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Berührung und Selbstberührung

    Zwischen 400 und 800 Mal am Tag berühren sich Menschen auf der ganzen Welt mit der Hand im Gesicht – meist ohne sich dieser etwa 1,3 Sekunden dauernden Bewegung bewusst zu sein. Die beruhigende Wirkung wird durch den Kontakt der Hände mit den Vellushaaren ausgelöst, jenen feinen Härchen, die sich vor allem im Nasen-, Stirn- und Kinnbereich befinden und von Rezeptoren umgeben sind, die den Berührungsreiz direkt an das Gehirn weiterleiten. Studien haben die elektrische Aktivität des… Weiterlesen »Berührung und Selbstberührung

    Was beim Schlafwandeln im Gehirn vor sich geht

      Schlafwandeln und verwandte Parasomnien sind das Ergebnis unvollständigen Erwachens aus dem Schlaf mit nicht schneller Augenbewegung, wobei Verhaltensepisoden ohne Bewusstsein oder Erinnerung oder in Verbindung mit traumähnlichen Erfahrungen auftreten können. Früher wurde allgemein angenommen, dass Träume nur in den REM-Phasen auftreten, doch mittlerweile weiß man, dass Träume auch in anderen Schlafstadien auftreten können, denn Menschen, die Parasomnien während des Nicht-REM-Schlafs erleben, berichten manchmal von traumähnlichen Erfahrungen. Manche Menschen berichten beim Schlafwandeln übrigens von lebhaften Träumen, während sie… Weiterlesen »Was beim Schlafwandeln im Gehirn vor sich geht

      Nicht nur Hormone lösen Brutpflegeverhalten aus

        Die Fähigkeit, sich um den Nachwuchs zu kümmern, ist angeboren und wird von Weibchen vieler Arten nach der Geburt spontan gezeigt, um das Überleben des Nachwuchses zu sichern. Bisher ging man davon aus, dass das Fürsorgeverhalten der Mütter durch ihre veränderte hormonelle Ausstattung hervorgerufen wird. Es ist jedoch bekannt, dass auch jungfräuliche Nagerweibchen nach der Geburt ein Elternverhalten entwickeln, das mit der Zeit dem mütterlichen Verhalten entspricht, also ohne vorherige Ausschüttung von Schwangerschaftshormonen. Obwohl das mütterliche Verhalten… Weiterlesen »Nicht nur Hormone lösen Brutpflegeverhalten aus

        Was sind kollektive Wirksamkeitserwartungen?

          Kollektive Wirksamkeitserwartungen beziehen sich auf die Überzeugung einer Gruppe oder Gemeinschaft, dass sie gemeinsam in der Lage sind, bestimmte Ziele zu erreichen oder Probleme zu lösen. Es ist eine Form des Gruppenvertrauens, das darauf basiert, dass die Mitglieder einer Gruppe davon überzeugt sind, dass ihre gemeinsamen Anstrengungen erfolgreich sein werden. Diese Erwartungen können sich auf verschiedene Bereiche beziehen, wie zum Beispiel die Leistung in einer Gruppenaufgabe, die Bewältigung von Herausforderungen oder die Umsetzung von Veränderungen in der… Weiterlesen »Was sind kollektive Wirksamkeitserwartungen?

          Blinzeln unterstützt die Wahrnehmung

            Über den Tag verteilt blinzelt der Mensch sehr häufig, wobei die Häufigkeit variieren kann, aber im Durchschnitt blinzelt der Mensch etwa 15 Mal pro Minute, so dass die Zeit, in der die Augen beim Blinzeln geschlossen sind, insgesamt etwa zehn Prozent der Wachzeit ausmacht. Das Blinzeln dient in erster Linie der Aufrechterhaltung des Tränenfilms für die dauerhafte Benetzung der Hornhaut mit Tränenflüssigkeit, um das Auge vor dem Austrocknen zu schützen. Dabei wird nicht nur die Hornhaut befeuchtet,… Weiterlesen »Blinzeln unterstützt die Wahrnehmung

