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Die Rolle des Gedächtnisses bei der Förderung von Kooperation in der Gesellschaft

    In einer kürzlich veröffentlichten Studie haben Forscher neue Erkenntnisse darüber gewonnen, wie das menschliche Gedächtnis das kooperative Verhalten in sozialen Interaktionen beeinflusst. Die Untersuchung von Glynatsi, Akin, Nowak & Hilbe (2024) zeigte, dass Strategien, die mehrere vergangene Züge eines Mitspielers berücksichtigen, die Kooperation in der Gesellschaft fördern können. Die Studie konzentriert sich auf das Konzept der „direkten Reziprozität„, bei dem Menschen in wiederholten Interaktionen dazu neigen, bedingt zu kooperieren. Dies bedeutet, dass sie ihr Verhalten davon abhängig… Weiterlesen »Die Rolle des Gedächtnisses bei der Förderung von Kooperation in der Gesellschaft

    Neue Erkenntnisse zur inneren Uhr

      Innere Uhren steuern in nahezu allen Lebewesen physiologische Prozesse sowie das Verhalten. Diesbezüglich weisen alle Tiere, einschließlich des Menschen, tägliche Rhythmen hinsichtlich ihrer Aktivität, ihres Schlafes, ihres Hungers, ihres Stoffwechsels sowie ihrer Fortpflanzung auf. Das System, welches die biologischen Rhythmen reguliert, wird als circadiane Uhr bezeichnet und steuert sämtliche Vorgänge im Körper innerhalb eines 24-Stunden-Zeitraums. Die zentrale Steuereinheit, die „Hauptuhr“, ist bei Wirbeltieren im Gehirn in einem Bereich lokalisiert, der als suprachiasmatischer Nukleus (SCN) bezeichnet wird. Die… Weiterlesen »Neue Erkenntnisse zur inneren Uhr

      Die innere Uhr

        Innere Uhren steuern in nahezu allen Lebewesen physiologische Prozesse sowie das Verhalten. Diesbezüglich weisen alle Tiere, einschließlich des Menschen, tägliche Rhythmen hinsichtlich ihrer Aktivität, ihres Schlafes, ihres Hungers, ihres Stoffwechsels sowie ihrer Fortpflanzung auf. Das System, welches die biologischen Rhythmen reguliert, wird als circadiane Uhr bezeichnet und steuert sämtliche Vorgänge im Körper innerhalb eines 24-Stunden-Zeitraums. Die zentrale Steuereinheit, die „Hauptuhr“, ist bei Wirbeltieren im Gehirn in einem Bereich lokalisiert, der als suprachiasmatischer Nukleus (SCN) bezeichnet wird. Die… Weiterlesen »Die innere Uhr

        Studie zu Gefühlen, Mitgefühl und Befinden

          Mitgefühl ist nie verschwendet, es sei denn, man hat Mitleid mit sich selbst. Henri Dunant Am Institut für Angewandte Psychologie der Universität Wien wurde  2012 von Judith Reiss und Dorothea König eine Studie zum Thema „Gefühle, Mitgefühl und Befinden“ durchgeführt. In dieser Studie wurde untersucht, wie Menschen mit schwierigen Situationen und Gefühlen umgehen und wie es ihnen dabei geht, wenn sie andere Menschen beobachten, die solche Situationen erleben. Die Studie zu Gefühlen, Mitgefühl und Befinden wurde im Rahmen… Weiterlesen »Studie zu Gefühlen, Mitgefühl und Befinden

          Die Struktur von Axonen

            Griswold et al. (2024) haben eine überraschende Entdeckung zur Struktur von Nervenzellen gemacht. Entgegen der bisherigen Annahme, dass Axone glatte, röhrenförmige Strukturen sind, zeigt die Studie, dass sie in Mäusegehirnen eher einer Perlenkette ähneln. Diese neue Erkenntnis wurde durch eine spezielle Kryokonservierungsmethode ermöglicht, bei der die Proben in flüssigem Stickstoff eingefroren wurden. Dies erlaubte eine detailliertere Beobachtung der natürlichen Struktur im Vergleich zu herkömmlichen Präparationsmethoden. Nicht-myelinisierte Axone des Zentralnervensystems der Maus wiesen nicht-synaptische, nanoskopische Varicositäten mit einem… Weiterlesen »Die Struktur von Axonen

            Warum Menschen mit Hunden langsamer sprechen

              Es konnte in einer Studie nachgewiesen werden, dass Menschen ihr Sprechtempo reduzieren, wenn sie mit ihren Haustieren kommunizieren. Diese Verhaltensweise ist demnach als durchaus positiv zu bewerten, denn dadurch wird eine bessere Verständigung mit den Tieren gewährleistet. In der Regel liegt das Sprechtempo beim Menschen bei etwa vier Silben pro Sekunde. Im Gespräch mit einem Hund wird dieses Tempo jedoch auf etwa drei Silben pro Sekunde reduziert. Im Rahmen einer Studie haben Schweizer Wissenschaftler die Stimmlaute von… Weiterlesen »Warum Menschen mit Hunden langsamer sprechen

