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Psychologie der Macht

    Das Buch Die Psychologie der Macht von Carsten C. Schermuly beleuchtet die vielschichtige Rolle von Macht in der Gesellschaft und speziell in Organisationen. Schermuly betont, dass Macht allgegenwärtig ist – sie kommt in vielen alltäglichen Interaktionen vor, sei es bei Gehaltsverhandlungen, in Führungsrollen oder im Teamwork. Dabei ist Macht oft nicht nur eine Frage von Autorität, sondern auch ein Werkzeug, das sowohl positiv als auch negativ eingesetzt werden kann.

    Ein zentrales Thema des Buches ist der reflektierte Umgang mit Macht. Schermuly argumentiert, dass es nicht darum geht, Macht zu eliminieren, sondern vielmehr darum, sie bewusst und verantwortungsvoll zu gestalten. In modernen Arbeitswelten hat Macht Einfluss auf das individuelle Wohlbefinden, die Teamdynamik und letztlich den Unternehmenserfolg. Doch häufig sind es nicht die am besten geeigneten Personen, die Machtpositionen erreichen, sondern oft werden andere Merkmale wie Geschlecht, Attraktivität oder Netzwerke (z. B. „Vitamin B“) entscheidend.

    Besonders hervorzuheben ist der Fokus auf das Empowerment. In seinem Buch stellt Schermuly klar, dass Führungskräfte, die ihren Mitarbeitenden mehr Verantwortung und Mitbestimmung übertragen – eine Form von Empowerment – bessere Ergebnisse erzielen. Frauen tendieren dazu, diesen Führungsstil häufiger zu praktizieren als Männer, was Studien belegen. Dennoch sind Führungsebenen nach wie vor häufig von Männern dominiert, was die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit Machtverhältnissen unterstreicht.

    Schermuly fordert Unternehmen dazu auf, Machtlandkarten zu erstellen, um zu verstehen, wer in der Organisation Macht hat und wie diese verteilt wird. Eine bewusste, strukturierte Machtdiagnostik kann helfen, negative Folgen von Machtmissbrauch zu verhindern und eine positive Unternehmenskultur zu fördern.

    Insgesamt plädiert Schermuly für eine balance zwischen Empowerment und Führung, bei der die Macht nicht zu einer Quelle von Missbrauch wird, sondern als Werkzeug genutzt wird, das dem Wohl der gesamten Organisation dient.




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