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Ideale Schlafdauer für Menschen über fünfzig Jahre sind sieben bis acht Stunden

Es ist erwiesen, dass die Schlafdauer mit einzelnen chronischen Krankheiten zusammenhängt, aber der Zusammenhang mit der Multimorbidität, die bei älteren Erwachsenen häufig auftritt, ist noch wenig bekannt. Mehr als die Hälfte der älteren Erwachsenen hat heute mindestens zwei chronische Krankheiten, was eine große Herausforderung für die Gesundheitssysteme darstellt, weil Multimorbidität mit einer hohen Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten und häufigen Krankenhausaufenthalten verbunden ist. Sabia et al. (2022) untersuchten nun anhand von Daten aus 25 Jahren, ob die Schlafdauer mit… Weiterlesen »Ideale Schlafdauer für Menschen über fünfzig Jahre sind sieben bis acht Stunden

Verschiebung des Schlaf-Wach-Rhythmus durch Psychostimulanzien

    Der zirkadiane Rhythmus ist bekanntlich die Fähigkeit eines Organismus, seine physiologischen Vorgänge auf eine Zeit von etwa 24 Stunden zu synchronisieren, wobei als zentrales Element der Schlaf-Wach-Rhythmus gilt. Jüngst hat man am Mausmodell eine spezielle Zellgruppe im Gehirn identifiziert, die für Verschiebungen des Schlaf-Wach-Rhythmus durch Psychostimulanzien (betroffen waren dabei Dopamin-Rezeptoren) verantwortlich ist. Man fand eine molekular genau definierte Zellpopulation des Hypothalamus, die durch ihre Aktivität den Effekt der Psychostimulanzien reguliert, wobei diese vermutlich einen zentralen Steuerungspunkt im… Weiterlesen »Verschiebung des Schlaf-Wach-Rhythmus durch Psychostimulanzien

    Training gegen Spinnen- und Hundeangst

      Im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts der Ruhr-Universität Bochum sucht die Fakultät für Psychologie (Klinische Psychologie und Psychotherapie) Kinder, die unter Angst vor Spinnen oder Hunden leiden und möchten ihnen die Möglichkeit bieten, die spezifische Angst im Rahmen eines eintägigen Trainings zu bewältigen. Dabei wird es drei verschiedenen Trainingsbedingungen geben. Entweder bietet man dem Kind allein ein spezifisches Training gegen Spinnen-/Hundeangst an oder eine ähnliche Behandlung, an welcher man mit seinem Kind gemeinsam teilnehmen kann. Die dritte Variante… Weiterlesen »Training gegen Spinnen- und Hundeangst

      Die Rolle des Kleinhirns für die Speicherung emotionaler Erinnerungen

        Emotionale Informationen werden bekanntlich besser erinnert als neutrale Informationen und es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass die Amygdala und ihre Interaktion mit anderen Gehirnregionen eine wichtige Rolle bei der gedächtnisfördernden Wirkung emotionaler Erregung spielt. Während man festgestellt hat, dass das Kleinhirn an der Angstkonditionierung beteiligt ist, ist seine Rolle bei der emotionalen Verstärkung des episodischen Gedächtnisses weniger deutlich. Um diese Frage zu klären, haben Fastenrath et al. (2022) bei über eintausend gesunden Probanden einen funktionellen MRT-Ansatz für… Weiterlesen »Die Rolle des Kleinhirns für die Speicherung emotionaler Erinnerungen

        Gedächtnis des Menschen vs. Gedächtnis der Kamera

          In zwei Studien hatte Henkel (2014) untersucht, ob das Fotografieren von Objekten Auswirkungen darauf hat, woran man sich über sie erinnert. Die Probanden (Studenten) wurden auf einem geführten Rundgang durch ein Kunstmuseum angewiesen, einige Objekte zu betrachten und andere zu fotografieren. Die Ergebnisse zeigten einen Effekt der Beeinträchtigung durch das Fotografieren: Wenn die Teilnehmer jedes Objekt als Ganzes fotografierten, erinnerten sie sich an weniger Objekte und an weniger Details zu den Objekten und deren Standort im Museum,… Weiterlesen »Gedächtnis des Menschen vs. Gedächtnis der Kamera

          Interaktion mit Plüschtier oder Hund

            Es gibt ein breites Spektrum an bekannten Auswirkungen des Kontakts mit Tieren auf die menschliche psychische und physische Gesundheit, doch wurden die neurologischen Korrelate der menschlichen Interaktion mit Tieren bisher nur wenig untersucht. Marti et al. (2022) untersuchten daher die Veränderungen der Aktivität des Stirnhirns in Gegenwart und während des Kontakts mit einem Hund, wobei gesunde Probanden an sechs Sitzungen teilnahmen, in drei Sitzungen hatten sie Kontakt mit einem Hund, in drei Kontrollsitzungen interagierten sie mit einem… Weiterlesen »Interaktion mit Plüschtier oder Hund

            Was sind SuperAger?

