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Sozialpsychologie

Das Streben nach Perfektionismus bei jungen Menschen und die Folgen

    Nach Curran & Hill (2019) hat das Streben nach körperlicher, geistiger und beruflicher Perfektion bei Studenten und Studentinnen im Vergleich zu früheren Generationen deutlich zugenommen, was sich möglicherweise negativ auf die psychische Gesundheit der jungen Menschen auswirkt. Man analysierte dabei die Daten von über vierzigtausend amerikanischen, kanadischen und britischen College-Studenten, die von Ende der 1980er Jahre bis 2016 die Multidimensionale Perfektionismus-Skala ausfüllten, einem Test für generationsbedingte Veränderungen im Perfektionismus. Gemessen wurden drei Arten von Perfektionismus: selbstorientiert, d.… Weiterlesen »Das Streben nach Perfektionismus bei jungen Menschen und die Folgen

    Inner crowd effect

      Viele Entscheidungen beruhen auf der Fähigkeit der Menschen, unbekannte Größen zu schätzen, wobei bei solchen Entscheidungen die aggregierte Schätzung einer Gruppe von Menschen oft genauer ist als die meisten individuellen Schätzungen. Bemerkenswerterweise gelten ähnliche Prinzipien, wenn mehrere Schätzungen derselben Person aggregiert werden, und eine zentrale Herausforderung besteht darin, Strategien zu finden, die die Genauigkeit der aggregierten Schätzungen von Personen verbessern. Van de Calseyde & Efendic (2022) entwickelten dafür eine Strategie, bei der Menschen eine erste Schätzung mit… Weiterlesen »Inner crowd effect

      Die Entwicklung der Selbstkontrolle im Gehirn

        Zielgerichtetes Verhalten hängt entscheidend von der Fähigkeit ab, Impulse und vorherrschende Verhaltensreaktionen zu unterdrücken, wobei sich diese Fähigkeit der hemmenden Kontrolle in der frühen Kindheit entwickelt und sich deutlich zwischen 3 und 4 Jahren verstärkt. Erwachsene besitzen meist die Fähigkeit, die eigenen Gedanken, Emotionen und ihr Verhalten zu kontrollieren, was sie in Entscheidungssituationen innehalten lässt und ihnen ermöglicht, auch langfristige Ziele zu erreichen. Berger et al. (2022) untersuchten nun, welche Gehirnstrukturen mit der Entwicklung dieser entscheidenden Fähigkeit… Weiterlesen »Die Entwicklung der Selbstkontrolle im Gehirn

        Der Körpergeruch spielt auch bei Freundschaften eine Rolle

          Nichtmenschliche Landsäugetiere riechen an sich selbst und aneinander, um zu entscheiden, wer Freund oder Feind ist, und auch der Mensch riecht an sich selbst und an anderen. Duftstoffe dienen als Erkennungs- und Sexuallockstoff  und können bewusst oder unbewusst Verhaltensweisen anderer Individuen beeinflussen. Der Geruchssinn stellt daher einen der wichtigsten Sinne im alltäglichen Leben und Erleben dar, unter anderem bei der Entdeckung von Gefahren oder bei sozialen Interaktionen mit anderen. Da Menschen Freunde suchen, die ihnen ähnlich sind,… Weiterlesen »Der Körpergeruch spielt auch bei Freundschaften eine Rolle

          Zwei Aspekte der sozialen Kompetenz: Empathie und Perspektivübernahme

            Das Gehirn besitzt zwei allgemeine Fähigkeiten für das Manövrieren in der sozialen Welt. Die Empathie ist gefühlsbasiert und hilft uns, an den Emotionen des anderen teilzunehmen. Die zweite, die Fähigkeit zum Perspektivwechsel, ist ein komplexer Denkprozess, der dazu dient, sich die Umstände des anderen vorzustellen und darüber nachzudenken, was diese Person denken könnte. Diese beiden abstrakten Fähigkeiten zum Eindenken und Einfühlen in Andere setzen sich wiederum aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Beide Gesamtkompetenzen werden jeweils von einem auf… Weiterlesen »Zwei Aspekte der sozialen Kompetenz: Empathie und Perspektivübernahme

            Soziale Isolation erfordert Kompensation

              Tomova et al. (2020) haben die Folgen untersucht, wenn Menschen gezwungen sind, sich voneinander zu isolieren. In einem Experiment mit funktioneller Magnetresonanztomographie wurden die neuronalen Reaktionen nach zehn Stunden Fastens oder völliger sozialer Isolation auf Nahrung und soziale Signale gemessen. Nach der Zeit der Entbehrung zeigte man ihnen Fotos von ihrem Lieblingsessen, von gemeinschaftlichen Aktivitäten und neutrale Bilder als Kontrollbedingung. Nach der Isolation fühlten sich die Menschen einsam und sehnten sich nach sozialer Interaktion, wobei die Mittelhirnareale… Weiterlesen »Soziale Isolation erfordert Kompensation

              Theory of Mind gibt es in zwei Formen

                Die Theory of Mind befähigt Menschen, über die Gedanken und Überzeugungen anderer Menschen nachzudenken, kennzeichnet die komplexe soziale Interaktion zwischen Menschen. Bisher nahm man an, dass diese Fähigkeit sich im Alter von vier Jahren herum entwickelt, wenn Kinder beginnen, explizit über andere zu denken. Grosse Wiesmannet al. (2020) haben angesichts der Tatsache, dass bei einer nonverbalen Testung auch Säuglinge bereits vor dem Alter von zwei Jahren Handlungserwartungen zeigen, die mit den Überzeugungen anderer kongruent sind, sich die… Weiterlesen »Theory of Mind gibt es in zwei Formen