            Kinderbeichte ist emotionaler Missbrauch

              Die Kinderbeichte in der katholischen Kirche, vor allem im Zusammenhang mit der Erstkommunion, stößt bei Wissenschaftlern zunehmend auf Widerstand, weil die Beichte von Acht- oder Neunjährigen entwicklungspsychologisch unangebracht ist. Das kindliche Gehirn ist noch nicht reif für Begriffe wie Sünde und Buße, und kleine Verfehlungen von Kindern sind völlig normal. Begriffe wie Sünde, Schuld und Vergebung, aber auch die besondere Schwere einer Schuld sind aufgrund der Entwicklung des Stirnhirns erst im Alter von etwa 14 Jahren wirklich… Weiterlesen »Kinderbeichte ist emotionaler Missbrauch

              Wie das Gehirn Belohnungsorte kartografiert

                Barnstedt et al. (2024) untersuchten im Mausmodell die Zusammenarbeit des Hippocampus mit dem Nucleus accumbens, die für das Erinnern von Lebensereignissen und die räumliche Orientierung entscheidend ist und damit eine zentrale Rolle im Gedächtnis spielt. Die Forscher nutzten eine Reihe neuartiger optischer und analytischer Methoden, um zu verstehen, wie die beiden Hirnregionen miteinander kommunizieren, indem sie die neuronale Aktivität von mehr als 5.000 Neuronen und ihre Verbindungen zum Belohnungszentrum des Gehirns verfolgten. Die Ergebnisse deuten darauf hin,… Weiterlesen »Wie das Gehirn Belohnungsorte kartografiert

                Co-Rumination erhöht oft die psychische Belastung

                  Es ist ein weit verbreiteter Glaube, dass es Menschen besser geht, wenn sie über Probleme sprechen können. Tatsächlich steht die Suche nach sozialer Unterstützung im Zusammenhang mit dem psychischen Wohlbefinden. Allerdings kann das Reden über Probleme zu einem beharrlichen Extrem werden und somit problematisch sein. Während es bei manchen Themen entlastend sein kann, sich einem Freund oder einer Freundin anzuvertrauen und dadurch möglicherweise eine andere Perspektive einzunehmen, können solche Problemgespräche bei manchen Menschen auch negative Gefühle verstärken.… Weiterlesen »Co-Rumination erhöht oft die psychische Belastung

                  Menschen, die besonders anfällig für Burnout sind

                    Perfektionisten: Menschen, die sehr hohe Ansprüche an sich selbst stellen, alles perfekt machen wollen und sich (unrealistisch) hohe Ziele setzen, sei es im Beruf, im Privatleben, bei Hobbys oder in der Liebe. Sie wollen die Welt verändern und stellen unrealistische Ansprüche an sich und ihre Umwelt. Wenn sie merken, dass sie von anderen nichts zurückbekommen oder dass sie ihre Ziele nicht immer und überall erreichen können, sind sie enttäuscht von sich selbst, strengen sich vielleicht noch mehr… Weiterlesen »Menschen, die besonders anfällig für Burnout sind

                    Wie sich Empathie in den ersten Lebensjahren entwickelt

                      Einfühlungsvermögen in andere Menschen spielt eine zentrale Rolle im menschlichen Zusammenleben und gilt als Schlüssel zur moralischen Entwicklung. In den Entwicklungstheorien herrscht Uneinigkeit darüber, in welchem Alter Empathie in der menschlichen Ontogenese auftritt und welche Faktoren ihre frühe Entwicklung begünstigen. Um die verschiedenen theoretischen Ansichten zu evaluieren, untersuchten Paulus et al. (2024) in einer Studie die Reaktionen von Säuglingen im Alter von 6, 10, 14 und 18 Monaten auf eine Versuchsperson und deren Mütter, die Schmerzen simulierten,… Weiterlesen »Wie sich Empathie in den ersten Lebensjahren entwickelt