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Allgemein

Wie das Sehsystem sich auf Veränderungen vorbereitet

    Bei der sensorische Verarbeitung von Umweltreizen sieht die prädiktive Kodierung vor, dass eingehende Signale iterativ mit Top-down-Vorhersagen entlang eines hierarchischen Verarbeitungsschemas verglichen werden. Bei jedem Schritt werden also Fehlersignale, die sich aus den Unterschieden zwischen den tatsächlichen Eingaben und den Vorhersagen ergeben, weitergeleitet und durch die Aktualisierung interner Modelle immer wieder minimiert, um schließlich wegerklärt zu werden. So machen etwa die Augen bei der Fixation von Objekten pro Tag weit mehr als hunderttausend schnelle Blicksprünge, wobei das… Weiterlesen »Wie das Sehsystem sich auf Veränderungen vorbereitet

    Unbewusste Erinnerungen im episodischen Gedächtnis resistenter gegen das Vergessen

      Bisher ging man davon aus, dass nur bewusst Erlebtes im episodischen Gedächtnis und über den Hippocampus gespeichert wird und auch das Verhalten beeinflusst. Schneider et al. (2021) konnten nachweisen, dass nicht nur bewusste, sondern auch unbewusste alltägliche Erlebnisse von unserem Gedächtnis abgespeichert werden, wobei die unbewussten Erlebnisse im Unterschied zu den bewussten vom Gehirn nicht wieder gelöscht werden. Zudem entdeckte man, dass nur das bewusst gelernte, aber nicht unbewusst gelernte Episodenwissen einem Vergessensprozess unterliegt. In den Experimenten… Weiterlesen »Unbewusste Erinnerungen im episodischen Gedächtnis resistenter gegen das Vergessen

      Warum finden unreplizierbare Forschungsergebnisse so viel Aufmerksamkeit?

        Serra-Garcia & Gneezy (2021) benutzten öffentlich zugängliche Daten, um zu zeigen, dass veröffentlichte Arbeiten in Top-Journalen der Psychologie, Wirtschaftswissenschaften und des allgemeinen Interesses, die man nicht wiederholen kann, häufiger zitiert werden als solche, die sich replizieren lassen. Das bedeutet letztlich also, dass Studien, deren Ergebnisse als gesichert gelten, offenbar viel weniger Aufmerksamkeit bekommen als Studien mit wenig gesicherten Resultaten. Diese wenig gesicherten Forschungsergebnisse wurden bis zu dreihundertmal öfter von anderen WissenschaftlerInnen zitiert. Dieser Unterschied in der Zitierung… Weiterlesen »Warum finden unreplizierbare Forschungsergebnisse so viel Aufmerksamkeit?

        Zeitgeistige Erkrankungen

          Burn-out-Syndrom: durch Stress „ausgebrannt“ Leisure-Sickness: Niedergeschlagenheit in der Freizeit Empty-Desk-Syndrom: Phänomen, dass der Ruhestand manche Menschen in eine Krise stürzen kann Paradies-Depression: ähnlich Leisure-Sickness Sick-Building-Syndrom: Krankheit durch Gase, Elektro-Smog, falsche Ausrichtung der Räume etc. Amalgam-Syndrom: Krankheiten durch toxische Zahnfüllungen Sperma-Allergie: angebliche Allergie gegen Sperma Tanorexie: die Sucht nach perfekter Bräunung, geht oft der Paradies-Depression voraus Botulinophilie: Gesunde medikamentieren sich mit Botulinumtoxin aus Angst vorm Schwitzen Dorian-Gray-Syndrom: Besessenheit von der eigenen äußeren Erscheinung, Angst vor Schönheitsfehlern und vor… Weiterlesen »Zeitgeistige Erkrankungen

          Wie man sich richtig langweilt

            Während sich Erwachsene kaum langweilen, tun das Kinder und Jugendliche sehr häufig. Langeweile ist wichtig für die Entwicklung, denn Langeweile macht kreativ. Wenn Kinder mit ihrer Zeit nichts mehr anzufangen wissen, dann ist die richtige Reaktion von Eltern: „Dann langweilst du dich eben!“ Kinder müssen erfahren, wie es ist, seine eigenen Stimmungen auszuhalten, und müssen lernen, dagegen Strategien zu entwickeln. Eltern, die ihren Kindern Langeweile „zumuten“, machen dann die Erfahrung, dass es nicht sehr lange dauert, bis… Weiterlesen »Wie man sich richtig langweilt

            Mentale Räume als grundlegendes Muster der Informationsspeicherung

              Es ist schon länger bekannt, dass das menschliche Gehirn Informationen über die Umgebung in sogenannten kognitiven Räumen speichert, jedoch geht es nach Untersuchungen von Bellmund, Gärdenfors, Moser & Doeller (2018) nicht nur um geografische Daten, sondern auch um Beziehungen zwischen Objekten und Erfahrung. Menschen denken offenbar über ihre Familie und Freunde in ähnlicher Weise, etwa indem sie Menschen etwa in den Kategorien ihres Humors oder Einkommens, als groß oder klein, humorvoll oder humorlos oder mehr oder weniger… Weiterlesen »Mentale Räume als grundlegendes Muster der Informationsspeicherung