              Die durchschnittliche Alterung geht mit einer allmählichen Abnahme der Gedächtnisleistung einher. SuperAger sind Menschen im Alter von über 80 Jahren, die ein außergewöhnliches episodisches Gedächtnis aufweisen, das mindestens so gut ist wie das von 20-30 Jahre jüngeren Personen. In einer Studie von Nassif et al. (2022) wurde untersucht, ob die neuronale Unversehrtheit im entorhinalen Cortex, einem für das Gedächtnis kritischen Bereich, der selektiv für neurofibrilläre Degeneration anfällig ist, SuperAger von kognitiv gesunden jüngeren Personen, kognitiv durchschnittlichen Gleichaltrigen… Weiterlesen »Was sind SuperAger?

              Auch Föten reagieren schon auf die Nahrungsaufnahme ihrer Mutter

                Durch die Ernährung schwangerer Frauen werden Föten einer Vielzahl von Aromen ausgesetzt, die aus zusammengesetzten Geruchs-, Geschmacks- und Chemosensibilitäten bestehen. Die Auswirkungen einer solchen pränatalen Geschmacksexposition auf die chemosensorische Entwicklung wurden bisher nur postnatal bei menschlichen Säuglingen gemessen. Ustun et al. (2022) haben nun eine ersten direkten Nachweis der fötalen Reaktion auf Geschmacksstoffe, die durch den mütterlichen Verzehr übertragen werden, nachgewiesen, indem sie die fötalen Gesichtsbewegungen Bild für Bild bei schwangeren Frauen und ihren Föten aus dem… Weiterlesen »Auch Föten reagieren schon auf die Nahrungsaufnahme ihrer Mutter

                Wie Eltern das spätere Essverhalten ihrer Kinder beeinflussen

                  Experten raten Eltern, Erzieherinnen und Erziehern bekanntlich, die Nahrungsaufnahme niemals pädagogisch einzusetzen, also etwa Schokolade oder Eis als Belohnung oder kein Dessert als Bestrafung, denn Kinder und Jugendliche übernehmen diese Mechanismen später in ihrem eigenen Essverhalten, insbesondere für die Art und Weise, wie sie in emotionalen Situationen wie unter Stress reagieren. Daraus entsteht nämlich das sogenannte emotionale Essen, wie Klosowska et al. (2022) in einer Studie gezeigt haben. In dieser Studie wurden das elterliche Essverhalten (emotionales, externes… Weiterlesen »Wie Eltern das spätere Essverhalten ihrer Kinder beeinflussen

                  Die Epistemiologie in der Psychologie

                    Der Fokus auf die Methode (Methodolatrie) und die positivistische Ausrichtung der Psychologie war zu Beginn einer wissenschaftlichen Ausrichtung mit dem Wunsch verbunden, eher als harte Naturwissenschaft denn als Sozialwissenschaft oder gar Teil der Geisteswissenschaften zu gelten, was den psychologischen Disziplinen zusätzlich Legitimität verleihen sollte. Dies sollte eine szientistische Haltung beim Studium von Verhalten und mentalen Prozessen fördern, indem man seit damals versuchte, die Rolle der Subjektivität in der Forschung zu minimieren, wobei eine solche Fokussierung auf den… Weiterlesen »Die Epistemiologie in der Psychologie

                    Vergiftet Denken das Gehirn? ;-)

                      Verhaltenstätigkeiten, die die Kontrolle über automatische Routinen erfordern, werden in der Regel als anstrengend empfunden und führen zu kognitiver Ermüdung. Abgesehen von subjektiven Berichten bringt eine kognitive Ermüdung überhöhte Kosten der kognitiven Kontrolle mit sich. Die Ursachen einer solchen Inflation der Kontrollkosten bei kognitiver Arbeit sind jedoch nach wie vor stark umstritten. Wiehler et al. (2022) versuchten jüngst eine neuro-metabolische Erklärung, wobei die Kosten mit der Notwendigkeit zusammenhängen, potenziell toxische Substanzen zu recyceln, die während der kognitiven… Weiterlesen »Vergiftet Denken das Gehirn? 😉

                      Neurogliaformzellen regulieren die Informationsübertragung im Gehirn

                        Um adaptives Verhalten zu erzeugen, kombiniert das Gehirn ständig Informationen aus verschiedenen Quellen, was eine wirksame Kommunikation zwischen verschiedenen Gehirnarealen erfordert, wobei verteilte neuronale Netzwerke ihre laufende Aktivität entweder dynamisch synchronisieren oder entkoppeln. Man weiß auch, dass GABAerge Interneuronen Ensembles an Netzwerk-Oszillationen binden, aber es bleibt die Frage, wie diese Synchronität wieder aktiv aufgehoben wird, um neue Kommunikationspartner zu ermöglichen. Dabei ist die entscheidende Frage, wie es unterschiedlichen Neuronen-Schaltkreise im Gehirn gelingen kann, die aktuell eingehenden Informationen… Weiterlesen »Neurogliaformzellen regulieren die Informationsübertragung im Gehirn