucht und dabei gezeigt, dass es genetische Überschneidungen mit psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen gibt. Das bedeutet, dass Menschen mit einer genetischen Veranlagung für Misophonie möglicherweise auch ein erhöhtes Risiko für… Weiterlesen »Gibt es genetischen Ursachen von Geräuschempfindlichkeit?

              Globale kognitive Reorganisation im digitalen Zeitalter

                Während des 20. Jahrhunderts stiegen die IQ-Werte weltweit stetig an – ein Phänomen, das als Flynn-Effekt bekannt ist, doch seit etwa zwei Jahrzehnten dokumentieren jedoch Längsschnittstudien und Metaanalysen in hochindustrialisierten Ländern einen deutlichen Rückgang, der überwiegend auf Umwelt-, Bildungs- und vor allem digitale Einflüsse zurückgeführt wird, nicht auf genetische Ursachen. Besonders in Europa und Nordamerika zeigen sich Verluste in klassischen kognitiven Kernfähigkeiten wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und abstraktem Denken. Gleichzeitig entstehen neue, digital geprägte Kompetenzen, die jedoch den… Weiterlesen »Globale kognitive Reorganisation im digitalen Zeitalter

                Lachtherapie als Mittel zur Angstreduktion

                  Porras-Jiménez et al. (2025) analysierte in einer systematischen Übersichtsarbeit 33 internationale Studien aus den USA, Europa, Asien und dem Nahen Osten, die den Einfluss von Lachtherapie auf Erwachsene untersuchten. In allen einbezogenen Untersuchungen wurden Teilnehmende in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt Lachinterventionen wie Lachyoga, humorvolle Filme oder Clownbesuche in Kliniken, während die Kontrollgruppe keine derartigen Maßnahmen erfuhr. Die Ergebnisse zeigten durchgehend, dass Lachtherapie mit einer Verringerung von Angstzuständen und einer Steigerung der Lebenszufriedenheit verbunden war, und… Weiterlesen »Lachtherapie als Mittel zur Angstreduktion

                  Witz, Humor, Lachen, Psychologie, Psychotherapie

                  Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen. Immanuel Kant Humor ist keine Gabe des Geistes, er ist eine Gabe des Herzens. Ludwig Börne *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Wenn man junge Schimpansen, Orang-Utans, Bonobos, Gorillas immer wieder kräftig kitzelt, dann kichern und grunzen icht nur Schimpansen und Bonobos, die dem Menschen evolutionär nahe stehen, sondern auch Gorillas und Orang-Utans antworteten auf das Kitzeln mit stakkatoartigen Lauten.… Weiterlesen »Witz, Humor, Lachen, Psychologie, Psychotherapie

                  Wie das Gehirn fest Objekte und andere Materialien in der Umwelt unterscheidet

                    Der grundsätzliche Unterschied zwischen Objekten und Substanzen liegt in ihrer physischen Beschaffenheit: Ein Objekt ist ein stabiles, zusammenhängendes Ganzes, während eine Substanz wie Wasser, Sand oder Honig aus vielen beweglichen Teilen besteht oder formveränderlich ist. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die alltäglichen Handlungen, denn man greift einen Ball, während man für Flüssigkeiten Werkzeuge wie Löffel, Schalen oder Flaschen benötigt. Bereits Säuglinge erkennen diesen Unterschied intuitiv, was auf angeborene, tief in der Wahrnehmung verankerte Mechanismen schließen lässt. Ob… Weiterlesen »Wie das Gehirn fest Objekte und andere Materialien in der Umwelt unterscheidet

                    Intelligenz prägt die Genauigkeit von Zukunftserwartungen

                      Intelligenz umfasst mehr als nur die Fähigkeit, logische Probleme zu lösen oder Informationen schnell zu verarbeiten, denn sie beeinflusst auch die Qualität der Zukunftsprognosen von Menschen. Eine Studie von Dawson (2025) zeigte nämlich, dass Menschen mit einem höheren Intelligenzquotienten (IQ) realistischer und konsistenter einschätzen, wie lange sie leben werden. Diese Forschung basiert auf Daten der English Longitudinal Study of Ageing, in der die Lebensprognosen von über 3.900 Personen im Alter von über 50 Jahren untersucht wurden. Im… Weiterlesen »Intelligenz prägt die Genauigkeit von Zukunftserwartungen

                      Wenn Therapie scheitert – Supervision als Chance zur Reflexion

                        Rund 20 bis 30 Prozent aller Psychotherapien enden vorzeitig – ein Umstand, den Supervision nicht verhindern, aber besser verstehbar machen kann. Der Verhaltenstherapeut Dr. Gerhard Zarbock betont in seinem Buch zur VT-Supervision die Bedeutung der reflektierenden Außensicht, vor allem bei sogenannten „heißen Therapieabbrüchen“. Dabei könne Supervision helfen, Dynamiken zu analysieren, etwa wenn Patientinnen mit narzisstischen, antisozialen oder vermeidenden Mustern auf die fordernde Methodik der Verhaltenstherapie mit Abbruch reagieren. In manchen Fällen sei ein Abbruch sogar sinnvoller, etwa… Weiterlesen »Wenn Therapie scheitert – Supervision als Chance zur Reflexion