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Sozialpsychologie

Zwischen Nähe und Distanz – Wie tägliche Schwankungen die Beziehungszufriedenheit formen

    Romantische Beziehungen gelten als zentrale Quelle emotionaler Stabilität und Lebenszufriedenheit, dennoch zeigen aktuelle Zahlen aus westlichen Gesellschaften eine hohe Trennungsrate, was das Interesse an Faktoren, die Beziehungszufriedenheit beeinflussen, zunehmend in den Fokus der psychologischen Forschung rückt. Während frühere Studien vor allem langfristige Entwicklungen über Monate oder Jahre hinweg untersuchten, widmet sich eine neue Untersuchung von Scheling et al. (2025) dem kurzfristigen Erleben von Zufriedenheit in Paarbeziehungen, wobei sich zeigte, dass Beziehungszufriedenheit nicht konstant ist, sondern innerhalb weniger… Weiterlesen »Zwischen Nähe und Distanz – Wie tägliche Schwankungen die Beziehungszufriedenheit formen

    Die Rolle des Geruchssinns in zwischenmenschlichen Beziehungen und Freundschaftsbildung

      Gerüche beeinflussen das soziales Miteinander auf eine Weise, die lange unterschätzt wurde. Ob eine Person sympathisch ist oder nicht, entscheidet sich nicht nur durch Worte oder Gestik – auch der Geruchssinn spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Aussage „jemanden nicht riechen können“ hat also nicht nur metaphorische Bedeutung, sondern ist biologisch und psychologisch fundiert. Lange ging man davon aus, dass die olfaktorische Bewertung anderer Menschen weitgehend stabil sei, doch neuere Forschungsergebnisse legen nahe, dass sich diese Wahrnehmung… Weiterlesen »Die Rolle des Geruchssinns in zwischenmenschlichen Beziehungen und Freundschaftsbildung

      Studie zur menschlichen Gesichtserkennung

        Historisch lebten Menschen in kleinen Gruppen, doch in der modernen Gesellschaft sind sie einer Vielzahl von Gesichtern ausgesetzt. In einer Studie untersuchten Jenkins, Dowsett und Burton (2018), wie viele Gesichter Menschen tatsächlich kennen. Um eine Schätzung der Anzahl bekannter Gesichter zu ermitteln, kombinierte man Daten zur freien Erinnerung (Recall) und Wiedererkennung (Recognition). In getrennten Sitzungen erinnerten sich die Probanden zunächst an persönlich bekannte sowie an berühmte Gesichter, wobei die Anzahl der erinnerten Gesichter extrapoliert wurde, da der… Weiterlesen »Studie zur menschlichen Gesichtserkennung

        Das soziale Gedächtnis von Primaten

          Forschungen haben gezeigt, dass soziale Interaktionen für Primaten, einschließlich Menschenaffen, eine fundamentale Rolle spielen. Von frühester Kindheit an konzentrieren sich sowohl Menschen als auch Affen auf soziale Reize wie Gesichter und Gesten. Frühere Studien hatten darauf hingewiesen, dass Menschenaffen ein soziales Gedächtnis besitzen könnten – die Fähigkeit, sich besser an Objekte zu erinnern, wenn diese in einem sozialen Kontext präsentiert werden. Menschenaffen besitzen, ebenso wie Menschen, also vermutlich ein soziales Gedächtnis, das es ihnen ermöglicht, sich besser… Weiterlesen »Das soziale Gedächtnis von Primaten

          Klassische Denkfehler in sozialen Situationen

            Klassische Denkfehler in sozialen Situationen In sozialen Interaktionen und Arbeitsbeziehungen können zwei häufige kognitive Verzerrungen zu erheblichen Problemen führen: der fundamentale Attributionsfehler und der Übertragungsfehler. Der fundamentale Attributionsfehler beschreibt unser Unvermögen, das Verhalten anderer Menschen angemessen einzuschätzen. Statt die situativen Umstände zu berücksichtigen, neigen wir dazu, Verhaltensweisen vorschnell mit Persönlichkeitsmerkmalen in Verbindung zu bringen. So interpretieren wir beispielsweise ein gestresstes oder unfreundliches Auftreten als Charakterschwäche, anstatt mögliche äußere Belastungen wie familiäre Probleme oder Zeitdruck in Betracht zu… Weiterlesen »Klassische Denkfehler in sozialen Situationen

            Die dunkle Seite der Empathie

              Aus psychologischer Sicht gibt es auch eine dunkle Seite der Empathie, denn während Empathie grundsätzlich als eine positive, prosoziale Fähigkeit angesehen wird, die es Menschen ermöglicht, die Gefühle anderer zu verstehen und mitzufühlen, kann sie in bestimmten Kontexten auch negative Auswirkungen haben. Diese „dunkle Seite“ tritt insbesondere dann auf, wenn Empathie selektiv oder zu intensiv ist, oder wenn sie auf schädliche Weise eingesetzt wird. Es gibt Forschung, die zeigt, dass empathische Fähigkeiten auch in manipulativen oder egoistischen… Weiterlesen »Die dunkle Seite der Empathie

