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Kriminelles Verhalten bei neurodegenerativen Erkrankungen

    Neurodegenerative Erkrankungen beeinflussen unterschiedliche Bereiche des Gehirns – vom Gedächtnisverlust bei Alzheimer über Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen bei frontotemporaler Demenz bis hin zu motorischen Einschränkungen bei Parkinson. Mit diesen Veränderungen kann auch das Risiko einhergehen, dass Betroffene soziale und rechtliche Normen verletzen. Besonders in frühen Krankheitsstadien zeigen sich bei manchen Patientinnen und Patienten erstmals im Leben Handlungen wie Verkehrsdelikte, Diebstahl, Belästigung oder aggressives Verhalten. Solche Verhaltensweisen stellen Familien, das soziale Umfeld und nicht zuletzt das Rechtssystem vor große… Weiterlesen »Kriminelles Verhalten bei neurodegenerativen Erkrankungen

    Aufmerksamkeit und die Wahrnehmung von Gesichtern in Objekten

      Die menschliche Neigung, Gesichter in unbelebten Objekten zu erkennen, bekannt als Pareidolie, wurde in einer aktuellen wissenschaftlichen Untersuchung analysiert. Die Studie von Chen et al. (2025)  untersuchte die Mechanismen, durch die sowohl Objekte mit gesichtsähnlichen Strukturen als auch menschliche Gesichter die Aufmerksamkeit des Betrachters steuern. Mithilfe einer Blick-Indizierungsaufgabe (gaze cueing task) mit 54 Teilnehmenden wurde verglichen, wie diese beiden Stimulusarten die visuelle Aufmerksamkeit lenken. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Aufmerksamkeit von Probanden stärker von gesichtsähnlichen… Weiterlesen »Aufmerksamkeit und die Wahrnehmung von Gesichtern in Objekten

      Die Menopause als Chance für Erneuerung des Gehirns

        Viele Frauen erleben die Wechseljahre als eine schwierige Zeit, die von Hitzewallungen, Schlafproblemen, depressiven Verstimmungen und körperlichen Beschwerden wie Gelenksschmerzen begleitet wird. Hinzu kommen nicht selten kognitive Einschränkungen wie Konzentrationsschwächen, Gedächtnislücken oder das Phänomen des „Brain Fog“. Die Neurowissenschaftlerin und Nuklearmedizinerin Lisa Mosconi, eine Expertin für Frauengesundheit, betrachtet diese Lebensphase jedoch nicht ausschließlich als Verlust, sondern als einen biologischen und geistigen Wendepunkt. In ihrem Werk Das Gehirn in der Menopause fordert sie dazu auf, die Menopause nicht… Weiterlesen »Die Menopause als Chance für Erneuerung des Gehirns

        Neue Erkenntnisse zur Plastizität des Gehirns nach einer Amputation

          Lange galt es als gesichert, dass sich das Gehirn nach dem Verlust einer Gliedmaße erheblich umorganisiert und die betroffenen Bereiche im somatosensorischen Cortex von benachbarten Regionen übernommen werden. Diese Annahme, die als Paradebeispiel für die Plastizität des menschlichen Gehirns in Lehrbüchern galt, wurde jüngst in Frage gestellt. Schone et al. (2025) untersuchten in einer über mehrere Jahre angelegten Studie drei Patientinnen und Patienten, die sich einer Armamputation unterziehen mussten. Vor dem Eingriff wurden mittels funktioneller Magnetresonanztomografie präzise… Weiterlesen »Neue Erkenntnisse zur Plastizität des Gehirns nach einer Amputation

          Wie Aha-Momente das menschliche Denken und Erinnern prägen

            Plötzliche Geistesblitze, die sogenannten Aha-Momente, gehören zu den faszinierendsten Phänomenen des menschlichen Denkens. Sie entstehen scheinbar unvermittelt und lassen eine Lösung oder Erkenntnis in einem Augenblick glasklar erscheinen. Die Forschung zeigt jedoch, dass diese Erlebnisse keineswegs zufällig sind, sondern mit spezifischen neuronalen Prozessen im Gehirn verknüpft sind. Neurowissenschaftliche Studien konnten mithilfe von EEG und fMRT belegen, dass kurz vor dem Moment der Einsicht der rechte obere Temporallappen aktiviert wird, eine Region, die mit Sprache, Gedächtnis und Lernen… Weiterlesen »Wie Aha-Momente das menschliche Denken und Erinnern prägen

            Persönlichkeitsmerkmalen von BDSM-Praktizierenden

              Sexuelle Vorlieben im Bereich BDSM (Bondage, Disziplinierung, Dominanz, Submission, Sadismus, Masochismus) wurden lange Zeit als Ausdruck psychischer Störungen betrachtet. Obwohl sie in modernen Klassifikationen nur noch dann als pathologisch gelten, wenn dadurch persönliches Leid oder Leid anderer entsteht, ist das gesellschaftliche Bild weiterhin von Vorurteilen geprägt. Häufig wird angenommen, dass Menschen mit solchen Neigungen unsicher gebunden, emotional instabil oder psychisch auffällig seien. Lecuona et al. (2025) haben in einer groß angelegten Studie mit 1.907 Teilnehmenden aus Spanien,… Weiterlesen »Persönlichkeitsmerkmalen von BDSM-Praktizierenden

