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Psychopathologie

Der Begriff Psychopathologie bezeichnet die Lehre von den psychischen Erkrankungen.

Verborgene Traumatisierungen und transgenerationelle Traumaweitergabe bei Nachkommen von Migranten

    Allgemeines zu Traumatisierungen: Menschen besitzen verschiedene psychische Mechanismen, um unerträgliche Erfahrungen auszublenden. Wenn ein Trauma besonders belastend ist, kann die Erinnerung verschwinden, doch die ist nicht vollständig gelöscht sondern anders etwa im Mandelkern abgespeichert, d. h., sie rückt zunächst in den Hintergrund. Bestimmte Trigger im Gehirn können jedoch die Bilder, Geräusche und Gerüche wieder zum Vorschein bringen, als würde es gerade noch einmal passieren (Flashbacks), was zum Phänomen der Retraumatisierung führen kann. Hier heilt die Zeit nicht… Weiterlesen »Verborgene Traumatisierungen und transgenerationelle Traumaweitergabe bei Nachkommen von Migranten

    Unterschied zwischen Depression und Burnout

      Wer von Burnout betroffen ist, leidet unter Symptomen, die teilweise auch für eine Depression charakteristisch sind, sodass es schwierig sein kann, herauszufinden, welche der Erkrankungen vorliegt. Burnout gilt erst seit Januar 2022 offiziell als ein Problem, bei dem Betroffene professioneller Hilfe bedürfen, denn an diesem Tag trat das ICD-11 in Kraft, also der aktualisierte Katalog, in dem die Weltgesundheitsorganisation alle gängigen Erkrankungen und Diagnosen auflistet. Allerdings wird Burnout nicht als Erkrankung geführt, sondern als Syndrom, d. h.,… Weiterlesen »Unterschied zwischen Depression und Burnout

      Wie die innere Sprache in Gehirn repräsentiert wird

        Die Rekonstruktion der inneren Sprache aus der neuronalen Aktivität mit Hilfe von Gehirn-Computer-Schnittstellen ist für Menschen mit schweren Sprachproduktionsdefiziten bedeutsam. Während die Dekodierung von offener Sprache Fortschritte gemacht hat, war die Dekodierung von imaginierter Sprache bisher nur begrenzt erfolgreich, vor allem weil die zugehörigen neuronalen Signale im Vergleich zu gesprochenen Sprache schwach und variabel sind und daher von Lernalgorithmen nur schwer dekodiert werden können. Proix et al. (2022) haben Datensätze von Menschen erfasst, denen zur Beurteilung ihrer… Weiterlesen »Wie die innere Sprache in Gehirn repräsentiert wird

        Kann man Depressionen an der Sprache erkennen?

          Absolutistisches Denken wird in den vielen kognitiven Therapien gegen Angst und Depression als kognitive Verzerrung betrachtet, dennoch gibt es nur wenige empirische Belege für seine Prävalenz oder Spezifität in Bezug auf diese psychischen Erkrankungen. Die Sprache kann in zwei Komponenten analysiert werden: Inhalt und Stil, wobei sich der Inhalt auf das bezieht, was man ausdrücken möchte, also die Bedeutung oder den Gegenstand von Aussagen. Menschen mit Depressionssymptomen verwenden übermäßig viele Wörter, die negative Gefühle ausdrücken, insbesondere negative… Weiterlesen »Kann man Depressionen an der Sprache erkennen?

          Das Böse in der Welt

          Auf die bösen Menschen ist Verlass, die ändern sich nicht. William Faulkner *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** In einem durch ein eher skurriles Jesusbild gekennzeichneten Büchlein mit dem Titel „Selbsterkenntnis: Der Weg zum Herzen Jesu“ versucht die in den verschiedensten Medien präsente Journalistin und Soziologin Gabriele Kuby, eine ihrer Meinung nach noch unaufgeklärte Öffentlichkeit von ihrem eigenen katholischen Weltbild zu überzeugen, das sie offensichtlich nach einer gescheiterten Ehe durch eine wie auch immer geartete Erleuchtung… Weiterlesen »Das Böse in der Welt

          Demenz

            Kurz gesagt: Medizinisch bedeutet Demenz eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, bei der Gedächtnis, räumliches Orientierungsvermögen und das Sprachvermögen zunehmend beeinflusst werden, wobei die wörtliche Übersetzung aus dem Lateinischen „ohne Verstand sein“ lautet, d. h., der oder die Betroffene verliert die Kontrolle über das Denken und damit über sich selbst. Übrigens nimmt die Häufigkeit von Demenzerkrankungen mit dem Lebensalter zu, denn sind in der Altersgruppe von 70 bis 74 Jahren noch unter vier Prozent betroffen, so sind es… Weiterlesen »Demenz