              Der Körpergeruch spielt auch bei Freundschaften eine Rolle

                Freunde sind Gottes Entschuldigung für Verwandte. Friedrich Wilhelm Nietzsche Nichtmenschliche Landsäugetiere riechen an sich selbst und aneinander, um zu entscheiden, wer Freund oder Feind ist, und auch der Mensch riecht an sich selbst und an anderen. Duftstoffe dienen als Erkennungs- und Sexuallockstoff  und können bewusst oder unbewusst Verhaltensweisen anderer Individuen beeinflussen. Der Geruchssinn stellt daher einen der wichtigsten Sinne im alltäglichen Leben und Erleben dar, unter anderem bei der Entdeckung von Gefahren oder bei sozialen Interaktionen mit… Weiterlesen »Der Körpergeruch spielt auch bei Freundschaften eine Rolle

                Die Rolle des Gedächtnisses bei der Förderung von Kooperation in der Gesellschaft

                  In einer kürzlich veröffentlichten Studie haben Forscher neue Erkenntnisse darüber gewonnen, wie das menschliche Gedächtnis das kooperative Verhalten in sozialen Interaktionen beeinflusst. Die Untersuchung von Glynatsi, Akin, Nowak & Hilbe (2024) zeigte, dass Strategien, die mehrere vergangene Züge eines Mitspielers berücksichtigen, die Kooperation in der Gesellschaft fördern können. Die Studie konzentriert sich auf das Konzept der „direkten Reziprozität„, bei dem Menschen in wiederholten Interaktionen dazu neigen, bedingt zu kooperieren. Dies bedeutet, dass sie ihr Verhalten davon abhängig… Weiterlesen »Die Rolle des Gedächtnisses bei der Förderung von Kooperation in der Gesellschaft

                  Die neuronale Netzwerke der Theory of Mind

                    Edmonds et al. (2024) haben in einer umfangreichen Studie mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) untersucht, welche Hirnaktivität beim menschlichen Perspektivwechsel und der sogenannten „Theory of Mind“ auftritt. Die Ergebnisse zeigen, dass beim Nachdenken über die Gedanken anderer mehrere Hirnregionen des „sozialen kognitiven Netzwerks“ sowie die Amygdala aktiv werden. Interessant ist, dass diese evolutionär unterschiedlich alten Hirnareale in ständiger Kommunikation miteinander stehen, wobei die Amygdala als Teil des „Reptiliengehirns“ dem sozialen Netzwerk wichtige emotionale Informationen zukommen lässt. Diese Erkenntnisse… Weiterlesen »Die neuronale Netzwerke der Theory of Mind

                    Theory of Mind gibt es in zwei Formen

                      Die Theory of Mind befähigt Menschen, über die Gedanken und Überzeugungen anderer Menschen nachzudenken, kennzeichnet die komplexe soziale Interaktion zwischen Menschen. Bisher nahm man an, dass diese Fähigkeit sich im Alter von vier Jahren herum entwickelt, wenn Kinder beginnen, explizit über andere zu denken. Grosse Wiesmannet al. (2020) haben angesichts der Tatsache, dass bei einer nonverbalen Testung auch Säuglinge bereits vor dem Alter von zwei Jahren Handlungserwartungen zeigen, die mit den Überzeugungen anderer kongruent sind, sich die… Weiterlesen »Theory of Mind gibt es in zwei Formen

                      Einsamkeit als gesellschaftliche Herausforderung

                        Einsamkeit bringt viele Herausforderungen mit sich, wobei Udo Rauchfleisch in seinem Buch „Einsamkeit. Die Herausforderung unserer Zeit“ betont, dass es bei Einsamkeit nicht um das positive Alleinsein geht, sondern um das negative Gefühl der Vereinsamung. Der Umgang mit Einsamkeit kann von der Pflege sozialer Kontakte über das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse bis hin zu sozialem Engagement reichen. Einsamkeit kann aber auch so tief sitzen, dass der Kontakt zu anderen Menschen das Gefühl der Einsamkeit sogar noch verstärken… Weiterlesen »Einsamkeit als gesellschaftliche Herausforderung

                        Was sind kollektive Wirksamkeitserwartungen?

                          Kollektive Wirksamkeitserwartungen beziehen sich auf die Überzeugung einer Gruppe oder Gemeinschaft, dass sie gemeinsam in der Lage sind, bestimmte Ziele zu erreichen oder Probleme zu lösen. Es ist eine Form des Gruppenvertrauens, das darauf basiert, dass die Mitglieder einer Gruppe davon überzeugt sind, dass ihre gemeinsamen Anstrengungen erfolgreich sein werden. Diese Erwartungen können sich auf verschiedene Bereiche beziehen, wie zum Beispiel die Leistung in einer Gruppenaufgabe, die Bewältigung von Herausforderungen oder die Umsetzung von Veränderungen in der… Weiterlesen »Was sind kollektive Wirksamkeitserwartungen?