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Die Bedeutung haptischer Kommunikation in der Werbung

    Der Tastsinn ist unser primärer Sinn und eng mit der Bildung von Emotionen, Vertrauen und Bindung verknüpft. Im Gegensatz zu kurzlebigen digitalen Eindrücken können haptische Reize eine nachhaltige Wirkung erzielen, da sie Markenbotschaften direkt im impliziten Gedächtnis verankern. Ein physisches Produkt, das man anfassen kann, schafft nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch ein ganzheitliches Erlebnis, das Sehen, Hören und Fühlen miteinander verbindet. Es vermittelt Authentizität und Substanz, die in der berührungslosen digitalen Welt oft fehlen. Durch die strategische… Weiterlesen »Die Bedeutung haptischer Kommunikation in der Werbung

    Soziale Vergleiche an der Kasse: Wenn der Einkauf zum Spiegel des Alleinseins wird

      Für Menschen, die alleine leben, kann der Einkauf an der Supermarktkasse tatsächlich mit unangenehmen Gefühlen verbunden sein, selbst wenn sie nur für sich selbst einkaufen. Dieses Gefühl, sich bloßgestellt zu fühlen, weil der Einkauf sichtbar auf eine Person zugeschnitten ist, wurzelt oft in mehreren psychologischen Dynamiken. Ein zentraler Aspekt ist die soziale Vergleichstheorie. Menschen neigen dazu, sich mit anderen zu vergleichen, und in einem Supermarkt ist es leicht, andere Familien oder Paare mit vollen Einkaufswägen zu sehen.… Weiterlesen »Soziale Vergleiche an der Kasse: Wenn der Einkauf zum Spiegel des Alleinseins wird

      Neurowissenschaftliche Perspektiven auf Psychopathie und antisoziales Verhalten

        Lange Zeit galten Versuche, das „Böse“ im Menschen biologisch zu erklären, als Ausdruck pseudowissenschaftlicher Fantasien. Insbesondere die Phrenologie des 19. Jahrhunderts versuchte, anhand von Schädelformen auf Charaktereigenschaften zu schließen – ein Irrweg mit weitreichenden Folgen. Doch mit dem Fortschritt moderner bildgebender Verfahren hat sich die Forschung in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Statt grober Mutmaßungen stehen heute hochauflösende MRT-Bilder, differenzierte psychologische Diagnostik und offene Datensätze wie der Julich-Brain-Atlas zur Verfügung. Auf dieser Grundlage haben Pieperhoff et al.… Weiterlesen »Neurowissenschaftliche Perspektiven auf Psychopathie und antisoziales Verhalten

        Die Beziehung zwischen Autismus und Kreativität

          Die Beziehung zwischen Autismus und Kreativität ist ein vielschichtiges und zunehmend erforschtes Thema, das sich nicht auf einfache Kausalitäten reduzieren lässt. Lange Zeit wurde Autismus primär mit Defiziten in sozialen, kommunikativen und kognitiven Bereichen assoziiert, während kreative Fähigkeiten als eher eingeschränkt galten. Neuere Forschung zeichnet jedoch ein differenzierteres Bild, das zeigt, dass viele autistische Menschen über besondere kreative Potenziale verfügen, insbesondere im Bereich der divergenten Denkweise, Detailwahrnehmung und nonverbalen Ausdrucksformen wie Musik, Kunst oder Mathematik. Kreativität ist… Weiterlesen »Die Beziehung zwischen Autismus und Kreativität

          Neue Einsichten in menschliche Entscheidungsprozesse

            Entscheidungsfindung gilt traditionell als ein Prozess, bei dem Menschen und Tiere optimale Handlungen basierend auf vergangenen Erfahrungen auswählen. Dieses Paradigma der optimalen Nutzenmaximierung prägt viele klassische kognitive Modelle. Neue Forschungen zeigen jedoch, dass diese Annahme der Optimalität die Realität nur unzureichend abbildet. Stattdessen sind Entscheidungsstrategien häufig suboptimal, aber systematisch und durch kleine, interpretierbare künstliche neuronale Netzwerke (KNN) erklärbar (Mattar & Lengyel, 2022). Diese neuronalen Netzwerke sind klein genug, um verstanden zu werden, jedoch leistungsstark genug, komplexe Entscheidungsprozesse… Weiterlesen »Neue Einsichten in menschliche Entscheidungsprozesse

            Kulturelle Unterschiede im Belohnungsaufschub: Selbstkontrolle als Schlüssel zum Lebenserfolg

              Die Fähigkeit, kurzfristigen Verlockungen zu widerstehen und auf eine größere Belohnung zu warten, ist mehr als nur eine psychologische Tugend – sie ist eng mit Gesundheit, Bildungserfolg, beruflicher Laufbahn und allgemeiner Lebenszufriedenheit verbunden. Seit den Marshmallow-Tests des Psychologen Walter Mischel, in denen Kinder die Wahl zwischen einer sofortigen oder einer späteren, größeren Belohnung hatten, gilt der sogenannte Belohnungsaufschub als zentrale Kompetenz für ein gelingendes Leben. Die spätere Lebensentwicklung der Versuchskinder bestätigte dies eindrucksvoll: Wer früh Selbstkontrolle zeigte,… Weiterlesen »Kulturelle Unterschiede im Belohnungsaufschub: Selbstkontrolle als Schlüssel zum Lebenserfolg