              Wenn der Geistesblitz naht

                Plötzliche Erkenntnismomente, oft als unerwartete Heureka-Erlebnisse beschrieben, erscheinen auf den ersten Blick wie spontane Geistesblitze. Doch aktuelle Forschung legt nahe, dass sie keineswegs völlig aus dem Nichts entstehen, vielmehr lassen sich in den Minuten vor einem Durchbruch subtile Verhaltensveränderungen beobachten, die Rückschlüsse auf die nahende Einsicht zulassen. Tabatabaeian et al. (2025) filmtenin einer StudieMathematikerinnen und Mathematiker bei der Bearbeitung komplexer Aufgaben, wobei die Probanden, allesamt promoviert, dabei Aufgaben aus dem traditionsreichen Putnam-Wettbewerb in ihren gewohnten Arbeitsumgebungen lösten.… Weiterlesen »Wenn der Geistesblitz naht

                Der Einfluss von Einstellung, Schlafmustern und Alter auf das Erinnern von Träumen

                  Träume gehören zum nächtlichen Schlaf nahezu aller Menschen, doch die Fähigkeit, sich am Morgen an sie zu erinnern, unterscheidet sich deutlich zwischen Individuen. Eine Studie von Elce et al. (2025) untersuchte, welche Faktoren diese Unterschiede erklären können. Dazu wurden bei 217 gesunden Erwachsenen (18–70 Jahre) über einen längeren Zeitraum Traumberichte zusammen mit demografischen Daten sowie psychometrischen, kognitiven, aktigraphischen und EEG-Messungen erfasst. Die Ergebnisse zeigten, dass eine positive Einstellung zum Träumen, eine erhöhte Neigung zum „mind wandering“ (abschweifendes… Weiterlesen »Der Einfluss von Einstellung, Schlafmustern und Alter auf das Erinnern von Träumen

                  Wie das Geschlecht das menschliche Denken und Fühlen prägt

                    Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern haben vielfältige Ursachen und zeigen sich in Alltag, Psyche und Körper gleichermaßen. Ein Teil davon ist evolutionsgeschichtlich bedingt: Während Männer früher für Jagd und Schutz verantwortlich waren, mussten Frauen das Überleben in Gemeinschaften sichern, Kinder versorgen und mehrere Aufgaben gleichzeitig im Blick behalten. Diese Aufgabenteilung spiegelt sich bis heute wider – Männer konzentrieren sich oft auf eine Sache, während Frauen stärker auf Multitasking und Kommunikation ausgelegt sind. Verstärkt werden diese Unterschiede durch… Weiterlesen »Wie das Geschlecht das menschliche Denken und Fühlen prägt

                    Gibt es genetischen Ursachen von Geräuschempfindlichkeit?

                      Misophonie ist eine psychische Störung, bei der bestimmte Geräusche wie Kauen, Schmatzen oder Kratzen auf dem Teller starke negative Gefühle wie Wut, Angst oder Ekel auslösen. Schätzungsweise fünf Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Eine Studie hat nun die genetischen Faktoren dieser Geräuschempfindlichkeit untersucht und dabei gezeigt, dass es genetische Überschneidungen mit psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen gibt. Das bedeutet, dass Menschen mit einer genetischen Veranlagung für Misophonie möglicherweise auch ein erhöhtes Risiko für… Weiterlesen »Gibt es genetischen Ursachen von Geräuschempfindlichkeit?

                      Globale kognitive Reorganisation im digitalen Zeitalter

                        Während des 20. Jahrhunderts stiegen die IQ-Werte weltweit stetig an – ein Phänomen, das als Flynn-Effekt bekannt ist, doch seit etwa zwei Jahrzehnten dokumentieren jedoch Längsschnittstudien und Metaanalysen in hochindustrialisierten Ländern einen deutlichen Rückgang, der überwiegend auf Umwelt-, Bildungs- und vor allem digitale Einflüsse zurückgeführt wird, nicht auf genetische Ursachen. Besonders in Europa und Nordamerika zeigen sich Verluste in klassischen kognitiven Kernfähigkeiten wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und abstraktem Denken. Gleichzeitig entstehen neue, digital geprägte Kompetenzen, die jedoch den… Weiterlesen »Globale kognitive Reorganisation im digitalen Zeitalter

                        Lachtherapie als Mittel zur Angstreduktion

                          Porras-Jiménez et al. (2025) analysierte in einer systematischen Übersichtsarbeit 33 internationale Studien aus den USA, Europa, Asien und dem Nahen Osten, die den Einfluss von Lachtherapie auf Erwachsene untersuchten. In allen einbezogenen Untersuchungen wurden Teilnehmende in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt Lachinterventionen wie Lachyoga, humorvolle Filme oder Clownbesuche in Kliniken, während die Kontrollgruppe keine derartigen Maßnahmen erfuhr. Die Ergebnisse zeigten durchgehend, dass Lachtherapie mit einer Verringerung von Angstzuständen und einer Steigerung der Lebenszufriedenheit verbunden war, und… Weiterlesen »Lachtherapie als Mittel zur Angstreduktion