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Zeige nie dein ganzes Gesicht ;-)

    In einer Untersuchung zeigte sich, dass Menschen Fotos unvollständiger Gesichter attraktiver bewerten als solche, die ein ganzes zeigen, denn die fehlenden Gesichtspartien wecken wohl die Fantasie der Betrachter und werden offenbar zu einer idealisierten Version des Abgebildeten zusammengefügt. Orghian & Hidalgo (2018) legten dazu ihren Probanden Fotos von verschiedenen Gesichtern vor, wobei diese Bilder vollständig, verschwommen oder sehr klein waren bzw. es war sogar nur ein Drittel des Gesichts zu sehen. Diese Form der idealisierenden Füllung von Lücken gilt aber nur in Bezug auf menschliche Gesichter, denn bei Fotos von Blumen, Landschaften oder von Hunden ergab sich kein vergleichbarer Effekt. Offenbar werden Reize nur dann mit wohlwollendem Vorschuss bewertet werden, wenn diese menschliche Assoziationen wecken. Ähnlich positive Verzerrungen menschlicher Kognition richten sich auch auf das Selbst, denn so halten sich die meisten Menschen für freundlicher, ernsthafter oder warmherziger als der Durchschnitt.



    Literatur

    Orghian, Diana & Hidalgo, César, (2018). Worse Than You Think: Positivity Bias in Evaluations of Human Facial Attractiveness (April 13,). Scientific Reports, doi:10.2139/ssrn.3162479.


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