              Neurohormone fördern Kooperation und Feindseligkeit gleichzeitig

                Stress ist eine allgegenwärtige menschliche Erfahrung – und doch bleibt seine Wirkung auf das soziale Verhalten widersprüchlich. Lange wurde Stress mit dem klassischen „fight-or-flight“-Muster assoziiert, einer instinktiven Reaktion, bei der entweder der Kampf gesucht oder die Flucht ergriffen wird. Neuere psychologische Theorien ergänzen dieses Bild um das sogenannte „tend-and-befriend“-Verhalten, bei dem Individuen unter Stress prosozial auf ihre soziale Umgebung reagieren, um Schutz und Unterstützung zu erhalten. Eine aktuelle Studie von Dashti et al. (2025) liefert nun wichtige… Weiterlesen »Neurohormone fördern Kooperation und Feindseligkeit gleichzeitig

                Strategien gegen Bore-out im Berufsleben

                  Langeweile und Monotonie im Arbeitsalltag gelten landläufig oft als Luxusprobleme – doch chronische Unterforderung kann schwerwiegende Folgen haben. Der Begriff Bore-out beschreibt einen Zustand beruflicher Leere, der sich durch anhaltende Langeweile, Sinnverlust und Frustration äußert. Obwohl Bore-out keine medizinisch anerkannte Diagnose ist, bezeichnen Fachleute das zugrunde liegende Phänomen als Erleben von Monotonie. Die psychischen und physischen Symptome ähneln denen eines Burn-outs – trotz gegensätzlicher Ursachen. Besonders anfällig für Bore-out sind leistungsorientierte Menschen, die aus ihrer Arbeit Sinn… Weiterlesen »Strategien gegen Bore-out im Berufsleben

                  Wie das Gehirn aus Schattierungen die dreidimensionale Welt formt

                    Die menschliche Fähigkeit, dreidimensionale Strukturen aus zweidimensionalen Abbildungen zu erschließen, ist eine der bemerkenswertesten Leistungen des visuellen Systems, wobei Schattierungen eine zentrale Rolle spielen, die dabei helfen, Tiefe, Form und Volumen zu erkennen. Bisherige Theorien gingen davon aus, dass das Gehirn ähnlich wie ein Computer die Lichtquellen und Objektgeometrie rückwärts berechnet, um aus Schattierungen auf Formen zu schließen. Diese Annahme erweist sich jedoch als problematisch, nicht nur, weil selbst moderne Rechner mit dieser Aufgabe Schwierigkeiten haben, sondern… Weiterlesen »Wie das Gehirn aus Schattierungen die dreidimensionale Welt formt

                    Alison Gopnik und der Paradigmenwechsel in der Entwicklungspsychologie: Kinder als kognitive Entdecker

                      Alison Gopnik hat das wissenschaftliche Verständnis kindlicher Kognition grundlegend transformiert, indem sie nachwies, dass schon sehr junge Kinder über ausgeprägte Fähigkeiten zum logischen Denken, zur Kausalitätsanalyse und zur Perspektivenübernahme verfügen. Traditionell galten Kinder in der Psychologie lange Zeit als defizitäre Denker, deren kognitive Fähigkeiten sich erst im Laufe der Entwicklung allmählich dem Niveau Erwachsener annähern. Gopnik stellte diese Annahme radikal infrage. In zahlreichen empirischen Studien belegte sie, dass Kinder in vielen Bereichen sogar flexibler und offener denken… Weiterlesen »Alison Gopnik und der Paradigmenwechsel in der Entwicklungspsychologie: Kinder als kognitive Entdecker

                      Im Urlaub sinkt die Intelligenz & Kaugummikauen steigert geistige Leistungsfähigkeit

                        Langes Faulenzen ist nach Siegfried Lehrl von der Universität Erlangen Gift für die Intelligenz, d.h., wer zum Beispiel im Urlaub wochenlang nichts tut, muss mit einem drastischen Absinken seines Intelligenzquotienten rechnen. Denn auch das Gehirn braucht Training, um eine volle Leistung erbringen zu können. Da reicht es nach Untersuchungen schon aus, hin und wieder ein Kreuzworträtsel oder Sudoku zu lösen. Zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit hilft auch Kaugummikauen, denn dadurch wird das Gehirn kontinuierlich mit Sauerstoff versorgt,… Weiterlesen »Im Urlaub sinkt die Intelligenz & Kaugummikauen steigert geistige Leistungsfähigkeit

                        Populärwissenschaftliche Chronobiologie: Löwe, Bär, Wolf und Delfin

                          Die Einteilung von Menschen in die Schlaftypen Löwe, Bär, Wolf und Delfin basiert auf einem populärwissenschaftlichen Konzept des amerikanischen klinischen Psychologen und SchlafexpertenMichael Breus, das er in seinem Werk The Power of When (2016) vorstellt. Dieses Modell beruht lose auf Erkenntnissen der Chronobiologie, die sich mit inneren biologischen Rhythmen und ihrer Synchronisation mit der Umwelt beschäftigt, stellt jedoch keine klinisch validierte oder in der Schlafforschung etablierte Typologie dar. Vielmehr handelt es sich um ein alltagstaugliches System zur… Weiterlesen »Populärwissenschaftliche Chronobiologie: Löwe, Bär, Wolf und Delfin