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Das menschliche Gehirn hat ein spezifisches Gesangszentrum

    Singen ist eine Form der Klangerzeugung, die sich von der Sprache durch ihre melodische Intonation und Rhythmik unterscheidet, und diese wiederum unterscheidet sich von der Instrumentalmusik durch die stimmliche Struktur und die stimmliche Resonanz. Eine Studie von Norman-Haignere et al. (2022) zeigte nun, dass der menschliche auditorische Cortex nicht nur selektiv auf Musik im Vergleich zu Sprache reagiert, sondern dass dies durch neuronale Subpopulationen vermittelt wird, die spezifisch auf verschiedene Arten von Musik reagieren, einschließlich einer Untergruppe… Weiterlesen »Das menschliche Gehirn hat ein spezifisches Gesangszentrum

    Wie das Gehirn mathematische Operationen abbildet

      Die Arithmetik ist bekanntlich ein Eckpfeiler der wissenschaftlichen und technologischen Hochkultur des Menschen, aber ihre neuronalen Mechanismen sind nur unzureichend verstanden. Das Rechnen mit Zahlen erfordert die vorübergehende Speicherung und Manipulation numerischer Informationen nach arithmetischen Regeln. Aus Experimenten mit Affen wusste man bereits, dass es bestimmte Areale für arithmetische Operationen gibt. Kutter et al. (2022) untersuchten nun bei Epilepsiepatienten und -patientinnen mit implantierten Elektroden jene Hirnmechanismen, die an einfachen arithmetischen Operationen beteiligt sind, indem sie die Aktivität… Weiterlesen »Wie das Gehirn mathematische Operationen abbildet

      Unterschied zwischen Depression und Burnout

        Wer von Burnout betroffen ist, leidet unter Symptomen, die teilweise auch für eine Depression charakteristisch sind, sodass es schwierig sein kann, herauszufinden, welche der Erkrankungen vorliegt. Burnout gilt erst seit Januar 2022 offiziell als ein Problem, bei dem Betroffene professioneller Hilfe bedürfen, denn an diesem Tag trat das ICD-11 in Kraft, also der aktualisierte Katalog, in dem die Weltgesundheitsorganisation alle gängigen Erkrankungen und Diagnosen auflistet. Allerdings wird Burnout nicht als Erkrankung geführt, sondern als Syndrom, d. h.,… Weiterlesen »Unterschied zwischen Depression und Burnout

        Intelligenz ist im gesamten Gehirn verteilt

          Intelligenz beschreibt das allgemeine kognitive Fähigkeitsniveau eines Menschen und sie ist eines der grundlegendsten Konzepte der psychologischen Wissenschaft und entscheidend für die wirksame Anpassung des Verhaltens an unterschiedliche Umweltanforderungen. Es hat sich gezeigt, dass wechselnde externe Aufgabenstellungen eine Rekonfiguration funktioneller Gehirnnetzwerke bewirken. Ob die neuronale Rekonfiguration zwischen verschiedenen Aufgaben mit Intelligenz zusammenhängt, wurde jedoch noch nicht untersucht. Faskowitz et al. (2022) haben daher Daten der funktionellen Magnetresonanztomographie von mehr als achthundert Probanden verwendet, um zu zeigen, dass… Weiterlesen »Intelligenz ist im gesamten Gehirn verteilt

          Zwei Aspekte der sozialen Kompetenz: Empathie und Perspektivübernahme

            Das Gehirn besitzt zwei allgemeine Fähigkeiten für das Manövrieren in der sozialen Welt. Die Empathie ist gefühlsbasiert und hilft uns, an den Emotionen des anderen teilzunehmen. Die zweite, die Fähigkeit zum Perspektivwechsel, ist ein komplexer Denkprozess, der dazu dient, sich die Umstände des anderen vorzustellen und darüber nachzudenken, was diese Person denken könnte. Diese beiden abstrakten Fähigkeiten zum Eindenken und Einfühlen in Andere setzen sich wiederum aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Beide Gesamtkompetenzen werden jeweils von einem auf… Weiterlesen »Zwei Aspekte der sozialen Kompetenz: Empathie und Perspektivübernahme

            Salz als Suchtfaktor

              Ein Grund, dass Salz als Suchtfaktor wirkt, dürfte der biologisch tief in den Menschen verankerte Hunger nach Salz sein, wobei dieser Appetit  vergleichbar mit dem Durst nach Wasser ist. Das Verlangen nach dem Geschmack von Salz ist instinktiv und hat sich wohl vor mehr als hundert Millionen Jahren entwickelt, denn Salz ist für den Organismus von Mensch und Tier lebenswichtig. Doch Salz ist in der Natur nicht immer vorhanden, außer am Meer. Im Gehirn der Vorfahren entwickelte… Weiterlesen »Salz als Suchtfaktor