              Wie Hunde menschliche Sprache verarbeiten

                Das menschliche Gehirn verarbeitet bei einem Zuruf die lexikalische Bedeutung getrennt von der emotionalen Prosodie der Sprache auf höheren Ebenen der Verarbeitungshierarchie. Prosodie ist dabei die Gesamtheit der lautlichen Merkmale beim Sprechen, die nicht an den Laut bzw. ans Phonem sondern an umfassendere lautliche Einheiten gebunden sind (Intonation, Tempo, Rhythmus, Akzent etc). Gábor et al. (2020) haben nuzn gezeigt, dass auch Hundegehirne lexikalische und emotionale prosodische Informationen in menschlichen gesprochenen Worten auseinanderhalten können. Bekanntlich beherrschen manche Hunde… Weiterlesen »Wie Hunde menschliche Sprache verarbeiten

                Wie affektive Reize die Wahrnehmung von Gesichtern beeinflussen

                  In wiederholten Experimenten konnte nachgewiesen werden, dass visuell präsentierte Reize durch ihre Assoziation mit affektiven Reizen eine zusätzliche Bedeutung erlangen können. Für Menschen stellen etwa Stimmen und Gesichter bedeutsame Quellen sozialer und emotionaler Informationen dar. Des Weiteren wird die Wahrnehmung durch situative Faktoren und mit ihnen verknüpfte Inhalte beeinflusst. In ihrer Studie untersuchten Ziereis & Schacht (2023), wie erlernte emotionale Kontextreize die Wahrnehmung von Gesichtern auf verschiedenen Verarbeitungsstufen beeinflussen. Im ersten Schritt wurden die Versuchsteilnehmenden instruiert, zu… Weiterlesen »Wie affektive Reize die Wahrnehmung von Gesichtern beeinflussen

                  Forschung zu Multitasking bei Flugmissionen

                    Stasch & Mack (2024) haben in einer Studie den Einfluss des Stabilitäts-Flexibilitäts-Dilemmas der kognitiven Kontrolle auf das Multitasking in Flugmissionen eingehend untersucht. Dieses Konzept aus der Multitaskingforschung beschreibt, wie Pilotinnen und Piloten zwischen fokussierter Zielverfolgung (Stabilität) und einem anpassungsfähigen Aufgabenwechsel (Flexibilität) balancieren müssen, um mehrere Aufgaben gleichzeitig effektiv zu bewältigen. In einer realistischen Virtual-Reality-Flugmission wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit komplexen Flugaufgaben konfrontiert. Neben der Steuerung und Navigation des Flugzeugs mussten sie auch verschiedene unbekannte Objekte aufklären… Weiterlesen »Forschung zu Multitasking bei Flugmissionen

                    Die neuronale Netzwerke der Theory of Mind

                      Edmonds et al. (2024) haben in einer umfangreichen Studie mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) untersucht, welche Hirnaktivität beim menschlichen Perspektivwechsel und der sogenannten „Theory of Mind“ auftritt. Die Ergebnisse zeigen, dass beim Nachdenken über die Gedanken anderer mehrere Hirnregionen des „sozialen kognitiven Netzwerks“ sowie die Amygdala aktiv werden. Interessant ist, dass diese evolutionär unterschiedlich alten Hirnareale in ständiger Kommunikation miteinander stehen, wobei die Amygdala als Teil des „Reptiliengehirns“ dem sozialen Netzwerk wichtige emotionale Informationen zukommen lässt. Diese Erkenntnisse… Weiterlesen »Die neuronale Netzwerke der Theory of Mind

                      Warum Menschen die Vergangenheit verklären

                        Die Neigung von Menschen, insbesondere im Alter von 35 bis 55 Jahren, die Vergangenheit in einem rosigeren Licht zu sehen, lässt sich durch mehrere Faktoren erklären. Ein wichtiger Grund ist die Lebensphase, die oft als „rush hour des Lebens“ bezeichnet wird. In dieser Zeit stehen viele Erwachsene vor zahlreichen Herausforderungen und Verpflichtungen in Beruf, Familie und Privatleben. Viele fühlen sich in diesem Lebensabschnitt überfordert und sehnen sich daher nach einer vermeintlich weniger stressigen Vergangenheit zurück. Darüber hinaus… Weiterlesen »Warum Menschen die Vergangenheit verklären

                        Ursachen von Gang-Freezing bei Parkinson

                          Klocke et al. (2024) haben in einer Studie bedeutende Fortschritte im Verständnis des Gang-Freezings bei Parkinson-Patienten erzielt. Gang-Freezing ist ein sehr häufiges und problematisches Symptom der Parkinson-Erkrankung, bei dem die Betroffenen plötzlich „einfrieren“ und nicht mehr in der Lage sind, weiterzugehen. Mithilfe einer neuen Generation hochauflösender Hirnstimulationselektroden konnten die Wissenschaftler erstmals die Aktivität einzelner Nervenzellen im Gehirn während des Auftretens von Gang-Freezing in Echtzeit präzise messen und analysieren. Die Studie zeigt, dass spezifische Fehlaktivierungen des Nucleus subthalamicus,… Weiterlesen »Ursachen von Gang-Freezing bei Parkinson