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Warum dramatische Ereignisse länger im Gedächtnis bleiben

    Dopamin ist bekanntlich ein SchlĂĽsselfaktor bei der Verarbeitung von Kognitionen und ĂĽberhaupt der Informationsverarbeitung im Hippocampus, wobei seine die im Hippocampus durch zahlreiche spezifische Rezeptoren vermittelt wird. Manche Rezeptoren sind dabei als starke Modulatoren der synaptische Plastizität und der Informationsspeicherung im Hippocampus bekannt, während ĂĽber die Rolle einiger anderer Rezeptoren bei diesen Prozessen viel weniger bekannt ist. Caragea & Manahan-Vaughan (2022) haben jĂĽngst untersucht, inwieweit Dopaminrezeptoren zur synaptischen Plastizität und zum kumulativen räumlichen Gedächtnis beitragen, das sich… Weiterlesen »Warum dramatische Ereignisse länger im Gedächtnis bleiben

    Evolutionären Gesichtserkennung in neuronalen Netzen nachgestellt

      Das menschliche Gehirn enthält mehrere Regionen mit unterschiedlichen, oft hochspezialisierten Funktionen, vom Erkennen von Gesichtern ĂĽber das Verstehen von Sprache bis hin zum Nachdenken darĂĽber, was andere denken. Es ist jedoch weitgehend unklar, warum der Cortex ĂĽberhaupt diesen hohen Grad an funktioneller Spezialisierung aufweist. Dobs et al. (2022) untersuchten nun unter Verwendung kĂĽnstlicher neuronaler Netze die Hypothese, ob die funktionelle Trennung der Gesichtswahrnehmung im Gehirn eine rechnerische Optimierung fĂĽr das umfassendere Problem der visuellen Erkennung von Gesichtern… Weiterlesen »Evolutionären Gesichtserkennung in neuronalen Netzen nachgestellt

      Studien mit Magnetresonanztomographie sind aufgrund kleiner Stichprobengrößen fehleranfällig

        Die Magnetresonanztomographie hat das Verständnis des menschlichen Gehirns durch die gut reproduzierbare Zuordnung von Fähigkeiten zu bestimmten Strukturen etwa in Läsionsstudien und Funktionen verändert, doch bei der Erforschung und Behandlung psychischer Erkrankungen sind ähnliche Fortschritte durch die Magnetresonanztomographie noch nicht erreicht worden. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, Assoziationen zwischen interindividuellen Unterschieden in der Hirnstruktur oder -funktion und komplexen kognitiven oder psychischen Phänotypen zu reproduzieren, etwa in hirnweiten Assoziationsstudien. Solche Studien beruhen in der Regel auf Stichprobengrößen,… Weiterlesen »Studien mit Magnetresonanztomographie sind aufgrund kleiner Stichprobengrößen fehleranfällig

        Verborgene Traumatisierungen und transgenerationelle Traumaweitergabe bei Nachkommen von Migranten

          Allgemeines zu Traumatisierungen: Menschen besitzen verschiedene psychische Mechanismen, um unerträgliche Erfahrungen auszublenden. Wenn ein Trauma besonders belastend ist, kann die Erinnerung verschwinden, doch die ist nicht vollständig gelöscht sondern anders etwa im Mandelkern abgespeichert, d. h., sie rĂĽckt zunächst in den Hintergrund. Bestimmte Trigger im Gehirn können jedoch die Bilder, Geräusche und GerĂĽche wieder zum Vorschein bringen, als wĂĽrde es gerade noch einmal passieren (Flashbacks), was zum Phänomen der Retraumatisierung fĂĽhren kann. Hier heilt die Zeit nicht… Weiterlesen »Verborgene Traumatisierungen und transgenerationelle Traumaweitergabe bei Nachkommen von Migranten

          Werden Menschen bei Entscheidungen im Alter langsamer?

            Die Reaktionsgeschwindigkeit bei einfachen Entscheidungsaufgaben nimmt bekanntlich ab dem frĂĽhen und mittleren Erwachsenenalter ab, doch sind die bloĂźen Reaktionszeiten keine tatsächlichen MaĂźe fĂĽr die geistige Geschwindigkeit, vielmehr stellen sie die Summe mehrerer Prozesse dar. Von Krause et al. (2022) nutzten ein Bayes’sches Diffusionsmodell, um interpretierbare kognitive Komponenten aus Rohdaten zur Reaktionszeit zu extrahieren, wobei sie dieses Modell auf Querschnittsdaten von ĂĽber eine Million Teilnehmern und Teilnehmerinnen anwendeten, um Altersunterschiede bei den kognitiven Parametern zu untersuchen. Um diesen… Weiterlesen »Werden Menschen bei Entscheidungen im Alter langsamer?