              Wie die innere Sprache in Gehirn repräsentiert wird

                Die Rekonstruktion der inneren Sprache aus der neuronalen Aktivität mit Hilfe von Gehirn-Computer-Schnittstellen ist für Menschen mit schweren Sprachproduktionsdefiziten bedeutsam. Während die Dekodierung von offener Sprache Fortschritte gemacht hat, war die Dekodierung von imaginierter Sprache bisher nur begrenzt erfolgreich, vor allem weil die zugehörigen neuronalen Signale im Vergleich zu gesprochenen Sprache schwach und variabel sind und daher von Lernalgorithmen nur schwer dekodiert werden können. Proix et al. (2022) haben Datensätze von Menschen erfasst, denen zur Beurteilung ihrer… Weiterlesen »Wie die innere Sprache in Gehirn repräsentiert wird

                Falsche Erinnerungen

                  Unser Gedächtnis ist weniger zuverlässig als wir denken – und überraschende Anblicke oder Erlebnisse tragen dazu bei, unser Gedächtnis zu manipulieren, wie ein Experiment jetzt gezeigt hat. Wenn Versuchspersonen ein Video sahen, das abrupt durch etwas anderes unterbrochen wurde, war ihre Erinnerung an dieses und ähnliche Videos anschließend verzerrt. Die Ursache für diesen Effekt liegt im Hippocampus – dem Gedächtniszentrum unseres Gehirns. Lange Zeit dachte man, unser Gedächtnis sei eine Art Fotoalbum des Erlebten: Einmal gespeichert, galten… Weiterlesen »Falsche Erinnerungen

                  Geruchslandkarten oder wie das Gehirn Gerüche mit Orten verknüpft

                    Gerüche sind ein grundlegender Bestandteil der sensorischen Umwelt, die vor allem von Tieren zur Steuerung von Verhaltensweisen wie Futtersuche und Navigation genutzt werden, wobei man annimmt, dass der primäre olfaktorische (piriforme) Cortex die wichtigste Region für die Codierung der Geruchsidentität darstellt. Es ist bereits bekannt, dass Neuronen im Hippocampus des Gehirns als Ortszellen fungieren, d. h., sie werden an spezifischen Orten in einer Umgebung aktiv, wobei sie damit ganze Bereiche kodieren, sodass eine Art räumlicher Landkarte im… Weiterlesen »Geruchslandkarten oder wie das Gehirn Gerüche mit Orten verknüpft

                    T-Shirts, die nach der Mutter riechen, fördern die neuronale Synchronität zwischen Säugling und Fremden

                      Mütterliche Körpergerüche dienen als wichtige sicherheitsfördernde und soziale Erkennungssignale, aber sie haben vermutlich auch eine wichtige Rolle bei der menschlichen Gehirnreifung. Unter Verwendung ökologischer Paradigmen und dualer Elektroenzephalographie-Aufzeichnungen untersuchten Endevelt-Shapira et al. (2021) die Auswirkungen mütterlicher Chemosignale auf die Gehirn-zu-Gehirn-Synchronität während der Interaktionen zwischen Säuglingen im Alter von rund sieben Monaten und Mutter sowie zwischen Säugling und Fremden mit und ohne Anwesenheit mütterlicher Körpergerüche. Es zeigte sich, dass wenn diese Babys  mit einer ihnen unbekannten Person interagierten… Weiterlesen »T-Shirts, die nach der Mutter riechen, fördern die neuronale Synchronität zwischen Säugling und Fremden

                      Wie das Sehsystem sich auf Veränderungen vorbereitet

                        Bei der sensorische Verarbeitung von Umweltreizen sieht die prädiktive Kodierung vor, dass eingehende Signale iterativ mit Top-down-Vorhersagen entlang eines hierarchischen Verarbeitungsschemas verglichen werden. Bei jedem Schritt werden also Fehlersignale, die sich aus den Unterschieden zwischen den tatsächlichen Eingaben und den Vorhersagen ergeben, weitergeleitet und durch die Aktualisierung interner Modelle immer wieder minimiert, um schließlich wegerklärt zu werden. So machen etwa die Augen bei der Fixation von Objekten pro Tag weit mehr als hunderttausend schnelle Blicksprünge, wobei das… Weiterlesen »Wie das Sehsystem sich auf Veränderungen vorbereitet

                        Wenn das Gehirn bei Prognosen einen Fehler erwartet

                          Unbewussten Vorhersageprozesse im Gehirn werden heute als einer der grundlegenden Mechanismen angesehen, wie das menschliche Gehirn arbeitet – prädiktive Kodierung. Dercksen et al. (2020) haben untersucht, welcher fundamentale Mechanismus im Gehirn bei der Erwartung von Fehlern bei dieser Prognose von zukünftigen Ereignissen abläuft. Wird etwa in einer Versuchsanordnung vom Gehirn nach dem Drücken eines Knopfes ein Hörreiz erwartet, der aber unerwarteter Weise dann nicht folgt, kann im Gehirn mittel EEG eine Auslassungsreaktion beobachtet werden. Diese endogene Reaktion… Weiterlesen »Wenn das Gehirn bei Prognosen einen Fehler erwartet