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ADHS und Komorbidität mit Glücksspiel

    Jahrelang wurde angenommen, dass ADHS ausschließlich eine Störung im Kindes- und Jugendalter ist, die vorübergehend behandelt werden muss und sich im Erwachsenenalter wieder auflöst. Die Realität sieht ganz anders aus, denn etwa sechzig Prozent der Menschen, bei denen diese Störung in der Kindheit diagnostiziert wurde, zeigen die Symptomatik auch im Erwachsenenalter, allerdings mit anderen Erscheinungsformen und Folgen, d. h., dass sich die Symptomatik von der in der Kindheit beobachteten deutlich unterscheidet (Mencacci & Migliarese, 2021): Unaufmerksamkeit: bezieht… Weiterlesen »ADHS und Komorbidität mit Glücksspiel

    Wie die Psychologie die Schmerzbehandlung unterstützen kann

      Es gibt akute und chronische Schmerzen, die sich vor allem in der Dauer und Funktion unterscheiden, wobei akute Schmerzen den Menschen und seinen Körper vor schädlichen Einwirkungen warnen. Sie sind in der Regel nach kurzer Zeit mit entsprechender Akutschmerzbehandlung zu lindern oder gehen von selbst zurück. Chronische Schmerzen – wenn sie länger als sechs Monate andauern oder wiederkehrend auftreten – hingegen haben sich von der eigentlichen Ursache oft abgelöst und überdauern diese, d. h., sie haben die… Weiterlesen »Wie die Psychologie die Schmerzbehandlung unterstützen kann

      Das Buch „Fake AI“ – künstliche Intelligenz wird überschätzt

        Von der Vorhersage krimineller Handlungen bis hin zur sexuellen Orientierung – künstliche Intelligenz, die gefälscht und mit großen Fehlern behaftet ist, ist weit verbreitet. Inmitten dieser fieberhaften Hype-Atmosphäre hinterfragt das Buch von Frederike Kaltheuner „Fake AI“ den Aufstieg und Fall vom Hype über künstliche Intelligenz, Pseudowissenschaft und Schlangenöl. Es bringt verschiedene Perspektiven und Stimmen aus unterschiedlichen Disziplinen und Ländern zusammen und stellt Verbindungen zwischen den Ungerechtigkeiten her, die durch unangemessene künstliche Intelligenz verursacht werden. Jedes Kapitel packt… Weiterlesen »Das Buch „Fake AI“ – künstliche Intelligenz wird überschätzt

        Alzheimer zumindest bei Mäusen nicht übertragbar

          Befunde über frühe zerebrale Amyloid-Beta Ablagerungen bei Mäusen nach peripherer Injektion von beta-Amyloid-haltigen Gehirnextrakten und bei Menschen nach einer Behandlung mit menschlichem Wachstumshormon gaben Anlass zu der Sorge, dass beta-Amyloid-Aggregate und möglicherweise die Alzheimer-Krankheit zwischen Individuen übertragbar sein könnten. Es fehlt jedoch der Nachweis, dass beta-Amyloid-Aggregate tatsächlich von der peripheren Injektionsstelle ins Gehirn gelangt. Brackhan et al. (2022) verwendeten in ihren Versuchen beta-Amyloid mit speziell markierten Kohlenstoffatomen und spritzten das markierte beta-Amyloid aus an Alzheimer-erkrankten Mäusen in… Weiterlesen »Alzheimer zumindest bei Mäusen nicht übertragbar

          Warum greifen sich Menschen ins Gesicht?

            Wenn sich Menschen im Gesicht berühren, ist dies ein Überlebensphänomen, d.h., es ist keine Übersprungshandlung, sondern eine Entspannung für das Gehirn, die in Experimenten im EEG abgelesen werden kann. Ausgelöst wird dieser Beruhigungseffekt durch den Kontakt der Hände mit den so genannten Vellushaaren, wobei sich diese kleinen, feinen Härchen im Gesicht vor allem in den Regionen von Nase, Stirn und Kinn befinden. Sie sind in der Haut von Rezeptoren umgeben, die den Berührungsreiz direkt an das Gehirn… Weiterlesen »Warum greifen sich Menschen ins Gesicht?

