Selbstkontrolle bzw. Disziplin wird oft als ein Schlüsselelement angesehen, das für eine effektive Selbstregulierung und das Erreichen von persönlichen Zielen verantwortlich ist. In einer Studie von Adriaanse et al. (2014) wurde daher anhand von Erfahrungsstichproben, einem Tagebuch und einer prospektiven Datenerhebung die unmittelbaren Auswirkungen von anstrengender Selbstkontrolle und Versuchungen auf Erschöpfung und Zielerreichung untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Zielerreichung eher durch das Erleben von Versuchungen beeinflusst wird als durch aktives Widerstehen oder Kontrollieren dieser Versuchungen. Diese Studie zeigt auch, dass das bloße Erleben von Versuchungen dazu führt, dass sich die Menschen erschöpft fühlen, wobei die Erschöpfung wiederum den Zusammenhang zwischen Versuchungen und Zielerreichung vermittelt, so dass Menschen, die vermehrt Versuchungen erleben, sich erschöpfter fühlen und daher ihre Ziele weniger wahrscheinlich erreichen.
Die Ergebnisse der Analysen deuten also stark darauf hin, dass die anstrengende Selbstkontrolle in allen Analysen überhaupt nicht mit einer Zielerreichung in Zusammenhang steht.
Literatur
Adriaanse, M. A., Kroese, F. M., Gillebaart, M. & De Ridder, D. T. D. (2014). Effortless inhibition: Habit mediates the relation between self-control and unhealthy snack consumption. Frontiers in Psychology: Eating Behavior, 5, 1–6.
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