            Psychisch kranke Eltern und die Risikofaktoren für ihre Kinder

              Psychisch erkrankte Eltern sind häufig stressbelasteter als gesunde Eltern, weniger sensibel für die Bedürfnisse der eigenen Kinder und verfügen teils über eingeschränkte Erziehungskompetenzen, wobei nach Ansicht von Julian Schmitz (Institut für Psychologie der Universität Leipzig) Kinder von der Stärkung der Erziehungsfertigkeiten des erkrankten Elternteils profitieren. Im Kindesalter ist die psychische Erkrankung eines Elternteils demnach mit verschiedenen Risikofaktoren für die Kinder verbunden, etwa der Entwicklung stressassoziierter Erkrankungen wie Asthma und geringerem Schulerfolg. Man vermutet, dass weltweit jedes vierte… Weiterlesen »Psychisch kranke Eltern und die Risikofaktoren für ihre Kinder

              Positive Erinnerungen als Resilienzfaktor bei jugendlicher Depression

                Depressionen sind weltweit die Hauptursache für Krankheiten und Behinderungen, wobei ein bekannter Risikofaktor für Depressionen die Belastung durch frühen Lebensstress ist. Schon während der Pubertät gibt es oft erste Anzeichen einer Depression, wobei psychische Störungen, die bereits bei jungen Erwachsenen auftreten, zumeist schwerer verlaufen und mit einer größeren Wahrscheinlichkeit für einen späteren Rückfall einhergehen. Askelund et al. (2019) haben nun untersucht, ob aktivierende positive Erinnerungen akute Stressreaktionen dämpfen, und in der Folge bei einer geringeren Cortisolreaktion eine… Weiterlesen »Positive Erinnerungen als Resilienzfaktor bei jugendlicher Depression

                Trauma, Schlafstörungen und gedächtnisbezogenen Symptomen der posttraumatischen Belastungsstörung

                  Menschen, die extreme körperliche Gewalt, einen Terroranschlag, Unfall, Krieg oder sonst Erschütterndes erlebt haben, schaffen es mitunter nicht, das Erlebte zu verarbeiten. Bei der posttraumatischen Belastungsstörung wird für die Betroffenen die Erinnerung zum Problem, denn belanglose Kleinigkeiten wie ein Geruch lösen ohne Vorwarnung Flashbacks aus. Typisch ist auch, neben Symptomen wie zwanghaftes Grübeln oder Reizbarkeit, dass Betroffene sich an wesentliche Teile des Geschehens nicht vollständig erinnern können, offenbar ist bei Trauma-Folgestörungen also auch das Gedächtnis beeinträchtigt. Neuere… Weiterlesen »Trauma, Schlafstörungen und gedächtnisbezogenen Symptomen der posttraumatischen Belastungsstörung

                  Folgen eines Heimaufenthaltes bei Adoptoivkindern

                    Wie lange die Kinder in einem Heim gelebt haben, ist ein entscheidender Faktor für ihre künftige psychische Gesundheit, wie Sonuga-Barkeet al. (2017) an rumänischen Adoptivkindern nachwiesen. Kinder, die weniger als sechs Monate im Heim verbracht hatten, waren dabei psychisch ähnlich gesund wie eine Vergleichsgruppe. Kinder, die mehr als sechs Monate in einer Einrichtung gelebt hatten, zeigten hingegen soziale, emotionale und kognitive Probleme, etwa autistische Züge, der soziale Umgang mit anderen fiel ihnen schwer, und sie waren unaufmerksam… Weiterlesen »Folgen eines Heimaufenthaltes bei Adoptoivkindern

                    Phobien – wovor man sich fürchten kann …

                      Von einer Phobie spricht man, wenn die Angst unverhältnismäßig geworden ist, diese das eigene Leben einschränkt und daher mit erheblichem Leid verbunden ist. Bei Phobien handelt es sich demnach um gerichtete Ängste, d. h., sie sind auf ein bestimmtes Objekt oder eine ganz spezifische Situation ausgerichtet, etwa eine Spinne, eine Krankheit oder eine Situation. Die Phobie wird vom Betroffenen bzw. von der Betroffenen wie ein Selbstheilungsversuch erlebt, jedoch ist die Angst allerdings viel übertriebener, als es die… Weiterlesen »Phobien – wovor man sich fürchten kann …

                      Religion, Schuldgefühle und Angst

                      Der Wert einer Religion wird durch die Qualität der Moral bestimmt, die sie zu begründen vermag. Michel Houellebecq Religion kann sowohl positive als auch negative Gefühle auslösen. Der innere Dialog, in dem man über das rechte Leben, die Religion, die letzten Dinge oder die begangenen „Sünde“ nachdenkt, kann für viele Menschen einfach zu viel sein und auch Angst, in manchen Fällen sogar Panikattacken oder andere Symptome einer Angststörung auslösen. Religion bedient sich bekanntlich häufig der Angst bzw.… Weiterlesen »Religion, Schuldgefühle und Angst