              Information über Psychologie und psychologieverwandte Studiengänge

                Psychologie ist nach wie vor eines der beliebtesten Studienfächer, und auch die Arbeitsmarktchancen für Psychologinnen und Psychologen sind unverändert positiv. Eine Vielzahl an Universitäten und Hochschulen bieten Psychologie und psychologieverwandte Studiengänge an, wobei die Wahl des richtigen Studiengangs und der Hochschulart bei der großen Auswahl nicht immer leicht fällt. 2018 wurden neue Informationsseiten der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) zum Psychologiestudium und zu Karrierewegen in der Psychologie online unter https://studium.dgps.de zur Verfügung gestellt. Hier finden sich aktuelle… Weiterlesen »Information über Psychologie und psychologieverwandte Studiengänge

                Traumdeutung

                  Da Träume meist nicht unmittelbar verständlich sind, müssen diese gedeutet werden, um ihren Sinn und ihre Bedeutung zu begreifen, wobei den Schlüssel zur Deutung der Betroffene allein in der Hand hat, d. h., was ein Traum bedeutet, hängt in erster Linie davon ab, was man als Betroffener aus ihm herauslesen kann. Auf klischeehafte Intepretationen von Traumsymbolen sollte man sich dabei nicht unbedingt verlassen, da Träume und ihre Motive viel zu komplex, vielschichtig und individuell sind, als dass… Weiterlesen »Traumdeutung

                  Aspekte einer modernen Neurodidaktik

                    Unter dem Titel „Aspekte einer modernen Neurodidaktik. Emotionen und Kognitionen im Lernprozess“ ist als Band 67 in den „Schriften der Philosophischen Fakultäten der Universität Augsburg“ die Dissertation der Augsburger Schulpädagogin Dr. Margret Arnold erschienen (Verlag Ernst Vögel, München 2002, ISBN 3-89650-131-3). Emotionale Intelligenz und emotionale Kompetenz – Selbstbewusstsein, Selbststeuerung und Selbstmotivation, Empathie und soziale Kompetenz – spielen in der Pädagogik und Schulpädagogik eine immer größere Rolle. Unter „emotionalem Lernen“ versteht die Didaktik die Umsetzung von Emotionaler Intelligenz… Weiterlesen »Aspekte einer modernen Neurodidaktik

                    Nachsorge per Telefon bei der Behandlung von Depressionen

                      Zwar können akute Depressionen wirksam behandelt werden, doch bleibt auch nach erfolgreicher Therapie ein hohes Rückfallrisiko, sodass sich gezielte psychotherapeutische Massnahmen zur Nachsorge und Rückfallprophylaxe als sinnvoll erweisen. Allerdings scheitert in der Praxis die Umsetzung solcher erhaltungstherapeutischer Massnahmen häufig, sowohl am Aufwand als auch am Fehlen nahtloser Weiterbehandlungsmöglichkeiten. Im Schweizer Projekt „Nachsorge per Telefon“ werden systematische erhaltungstherapeutische Telefonkontakte eingesetzt, um eine flexible und ortsunabhängige therapeutische Unterstützung anzubieten. Das Angebot richtet sich speziell an KlientInnen, die wegen einer… Weiterlesen »Nachsorge per Telefon bei der Behandlung von Depressionen

                      Die Door-in-the-face-Technik

                        Viele Verkaufstricks basieren auf der Norm der Reziprozität, also dass wir uns verpflichtet fühlen, anderen einen Gefallen, eine Leistung oder ein Entgegenkommen zurückzugeben, die wir angeboten bekommen oder erhalten haben. Der Verkäufer macht ein Angebot, welches bewusst so groß ist, dass die Zielperson ablehnt. Dann folgt eine sehr viel kleinere Bitte: das eigentliche Verkaufsziel. Dieses wird aufgrund der vorangegangenen Ablehnung sehr viel häufiger zugesagt, als wenn es ohne vorhergehendes Angebot an die Zielperson gestellt worden wäre. Diese… Weiterlesen »Die Door-in-the-face-Technik

                        Was ist Selbstregulierung?

                          Menschen wissen und handeln nicht nur aufgrund äußerer Reize, sondern sie reagieren auch auf sich selbst und besitzen die Fähigkeit, ihr Verhalten anzupassen und zu lenken. Diese Selbstregulierung von Handlung und Motivation basiert letztendlich auf internen Normen und bewertenden Reaktionen eigenen Verhaltens. Menschen suchen Zufriedenheit durch Erreichen hoch bewerteter Ziele und werden durch Unzufriedenheit mit Leistungen, die unterhalb ihres eigenen Standards liegen, motiviert. Diskrepanzen zwischen Verhalten und persönlichen Standards erzeugen somit selbstreaktive Einflüsse, die als Motivatoren und… Weiterlesen »Was ist Selbstregulierung?