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Grundlagenforschung

Falsche Erinnerungen bei Tintenfischen

    Tintenfische, also Cephalopoden, stellen innerhalb der wirbellosen Tierwelt die einzige bekannte Spezies dar, die über die Fähigkeit verfügt, sich an vergangene Ereignisse zu erinnern. In einer aktuellen Studie konnte nachgewiesen werden, dass Tintenfische ähnlich wie Menschen in der Lage sind, falsche Erinnerungen zu bilden. Dies deutet auf vergleichbare Gedächtnismechanismen hin. Ein Team um die Verhaltensbiologin Christelle Jozet-Alves von der Universität Caen in Frankreich konnte nachweisen, dass Tintenfische Erlebtes ähnlich wie Menschen im Gehirn speichern. Die Kodierung erfolgt… Weiterlesen »Falsche Erinnerungen bei Tintenfischen

    Tabuthemen der psychologischen Forschung in den USA

      Clark et al. (2024) haben in einer Studie Konflikt- und Konsenspunkte in Bezug auf umstrittene empirische Behauptungen und normative Präferenzen untersucht, um zu zeigen, dass auch innerhalb der Psychologie Tabus in Bezug auf manche psychologische Erkenntnisse bestehen, die man in besser nicht in der Öffentlichkeit teilt. Im Rahmen einer Pilotstudie wurde zunächst eine anonyme Online-Umfrage unter rund 4600 Psychologieprofessorinnen und -professoren von 133 US-Universitäten durchgeführt, um die zehn am häufigsten genannten Thesen zu ermitteln. Diese wurden anschließend… Weiterlesen »Tabuthemen der psychologischen Forschung in den USA

      Sind Pflanzen intelligent?

        Die Frage, ob Pflanzen über Intelligenz verfügen, wird in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Die Forschung belegt, dass Pflanzen trotz des Fehlens eines Gehirns in der Lage sind, Risiken abzuschätzen, Strategien zu entwickeln und sich gezielt zu verteidigen. In diesem Zusammenhang stellt sich jedoch die Frage, ob diese Fähigkeiten ausreichen, um Pflanzen als intelligent zu betrachten. Pflanzen zeigen intelligentes Verhalten, das dem vieler Tiere ähnelt. Delfine sind in der Lage, abstrakt zu denken, Raben nutzen Werkzeuge und Tintenfische… Weiterlesen »Sind Pflanzen intelligent?

        Multidimensionale Diagnostik für das Erkennen kognitiver Veränderungen

          Wolski et al. (2024) präsentieren ein strukturiertes Vorgehen zur Diagnose von leichten kognitiven Beeinträchtigungen im Rahmen der hausärztlichen Versorgung. Dabei wird die Bedeutung einer frühzeitigen Erkennung solcher Störungen hervorgehoben, da dies die Grundlage für eine angemessene Behandlung und Unterstützung der betroffenen Patienten bildet. Das diagnostische Verfahren umfasst verschiedene Schritte, darunter eine ausführliche Anamneseerhebung, körperliche Untersuchungen, kognitive Tests und Screening-Verfahren zur Bewertung der geistigen Leistungsfähigkeit. Besonderen Wert wurde auf eine multidimensionale Diagnostik gelegt, die über die rein kognitiven… Weiterlesen »Multidimensionale Diagnostik für das Erkennen kognitiver Veränderungen

          Berührung und Selbstberührung

            Zwischen 400 und 800 Mal am Tag berühren sich Menschen auf der ganzen Welt mit der Hand im Gesicht – meist ohne sich dieser etwa 1,3 Sekunden dauernden Bewegung bewusst zu sein. Die beruhigende Wirkung wird durch den Kontakt der Hände mit den Vellushaaren ausgelöst, jenen feinen Härchen, die sich vor allem im Nasen-, Stirn- und Kinnbereich befinden und von Rezeptoren umgeben sind, die den Berührungsreiz direkt an das Gehirn weiterleiten. Studien haben die elektrische Aktivität des… Weiterlesen »Berührung und Selbstberührung

            Modelllernen funktioniert teilweise auch bei Insekten

              Die kumulative Kultur des Menschen umfasst Verhaltensweisen, die so komplex sind, dass sie von einem einzelnen Individuum im Laufe seines Lebens nicht selbständig entdeckt werden können und daher in irgendeiner Form weitergegeben werden müssen. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die Kultur von Tieren ebenso wie die menschliche Kultur kumulativ sein kann, d.h. durch aufeinander aufbauende Innovationen gekennzeichnet ist. Mit Zuckerwasser als Belohnung können Hummeln dazu gebracht werden, artfremde Dinge zu tun, wie winzige Kügelchen zu… Weiterlesen »Modelllernen funktioniert teilweise auch bei Insekten

