Zwar können akute Depressionen wirksam behandelt werden, doch bleibt auch nach erfolgreicher Therapie ein hohes Rückfallrisiko, sodass sich gezielte psychotherapeutische Massnahmen zur Nachsorge und Rückfallprophylaxe als sinnvoll erweisen. Allerdings scheitert in der Praxis die Umsetzung solcher erhaltungstherapeutischer Massnahmen häufig, sowohl am Aufwand als auch am Fehlen nahtloser Weiterbehandlungsmöglichkeiten. Im Schweizer Projekt „Nachsorge per Telefon“ werden systematische erhaltungstherapeutische Telefonkontakte eingesetzt, um eine flexible und ortsunabhängige therapeutische Unterstützung anzubieten. Das Angebot richtet sich speziell an KlientInnen, die wegen einer akuten Episode einer Major Depression eine Psychotherapie absolviert haben und aufgrund ihrer Krankheitsgeschichte ein erhöhtes Rückfallrisiko aufweisen. Die Erhaltungstherapie schliesst dabei nahtlos an die Akuttherapie an, dauert sechs Monate und umfasst acht Telefongespräche, die durch eigens geschulte Therapeuten der beteiligten Zentren durchgeführt werden. Die Stichprobe der Studie umfasst etwa 220 Menschen mit rezidivierender oder chronischer Depression, die zuvor eine ambulante oder stationäre kognitiv-verhaltenstherapeutische Akutbehandlung an einem der beteiligten Zentren in der Schweiz und Deutschland absolviert haben. Als Endpunkt der Studie werden depressive Rückfälle im Zeitraum von 18 Monaten nach Abschluss der Akuttherapie und zentrale psychologische Mechanismen der Rückfallprophylaxe sowie die Kosteneffektivität der Intervention untersucht.
Link: http://www.psychologie.uzh.ch/de/fachrichtungen/klipfor/forschung/forschungsprojekte/NaTel.html (17-07-05)
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