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Forschung

Die Psychologie erforscht menschlichen Erlebens und Verhalten, die Entwicklung des Menschen von Geburt an bis zum Tod sowie die physischen Ursachen und äußeren Einflussfaktoren.

Ein Gehirnareal für das Hunger und Durst

    Zwar haben Hunger und Durst unterschiedliche Ziele, beide kontrollieren aber ähnliche Verhaltensweisen, wobei wenig über neuronale Prozesse bekannt sind, die zwischen diesen Verhaltenszuständen geteilt werden. Gong et al. (2020) haben im Mäusegehirn die dafür verantwortlichen Abläufe identifiziert, wobei die Aktivität glutamaterger Neuronen in einer Region des Hirnstamms durch Nahrung oder Wasseraufnahme beeinflusst wird. Man bot den Mäusen eine Vielzahl von Flüssigkeiten, während man die Aktivität dieses Areals überwacht, wobei sich zeigte, dass die neuronale Aktivität vermindert war,… Weiterlesen »Ein Gehirnareal für das Hunger und Durst

    Fördert Musikausbildung die kognitiven Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen?

      Es wird oft behauptet, dass Musikausbildung die kognitiven Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen verbessert, doch lassen Forschungen über den Transfer von solchen Kompetenzen jedoch eher vermuten, dass dieser Transfer von Fähigkeiten nur selten stattfindet. Sala & Gobet (2017) haben in einer Meta-Analyse die verfügbaren experimentellen Belege für den Einfluss der Musikausbildung auf die kognitiven Kompetenzen und die Studierfähigkeiten von Kindern und Jugendlichen untersucht. Dabei zeigte sich eine eher geringe Gesamteffektgröße, etwas größere Effektgrößen fand man im Hinblick… Weiterlesen »Fördert Musikausbildung die kognitiven Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen?

      Bauchgefühl, Intuition und das Unbewusste

        *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Für Sigmund Freud war das Unbewusste eine eher negative, bedrohliche Kraft, während heute das Unbewusste nicht mehr nur als Bedrohung des Ich gesehen wird, sondern als hilfreiche Unterstützung, etwa als emotionale Intelligenz, Bauchgefühle oder Intuition. Jede Sekunde schicken die Sinne Millionen von Informationen an das Gehirn, sodass Menschen bei einer bewussten Auswertung schlicht überfordert wäre. Nach etwa vierzig Informationen, die unser Gehirn erreichen, wird der überschüssige Input auf den Speicher… Weiterlesen »Bauchgefühl, Intuition und das Unbewusste

        Placebo-Allergie – Allergische Reaktion ohne Allergen

          In Studien zur Allergen-Immuntherapie wird neben der eigentlichen Studiengruppe zumeist zur Kontrolle eine Placebo-Gruppe angelegt, die anstelle des zu untersuchenden Medikaments ein wirkstofffreies Präparat erhält. Allerdings können dabei starke Placebo-Effekte diesen Nachweis erschweren, denn Placebo-Effekte werden in fast allen Studien zur Allergiebehandlung beobachtet. In Studien zur allergenspezifischen Immuntherapie werden Placebo-Effekte in zum Teil erheblichem Umfang beobachtet, wobei einzelne Studien jedoch Placebo-Effekte von über 50 Prozent im Vergleich zum Wirkstoff feststellen. Allergische Reaktionen können daher aufgrund der Konditionierung… Weiterlesen »Placebo-Allergie – Allergische Reaktion ohne Allergen

          Intelligenz und Gehirnstruktur

            Die allgemeine Intelligenz ist ein psychologisches Konstrukt, das in einer einzigen Maßzahl das Gesamtniveau der Verhaltens- und kognitiven Leistung eines Individuums erfasst. Während frühere Forschungen versucht haben, Intelligenz in umschriebenen Hirnregionen zu lokalisieren, konzentrieren sich neuere Arbeiten auf funktionelle Interaktionen zwischen den Regionen. Obwohl sich Hirnnetzwerke durch eine erhebliche Modularität auszeichnen, ist jedoch unklar, ob und wie die modulare Organisation des Gehirns mit der allgemeinen Intelligenz in Verbindung gebracht werden kann. Hilger et al. (2017b) haben dabei… Weiterlesen »Intelligenz und Gehirnstruktur

            Sprache und Musik

              Sprache und Musik sind im Gehirn eng miteinander verbunden, wobei die Prozesse von Sprache und Musik im Gehirn offenbar denselben Mustern folgen, wie zahlreiche Experimente gezeigt haben. Sprache spielt sich in der linken, rationalen Gehirnhälfte ab, während Musik vor allem für die rechte, emotionale relevant ist. Allerdings findet Sprache überall im Gehirn statt, denn obwohl die Schädigung von Gehirnregionen wie dem Broca-Areal und Wernicke-Areal spezifische Effekte auf die Produktion und das Verständnis von Sprache haben, gibt es… Weiterlesen »Sprache und Musik