              Musik beeinflusst die Erinnerungen von Menschen

                Die positive Wirkung von Musik steht in engem Zusammenhang mit der Ausschüttung von Botenstoffen wie Oxytocin, Serotonin, Endorphinen und Dopamin, die einen Cocktail von Gefühlen wie Wohlbefinden, Glück und Euphorie auslösen können und auch bei anderen angenehmen Erlebnissen wie gutem Essen oder Sex ausgeschüttet werden. Die emotionalen Reaktionen auf Musik werden in der Amygdala, einer evolutionär sehr alten Region des Gehirns, erzeugt und musikbezogene Erinnerungen werden im benachbarten Hippocampus gespeichert, während gleichzeitig der präfrontale Cortex, der für… Weiterlesen »Musik beeinflusst die Erinnerungen von Menschen

                Das Bucharest Early Intervention Project

                  Das Bucharest Early Intervention Project ist eine Langzeitstudie, die in den 1990er Jahren in Rumänien begann und sich auf Kinder konzentrierte, die in staatlichen Waisenhäusern unter oft vernachlässigenden Bedingungen aufwuchsen. Die Studie wurde durchgeführt, um die langfristigen Auswirkungen von Vernachlässigung und mangelnder emotionaler Unterstützung auf die Entwicklung von Kindern erneut zu untersuchen und insbesondere zu verstehen, wie frühe Interventionen die Entwicklung von Kindern beeinflussen können, die in ihren ersten Lebensjahren einen Mangel an emotionaler Bindung und Anregung… Weiterlesen »Das Bucharest Early Intervention Project

                  Das Mausmodell mit VR-Brille

                    Das Mausmodell, das in der Hirnforschung sehr beliebt ist, wird durch die Entwicklung von VR-Brillen für Mäuse erweitert. Die Maus ist weltweit das mit Abstand am häufigsten in Tierversuchen eingesetzte Säugetier. Stand anfangs die Krebsforschung im Vordergrund, so wird die Maus heute von Wissenschaftlern nahezu aller biologischen Disziplinen als Modell verwendet. Bahnbrechende Erkenntnisse auf dem Gebiet der Immunbiologie wären ohne die kleinen Nager nicht denkbar gewesen, wie etwa die Rolle von Antikörpern bei der Abwehr von Krankheitserregern… Weiterlesen »Das Mausmodell mit VR-Brille

                    Stereophones Riechsystem

                      Das menschliche Riechsystem verfügt über zwei getrennte Kanäle für den sensorischen Input aus den Riechepithelien des linken und rechten Nasenlochs. Dikeçligil et al. (2023) untersuchten, ob der primäre olfaktorische Cortex (piriformer Cortex) Geruchsinformationen aus beiden Nasenlöchern als integrierte oder als getrennte Stimuli kodiert. Dazu wurden intrakranielle Elektroenzephalogrammsignale direkt vom piriformen Cortex aufgezeichnet, während menschliche Versuchspersonen an einer Geruchsidentifikationsaufgabe teilnahmen, bei der Gerüche in das linke, rechte oder beide Nasenlöcher geleitet wurden. Man analysierte dabei den zeitlichen Verlauf… Weiterlesen »Stereophones Riechsystem

                      Welche Funktion haben Träume?

                        Theorien über die Funktion von Träumen gehen davon aus, dass Träume den evolutionären Selektionsdruck der Vergangenheit und die Verbesserung der Fitness durch veränderte Bewusstseinszustände widerspiegeln. Solche Annahmen wurden bisher aber noch nicht in kulturübergreifenden Populationen getestet, zu denen auch kleine Sammlergesellschaften gehören. Samson et al. (2023) analysierten nun den Inhalt von Träumen in kulturübergreifenden Vergleichen zwischen den BaYaka (Republik Kongo) und den Hadza (Tansania), die auf Nahrungssuche sind, und Populationen des Globalen Nordens, um die Hypothese zu… Weiterlesen »Welche Funktion haben Träume?

                        Schätzen oder Subitieren?

                          Subitieren bzw. Subitizing ist die schnelle, genaue und sichere Beurteilung von Zahlen, die für eine kleine Anzahl von Elementen durchgeführt werden, wobei sich der Begriff vom lateinischen Adjektiv subitus (plötzlich) ableitet und vermittelt das Gefühl, sofort zu wissen, wie viele Gegenstände sich in der visuellen Szene befinden, wenn die Anzahl der vorhandenen Gegenstände sinkt im Subitisierungsbereich. Sätze, die größer als etwa vier Elemente sind, können nicht subitiert werden, es sei denn, die Elemente erscheinen in einem Muster,… Weiterlesen »Schätzen oder Subitieren?