In einer Studie wurde untersuchte, ob Puzzeln die kognitive Leistungsfähigkeit steigern kann. Die Studie (Fissler et al., 2018),zeigte jedoch, dass Puzzeln – weder kurzfristig noch langfristig – zu einer Verbesserung der geistigen Fähigkeiten führ. Einziger positiver Befund war, dass Menschen, die in ihrem Leben viel gepuzzelt haben, tendenziell auch eine bessere Kognition aufwiesen. Diese Korrelation könnte darauf hindeuten, dass Personen mit guten kognitiven Fähigkeiten eher zum Puzzeln neigen.
Die Studie ergab auch, dass Puzzeln als entspannende Freizeitaktivität positiv für die psychische und körperliche Gesundheit wirken kann, ähnlich wie andere Aktivitäten wie Lesen oder Radfahren. Die Forscher führten eine weitere Untersuchung mit zufällig zugeteilten Gruppen durch: Eine Gruppe sollte 30 Tage lang täglich mindestens eine Stunde puzzeln, während die Kontrollgruppe keine Puzzle-Aufgabe erhielt, sondern nur Informationen zur kognitiven Gesundheit. Beide Gruppen zeigten keine signifikante Verbesserung ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit, obwohl 70 % der Puzzler glaubten, dass ihnen das Puzzeln geholfen hatte, während dies nur bei 30 % der Kontrollgruppe der Fall war.
Interessanterweise zeigte sich, dass Menschen, die bereits viel gepuzzelt hatten, überdurchschnittlich gute kognitive Flexibilität besaßen – die Fähigkeit, zwischen Aufgaben zu wechseln und verschiedene Strategien anzuwenden. Dies ist beim Puzzeln von Bedeutung, da es sowohl auf die Form als auch auf den Inhalt der Puzzleteile ankommt und eine flexible Denkweise erforderlich ist.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Puzzeln nicht direkt die kognitive Leistungsfähigkeit steigert, jedoch ein guter Ausgleich gegen Stress sein kann. Ob das Puzzeln die kognitiven Fähigkeiten tatsächlich fördert oder ob talentierte Denker eher zum Puzzeln neigen, bleibt daher offen.
Literatur
Fissler, P., Küster, O.C., Laptinskaya, D., Loy, L.S., von Arnim, C.A. & Kolassa, I.-T. (2018). Jigsaw puzzling taps multiple cognitive abilities and is a potential protective factor for cognitive aging. Frontiers in Aging Neuroscience, 10, doi:10.3389/fnagi.2018.00299
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