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Eine gezielte Gedächtnisreaktivierung durch Töne kann den Effekt einer Imagery Rehearsal Therapie verstärken

    Eine Alptraumstörung ist durch Träume mit starken negativen Emotionen gekennzeichnet, die während des REM-Schlafs auftreten, wobei diese Störung häufig mit der Imagery Rehearsal Therapie behandelt wird, bei der die Betroffenen aufgefordert werden, die negative Geschichte ihres Albtraums in eine positivere zu ändern. Schwartz et al. (2022) setzten nun eine gezielte Gedächtnisreaktivierung während des REM-Schlafs ein, um Imagery Rehearsal Therapy-bezogene Erinnerungen zu stärken und die Remission der Alptraumstörung zu beschleunigen. Sechsunddreißig Patienten mit dieser Störung mussten eine erste Imagery Rehearsal Therapy-Sitzung durchführen, bei der sie einen positiven Ausgang ihres Alptraums erzeugten. DeieHälfte der Probanden wurden einem Ton ausgesetzt, während bei der anderen Hälfte keine derartige Kopplung stattfand.

    In den folgenden zwei Wochen führten alle Probanden jeden Abend zu Hause eine Imagery Rehearsal Therapy-Sitzung durch und wurden während des REM-Schlafs mit einem kabellosen Stirnband, das automatisch die Schlafstadien erkannte, diesem Ton ausgesetzt. Die Häufigkeit der Albträume pro Woche nach zwei Wochen wurde als primäre Ergebnisgröße verwendet, wobei sich zeigte, dass die Versuchsgruppe nach zwei Wochen weniger häufige Albträume und mehr positive Traumgefühle hatte als die Kontrollgruppe, und dass die Albträume nach drei Monaten nachhaltig abnahmen. Dadurch konnte ein Nachweis der Wirksamkeit der gezielte Gedächtnisreaktivierung während des Schlafs zur Potenzierung der Therapie erbracht werden.



    Literatur

    Schwartz, Sophie, Clerget, Alice & Perogamvros, Lampros (). Enhancing imagery rehearsal therapy for nightmares with targeted memory reactivation. Current Biology, doi:10.1016/j.cub.2022.09.032.


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