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Einsamkeit lässt sich im Gehirn nachweisen

    Einsamkeit beeinträchtigt das Wohlbefinden und geht häufig mit dem Gefühl einher, von anderen Menschen nicht verstanden zu werden. Die Frage ist, was trägt zu solchen Gefühlen bei einsamen Menschen bei? Baek et al. (2023) haben Daten funktioneller Kernspintomographie von Studienanfängern genutzt, um die relative Ausrichtung der mentalen Verarbeitung von naturalistischen Reizen zu messen und zu prüfen, ob einsame Menschen die Welt tatsächlich auf eigenwillige Weise verarbeiten.

    Man fand dabei Belege für eine solche Idiosynkrasie, denn die neuronalen Reaktionen einsamer Probanden unterschieden sich von denen ihrer Altersgenossen, insbesondere in Regionen des Default-Mode-Netzwerks, in denen ähnliche Reaktionen mit geteilten Perspektiven und subjektivem Verständnis in Verbindung gebracht werden. Diese Zusammenhänge blieben auch bestehen, als man demografische Ähnlichkeiten, objektive soziale Isolation und die Freundschaften der Personen untereinander kontrollierte. Diese Ergebnisse deuten demnach darauf hin, dass die Tatsache, dass man von Menschen umgeben ist, die die Welt anders sehen als man selbst, selbst wenn man mit ihnen befreundet ist, ein Risikofaktor für Einsamkeit sein kann.



    Literatur

    Baek, Elisa C., Hyon, Ryan, López, Karina, Du, Meng, Porter, Mason A. & Parkinson, Carolyn (2023). Lonely Individuals Process the World in Idiosyncratic Ways. Psychological Science, doi:10.1177/0956797.


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