            Warum Menschen hören, was sie erwarten zu hören

              Die subkortikalen sensorischen Bahnen sind die grundlegenden Kanäle fĂĽr die Abbildung der AuĂźenwelt im menschlichen Gehirn, wobei die sensorischen Bahnen Informationen effizient ĂĽbertragen, indem sie die neuronalen Reaktionen an die lokale Statistik des sensorischen Inputs anpassen. Die seit langem bekannte mechanistische Erklärung fĂĽr dieses adaptive Verhalten ist, dass die neuronale Aktivität mit zunehmender Regelmäßigkeit in der lokalen Statistik der Reize abnimmt. Eine alternative Erklärung aber ist, dass die neuronale Kodierung direkt von den Erwartungen an den sensorischen… Weiterlesen »Warum Menschen hören, was sie erwarten zu hören

              Cyberchondrie – Hypochondrie durch das Internet

                Die zahlreichen Krankengeschichten, die im Internet kursieren, hinterlassen bei vielen ein mulmiges GefĂĽhl. Vor allem wer zum eingebildeten Kranksein neigt, fĂĽhlt sich nach einem Gesundheitscheck schnell schlechter als zuvor. Das Internet ist heute fĂĽr viele Menschen die erste Anlaufstelle fĂĽr Menschen mit Symptomen, denn die Hemmschwelle ist hier niedriger. Und im Netz findet sich zu jedem Symptom gleich eine passende Krankheit. Menschen, die zur Hypochondrie neigen, erhalten passende Belege fĂĽr ihren Krankheitsverdacht. Ein Kribbeln in den Fingern… Weiterlesen »Cyberchondrie – Hypochondrie durch das Internet

                Was ist Mediation?

                  Im modernen Konfliktmanagement ist Mediation häufig die Methode der Wahl, wenn es einmal „brennt“ und ohne fremde Hilfe nichts mehr geht. Mediation beruht auf der Vorraussetzung der Freiwilligkeit der Teilnahme aller Konfliktparteien. Mediation ist ein sehr vielseitiges, anpassungsfähiges und kostengĂĽnstiges Instrument der Konfliktlösung. Vorteile sind die rasche DurchfĂĽhrung eines Mediationsverfahrens und der mögliche Einbezug aller Betroffenen bei der Bewältigung des Konfliktes. Dadurch ist nicht zuletzt auch die Haltbarkeit der gefundenen Lösungen garantiert. Bei all dem ist Mediation… Weiterlesen »Was ist Mediation?

                  Rechte vs linke Gehirnhälfte

                  Sehen Sie die Tänzerin in einer Drehung im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn? Im Uhrzeigersinn -> Sie nutzen vor allem die rechte Gehirnhälfte Gegen den Uhrzeigersinn -> Sie nutzen vor allem die linke Gehirnhälfte Die linke Gehirnhälfte ist verantwortlich fĂĽr Sprache-Lesen-Rechnen Ratio-Logik Regeln-Gesetze Konzentration auf einen Punkt Analyse-Detail Wissenschaft Schritt fĂĽr Schritt Einzelheiten Zeitempfinden Linearität Die linke Gehirnhälfte ist also fĂĽr alles zuständig, was im allgemeinen Verständnis als Denken bezeichnet wird. Sie denkt in Sprache, in Begriffen,… Weiterlesen »Rechte vs linke Gehirnhälfte

                  Das menschliche Gehirn hat ein spezifisches Gesangszentrum

                    Singen ist eine Form der Klangerzeugung, die sich von der Sprache durch ihre melodische Intonation und Rhythmik unterscheidet, und diese wiederum unterscheidet sich von der Instrumentalmusik durch die stimmliche Struktur und die stimmliche Resonanz. Eine Studie von Norman-Haignere et al. (2022) zeigte nun, dass der menschliche auditorische Cortex nicht nur selektiv auf Musik im Vergleich zu Sprache reagiert, sondern dass dies durch neuronale Subpopulationen vermittelt wird, die spezifisch auf verschiedene Arten von Musik reagieren, einschlieĂźlich einer Untergruppe… Weiterlesen »Das menschliche Gehirn hat ein spezifisches Gesangszentrum

                    Wie das Gehirn mathematische Operationen abbildet

                      Die Arithmetik ist bekanntlich ein Eckpfeiler der wissenschaftlichen und technologischen Hochkultur des Menschen, aber ihre neuronalen Mechanismen sind nur unzureichend verstanden. Das Rechnen mit Zahlen erfordert die vorĂĽbergehende Speicherung und Manipulation numerischer Informationen nach arithmetischen Regeln. Aus Experimenten mit Affen wusste man bereits, dass es bestimmte Areale fĂĽr arithmetische Operationen gibt. Kutter et al. (2022) untersuchten nun bei Epilepsiepatienten und -patientinnen mit implantierten Elektroden jene Hirnmechanismen, die an einfachen arithmetischen Operationen beteiligt sind, indem sie die Aktivität… Weiterlesen »Wie das Gehirn mathematische Operationen abbildet

                      Unterschied zwischen Depression und Burnout

                        Wer von Burnout betroffen ist, leidet unter Symptomen, die teilweise auch fĂĽr eine Depression charakteristisch sind, sodass es schwierig sein kann, herauszufinden, welche der Erkrankungen vorliegt. Burnout gilt erst seit Januar 2022 offiziell als ein Problem, bei dem Betroffene professioneller Hilfe bedĂĽrfen, denn an diesem Tag trat das ICD-11 in Kraft, also der aktualisierte Katalog, in dem die Weltgesundheitsorganisation alle gängigen Erkrankungen und Diagnosen auflistet. Allerdings wird Burnout nicht als Erkrankung gefĂĽhrt, sondern als Syndrom, d. h.,… Weiterlesen »Unterschied zwischen Depression und Burnout