              Kleinkinder schlafen anders als Erwachsene

                Langsame Wellen im Schlaf verhalten sich wie Wanderwellen und sind daher auch ein Marker für die Konnektivität des Gehirns, wobei sich diese während des Tiefschlafs über den Cortex ausbreiten und einen Zusammenhang mit dem Alter zeigen, denn beim Schlaf von Erwachsenen ist diese Wellenausbreitung reduziert und wird lokaler. Schoch et al. (2018) haben nun im Detail gezeigt, dass es bei Kindern eine Verringerung der Distanz der Tiefschlaf-Wellen über die Nacht hin, die besonders bei den jüngsten Kindern… Weiterlesen »Kleinkinder schlafen anders als Erwachsene

                Zeige nie dein ganzes Gesicht ;-)

                  In einer Untersuchung zeigte sich, dass Menschen Fotos unvollständiger Gesichter attraktiver bewerten als solche, die ein ganzes zeigen, denn die fehlenden Gesichtspartien wecken wohl die Fantasie der Betrachter und werden offenbar zu einer idealisierten Version des Abgebildeten zusammengefügt. Orghian & Hidalgo (2018) legten dazu ihren Probanden Fotos von verschiedenen Gesichtern vor, wobei diese Bilder vollständig, verschwommen oder sehr klein waren bzw. es war sogar nur ein Drittel des Gesichts zu sehen. Diese Form der idealisierenden Füllung von… Weiterlesen »Zeige nie dein ganzes Gesicht 😉

                  Augen schließen, um die Konzentration zu fördern

                    Im Allgemeinen ist  man der Ansicht, dass man mit geschlossenen Augen konzentrierter Zuhören kann als mit offenen. Wöstmann, Schmitt & Obleser (2020) haben nun in einem Experiment die Gehirnströme beim Zuhören mit offenen und geschlossenen Augen untersucht. Die Studienteilnehmer hörten unter den verschiedenen Bedingungen Zahlwörter, die abwechselnd von einer männlichen und einer weiblichen Stimme gesprochen wurden, wobei sie nur einer der beiden Stimmen zuzuhören und die andere ignorieren sollten. In den Gehirnströmen fanden die Forscher schnell ein… Weiterlesen »Augen schließen, um die Konzentration zu fördern

                    Projekt Loss of Confidence

                      Zwölf Forscherteams starten das Projekt Loss of Confidence, um PsychologInnen zu ermutigen, einen Vertrauensverlust in ihre eigene Arbeit zu melden. Sie sind der Meinung, dass dieses Projekt den AutorInnen eine einfache Plattform bieten kann, um ihren Vertrauensverlust in ihre eigenen Forschungsergebnisse mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu teilen. Die öffentliche Selbstkorrektur stammt von zwölf Autoren bzw. Autorenteams, die dafür plädieren, die Selbstkorrekturen einzelner Forscher zu erleichtern und zu fördern, um das System Wissenschaft von Fehlern zu befreien und… Weiterlesen »Projekt Loss of Confidence

                      Wie entstehen episodische Erinnerungen?

                        Episodische Erinnerungen hängen von der menschlichen Fähigkeit ab, eine breite Palette multisensorischer Informationen zu verarbeiten und diese Informationen in eine kohärente, einprägsame Darstellung zu integrieren. Auf neuronaler Ebene werden diese beiden Prozesse durch neocortikale Alpha/Beta-Desynchronisation (8 bis 20 Hz) bzw. Hippocampus-Theta/Gamma-Synchronisation (40 bis 50 Hz) unterstützt. Episodische Erinnerungen zeigen Menschen daher deren persönlich erlebte Vergangenheit, wobei man bisher vermutet hat, dass die Bildung und das Abrufen dieser Erinnerungen durch eine Arbeitsteilung zwischen dem Neocortex und dem Hippocampus… Weiterlesen »Wie entstehen episodische Erinnerungen?

                        Auch Insekten werden wählerisch

                          Menschen bewerten die Dinge in der Regel nicht nach ihrem absoluten Wert, sondern nach individuellen Bezugspunkten, also einem Hauptaspekt der Prospect-Theorie. Die Prospect-Theorie ist eine psychologische Theorie, die davon ausgeht, dass für viele Menschen nicht das Gewinnen sondern das Vermeiden von Verlusten die entscheidende Motivation darstellt. Sie ist heute ein wesentlicher Bestandteil der Verhaltensökonomik und mit ihrer Hilfe können viele Verhaltensanomalien erklärt werden, also Verhaltensweisen, die mit dem rationalen Verhaltensmodell nicht vereinbar sind. So bewerten Menschen ein… Weiterlesen »Auch Insekten werden wählerisch