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Amok und Selbstmordattentäter

Menschen sind nicht prinzipiell ausgerichtet auf eine direkte gewalttätige Konfrontation sondern sie neigen dazu, sich zu arrangieren, was vermutlich fester Bestandteil unserer emotionalen Intelligenz ist. Darum ist es so schwer, in einer gewaltsamen Konfliktsituation zu handeln, wenn die andere Person einem direkt gegenüber steht. Damit Gewalt ausgeübt werden kann, müssen vom Einzelnen Barrieren überwunden werden. Es gibt im Wesentlichen drei Möglichkeiten. Die erste besteht darin, Gewalt aus der Ferne auszuüben (Bomben, Artillerie), um die direkte Gegenüberstellung mit… Weiterlesen »Amok und Selbstmordattentäter

Wie das Gehirn neuronale Verluste kompensiert

    Das menschliche Gehirn ist trotz seiner eingeschränkten Fähigkeit zur Regeneration in der Lage, Funktionsverluste, wie sie durch altersbedingtes Absterben von Nervenzellen oder neurodegenerative Erkrankungen verursacht werden, überraschend gut zu kompensieren. Besonders im Cortex, dem für höhere Denkfunktionen und Wahrnehmung zuständigen Teil der Großhirnrinde, ist die Bildung neuer Nervenzellen stark eingeschränkt. Dennoch bleibt die Funktion dieser Hirnregionen oft lange erhalten, selbst wenn bereits eine Vielzahl von Neuronen verloren gegangen ist. Eine aktuelle Studie von Noda et al. (2025)… Weiterlesen »Wie das Gehirn neuronale Verluste kompensiert

    Das Blickverhalten von Menschen entwickelt sich im Laufe der Entwicklung

      Die Art und Weise, wie Menschen ihre Umwelt visuell erkunden, ist keineswegs zufällig, denn der Blick bewegt sich mehrmals pro Sekunde und richtet sich gezielt auf für den jeweiligen bedeutsame Elemente, wie Gesichter oder Texte. Lange Zeit nahm man an, dass das typische Blickverhalten bereits im Grundschulalter ausgereift sei, doch neue Erkenntnisse widerlegen diese Annahme und zeigen, dass sich das Blickverhalten bis ins junge Erwachsenenalter kontinuierlich weiterentwickelt. Eine Studie von Linka et al. (2025) untersuchte die Blickbewegungen… Weiterlesen »Das Blickverhalten von Menschen entwickelt sich im Laufe der Entwicklung

      Wie erzeugt das menschliche Gehirn visuelle Stabilität?

        Die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, trotz ständiger Augenbewegungen eine stabile visuelle Wahrnehmung aufrechtzuerhalten, ist essenziell für Orientierung und kognitive Verarbeitung im Alltag. Dieses Phänomen, das als visuelle Stabilität bezeichnet wird, verhindert, dass wir bei jeder schnellen Blickbewegung Desorientierung oder Schwindel empfinden. Zwei aktuelle Studien liefern neue Erkenntnisse zu den neuronalen Prozessen hinter dieser stabilisierenden Leistung – und zeigen auf, wie diese Mechanismen bei Menschen mit autistischen Merkmalen verändert sein können . Im Zentrum der Studien steht die… Weiterlesen »Wie erzeugt das menschliche Gehirn visuelle Stabilität?

        Negative Erwartungen medizinischer Behandlungen beeinflussen die Wirkung stärker als positive

          Die Wirkung von Erwartungen auf medizinische Behandlungen ist ein seit Langem erforschtes, jedoch noch immer vielfach unterschätztes Phänomen. Während der Placeboeffekt – also die Verbesserung von Symptomen allein durch den Glauben an eine Behandlung – weitläufig bekannt ist, erfährt der sogenannte Noceboeffekt zunehmend Aufmerksamkeit. Dieser beschreibt die gegenteilige Wirkung: die Verschlechterung eines Zustandes allein durch negative Erwartungen oder Ängste. Aktuelle Forschung zeigt deutlich, dass negative Annahmen einen stärkeren und länger anhaltenden Einfluss auf das subjektive Erleben von… Weiterlesen »Negative Erwartungen medizinischer Behandlungen beeinflussen die Wirkung stärker als positive

          Kompetenzeinschätzung bei angehenden Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten

            Eine Studie von Fraunfelter, Gerdes & Alpers (2024) zeigt, dass angehende Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten häufig Schwierigkeiten haben, ihre eigenen psychotherapeutischen Kompetenzen realistisch einzuschätzen. Im Zentrum der Untersuchung stand die Frage, inwieweit sich die Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten mit der Bewertung durch Expertinnen deckt – ein Aspekt, der angesichts der Bedeutung präziser Selbsteinschätzung für die Wirksamkeit psychotherapeutischer Arbeit von hoher Relevanz ist. Im Rahmen eines Gesprächsführungspraktikums führten 39 Masterstudierende des Studiengangs Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität… Weiterlesen »Kompetenzeinschätzung bei angehenden Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten

            Persönlichkeitsmerkmale und Berufswahl

              In einer Studie von Denissen et al. (2018) wurde untersucht untersucht, wie Persönlichkeitsmerkmale mit beruflicher Passung, Stabilität und Einkommen zusammenhängen. Grundlage der Untersuchung waren Daten aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP), einer repräsentativen Langzeitstudie privater Haushalte in Deutschland. Die Forschenden untersuchten über einen Zeitraum von zwölf Jahren die Angaben von 8.458 erwerbstätigen Personen. Erfasst wurden dabei sowohl deren berufliche Positionen als auch ihre Persönlichkeitsausprägungen gemäß dem Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit („Big Five“), das die Merkmale Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit,… Weiterlesen »Persönlichkeitsmerkmale und Berufswahl

              Die neuronalen Grundlagen der sinnesübergreifenden Generalisierung

                Die Fähigkeit, Informationen über verschiedene Sinnesmodalitäten hinweg zu übertragen, ist eine fundamentale Eigenschaft intelligenter Lebewesen, wobei es diese sinnübergreifende Generalisierung Tieren und vermutlich auch dem Menschen ermöglicht ,auf bereits erworbenes Wissen zurückzugreifen, selbst wenn sich die Art der Sinneswahrnehmung ändert. Eine aktuelle Studie von Guyoton et al. (2025) hat die zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen am Mausmodell untersucht. Im Zentrum der Untersuchungstand daher die Frage, wie das Gehirn Informationen, die ursprünglich über den Tastsinn aufgenommen wurden, später über… Weiterlesen »Die neuronalen Grundlagen der sinnesübergreifenden Generalisierung

                Von der Reaktanz zur Akzeptanz

                  Neue Gesetze und Vorschriften stoßen häufig auf Widerstand in der Bevölkerung, ob es sich um das Rauchverbot in öffentlichen Räumen, das Tempolimit auf Autobahnen oder die Anschnallpflicht handelt – vielen Menschen fällt es schwer, sich mit der Vorstellung von Einschränkungen in ihrem Alltag abzufinden. Diese anfängliche Ablehnung ist jedoch oft kein Ausdruck dauerhafter Gegnerschaft, sondern lässt sich als psychologische Reaktion auf wahrgenommene persönliche Verluste verstehen – ein Phänomen, das in der Psychologie als Reaktanz bezeichnet wird. Ein… Weiterlesen »Von der Reaktanz zur Akzeptanz

                  Haben Schweine ein Körperbewusstsein?

                    Körperbewusstsein, also die Fähigkeit, den eigenen Körper als Teil der Umwelt wahrzunehmen und ihn gezielt einzusetzen oder auch als Hindernis zu erkennen, gilt als ein fortgeschrittenes kognitives Merkmal, das bisher nur bei wenigen Tierarten wie Elefanten, Menschenaffen, Hunden oder Kleinkindern umfassend belegt ist. Eine aktuelle Studie von Brosche et al. (2025) wirft nun einen genaueren Blick auf dieses Phänomen bei Hausschweinen (Sus scrofa domesticus), denn Schweine sind für ihre hohe Intelligenz und soziale Komplexität bekannt. Um das… Weiterlesen »Haben Schweine ein Körperbewusstsein?

                    Die emotionale Intelligenz generativer KI im Vergleich zum Menschen

                      In einer Zeit, in der künstliche Intelligenz (KI) in immer mehr Lebensbereiche vordringt, stellt sich zunehmend die Frage, ob sie nicht nur kognitive, sondern auch emotionale Fähigkeiten entwickeln kann. Die Vorstellung, dass Maschinen Emotionen erkennen, interpretieren und darauf angemessen reagieren können, war lange Science-Fiction. Doch eine aktuelle Studie von Schlegel, Sommer & Mortillaro (2025) rückt diese Idee näher an die Realität. Ziel der Studie war es, die Fähigkeit generativer KI-Systeme zur emotionalen Intelligenz zu untersuchen, also ihre… Weiterlesen »Die emotionale Intelligenz generativer KI im Vergleich zum Menschen