            Das Gehirn während eines Traumas

              Bei einem Trauma sind drei Bereiche des Gehirns besonders stark betroffen: die Amygdala, der präfrontale Cortex und der Hippocampus. Die Amygdala, unser Angstzentrum, ist mit dem Überlebensinstinkt verbunden und wichtig für die Analyse potenzieller Gefahren. In potenziell gefährlichen Situationen sendet sie Signale an das Großhirn, das die Situation mit den Erinnerungen abgleicht und sie bewertet. Im Falle einer Gefahr werden verschiedene Stresshormone wie Adrenalin ausgeschüttet. Besteht keine Gefahr, hemmt das Großhirn die Amygdala und der Stress lässt… Weiterlesen »Das Gehirn während eines Traumas

              Vorhersage der taktilen Reize durch das Gehirn

                Dass man sich selbst nicht kitzeln kann, ist auf das Phänomen der taktilen Unterdrückung zurückzuführen, weil das Gehirn die Wirkung der selbst erzeugten Berührung vorhersagt und dadurch die taktile Empfindung entsprechend abschwächt. Bei Menschen mit Schizophrenie ist dieser Mechanismus oft gestört, so dass sie Probleme haben, selbst erzeugte von fremd erzeugten Bewegungen zu unterscheiden, d. h., sie können sich auch selber kitzeln. Wissenschaftler der Universität Gießen haben nun gezeigt, dass die taktile Unterdrückung sehr spezifisch für den… Weiterlesen »Vorhersage der taktilen Reize durch das Gehirn

                Gier zeigt sich im Gehirn

                  Je nach Standpunkt reichen die Auffassungen von Habgier bzw. Gier von einem wünschenswerten und unvermeidlichen Merkmal einer gut geregelten, ausgewogenen Wirtschaft bis hin zur Wurzel allen Übels. Gierige Individuen streben danach, die gewünschten Güter um jeden Preis zu erlangen. Mussel & Hewig (2019) konnten mithilfe eines Computerspiels zeigen, dass das Persönlichkeitsmerkmal Gier egoistische wirtschaftliche Entscheidungen vorhersagt, die in einem Ressourcendilemma auf Kosten anderer gehen. Die Probanden spielen ein Öffentlichse-Güter-Spiel, bei dem sie gemeinsam mit einem Partner eine… Weiterlesen »Gier zeigt sich im Gehirn

                  Optische Täuschung oder Aussage über Hemisphärendominanz?

                    Immer wieder gehen in sozialen Netzwerken Bilder oder Videos von optischen Täuschungen viral, die angeblich zeigen sollen, wie das menschliche Gehirn tickt. So soll etwa folgendes Video eines gehenden Pferdes eine Aussage über die Gehirn-Aktivität machen, denn sieht man, dass das Pferd vorwärts läuft, ist man angeblich linkshirnig, wenn man es rückwärts laufen sieht, ist man rechtshirnig. Also soll die Richtung, die man sieht, Aussagen zur Gehirn-Aktivität machen und Rückschlüsse darauf geben, welche der Gehirnhälfte dominiert. Es… Weiterlesen »Optische Täuschung oder Aussage über Hemisphärendominanz?

                    Infusion von jungem Liquor verbessert das Gedächtnis bei alten Mäusen

                      Studien zum Plasmatransfer zwischen jungen und gealterten Mäusen haben gezeigt, dass sich viele Aspekte des Alterns bei gealterten Mäusen umkehren lassen, darunter die Wiederherstellung der neuronalen Plastizität und die Verringerung der Neuroinflammation. Da die Liquorflüssigkeit die unmittelbare Umgebung der Gehirnzellen ist und sich ihre Zusammensetzung mit zunehmendem Alter bekanntermaßen erheblich verändert, wurden in weiteren Studien Liquor-Transfers von jungen auf alte Mäuse durchgeführt. Der Liquor junger Mäuse wurde sechs Tage lang in die Ventrikel gealterter Mäuse infundiert, bevor… Weiterlesen »Infusion von jungem Liquor verbessert das Gedächtnis bei alten Mäusen

                      Die Grundidee des Narzissmus: Selbstliebe

                        Sigmund Freud hat ausgehend vom Mythos des Narziss die grundlegende menschliche Selbstliebe definiert: Denn nur wir Menschen erkennen uns als Selbst im Spiegel, können uns daher selbst lieben und wollen unser geliebtes Leben gezielt verbessern und verteidigen. Inzwischen wurde allerdings nachgewiesen, dass nicht nur Menschen in einem Spiegel sich selbst erkennen können, sondern dass dies auch viele andere Lebewesen, allen voran die Primaten, tun. Alle anderen Lebewesen hätten nach Freuds Meinung dagegen nur einen Selbsterhaltungstrieb, weshalb nur… Weiterlesen »Die Grundidee des Narzissmus: Selbstliebe