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Mögliche Erklärung für das Paradox der langsamen menschlichen Verarbeitungsgeschwindigkeit

    Zheng & Meister (2024) haben sich mit dem Paradox der langsamen menschlichen Verarbeitungsgeschwindigkeit im Vergleich zur hohen Datenrate unserer Sinnesorgane beschäftigt. Der menschliche Informationsdurchsatz wird auf etwa 10 Bits pro Sekunde geschätzt, während unsere Sinneswahrnehmung Daten mit einer Geschwindigkeit von etwa einer Milliarde Bits pro Sekunde erfasst. Diese enorme Diskrepanz wirft grundlegende Fragen zur Funktionsweise des menschlichen Gehirns auf, insbesondere bezüglich der Rolle der Neuronen und der Frage, warum das Gehirn trotz seiner enormen neuronalen Ressourcen nur… Weiterlesen »Mögliche Erklärung für das Paradox der langsamen menschlichen Verarbeitungsgeschwindigkeit

    Taxi- und Krankenwagenfahrer erkranken seltener an Alzheimer

      Eine Studie von Patel et al. (2024) untersuchte den Zusammenhang zwischen bestimmten Berufen und der Sterblichkeit durch Alzheimer-Demenz. Die Analyse von fast neun Millionen Sterbeurkunden in den USA zwischen 2020 und 2022 ergab, dass Taxi- und Krankenwagenfahrer seltener an Alzheimer sterben als Menschen in anderen Berufen. Die Forscher vermuten, dass das häufige Navigieren und die damit verbundene Aktivierung des Hippocampus, der für das räumliche Gedächtnis zuständig ist, einen schützenden Effekt haben könnte. Interessanterweise wurde dieser Effekt nicht… Weiterlesen »Taxi- und Krankenwagenfahrer erkranken seltener an Alzheimer

      Wie virtuelle Erinnerungen das menschliche Gedächtnis beeinflussen

        Seit der Digitalisierung häufen sich im Laufe eines Lebens unüberschaubar viele autobiografische Daten an – Fotos, Videos, Postings, Chats. Die zunehmende Ansammlung digitaler Daten verändert sowohl die Art und Weise, wie wir Erinnerungen speichern, als auch, wie wir uns an unsere Vergangenheit erinnern. Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf das menschliche Gedächtnis und die Selbstwahrnehmung. Es gibt mehrere Aspekte, die dabei eine Rolle spielen: Durch die Digitalisierung können wir viele Erinnerungen in Form von Fotos, Videos und… Weiterlesen »Wie virtuelle Erinnerungen das menschliche Gedächtnis beeinflussen

        Doch keine Eifersucht bei Tieren?

          Eine umfangreiche Meta-Analyse von Ritov et al. (2024) hat die Frage untersucht, ob nicht-menschliche Tiere eine Aversion gegen Ungerechtigkeit (Inequity Aversion, IA) zeigen. Die Studie analysierte Daten aus 23 früheren Studien mit insgesamt 60.430 Beobachtungen bei 18 verschiedenen Tierarten. Entgegen früherer Annahmen und kleinerer Studien fanden die Forscher keine Belege für Inequity Aversion bei nicht-menschlichen Tieren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der tief verwurzelte Sinn für Fairness und die damit verbundene Eifersucht möglicherweise einzigartig menschliche Eigenschaften… Weiterlesen »Doch keine Eifersucht bei Tieren?

          Die Rolle der Deltawellen bei der Gedächtnisbildung

            In einer Studie von Mittermaier et al. (2024) konnten neue Erkenntnisse über die Rolle langsamer Gehirnwellen (Slow Waves) bei der Gedächtnisbildung während des Tiefschlafs gewonnen werden. Als „Slow Waves“ oder auch „Slow Oscillations“ werden langsame Erregungswellen im Tiefschlaf bezeichnet. Der Begriff „Deltawellen“ bezeichnet ein bestimmtes Frequenzband im EEG und beschreibt damit langsame Erregungswellen, die auch außerhalb des Schlafs im Rahmen von Erkrankungen auftreten können. Insofern stellt er einen Überbegriff dar, der jedoch teilweise synonym mit „Slow Waves“… Weiterlesen »Die Rolle der Deltawellen bei der Gedächtnisbildung

            Lässt sich aus der Erscheinung eines Menschen auf seine Persönlichkeit schließen?

              Im Jahr 1775 wurde der erste von insgesamt vier Bänden der Reihe „Physiognomische Fragmente“ des Schweizer Pfarrers und Hobbynaturforschers Johann Caspar Lavater veröffentlicht. Der Text war mit einer Vielzahl von vergleichenden Zeichnungen von Profilen, Augenpaaren, Lippen- und Stirnpartien, Nasen, Ohren oder Händen versehen, die mit Anmerkungen versehen waren, in denen die Korrespondenz zwischen physischen und psychischen Merkmalen erörtert wurde. Denn gemäß der Überzeugung Lavaters manifestiert sich die Seele des Menschen in der Beschaffenheit des Körpers, insbesondere des… Weiterlesen »Lässt sich aus der Erscheinung eines Menschen auf seine Persönlichkeit schließen?

              Die Rolle des Gedächtnisses bei der Förderung von Kooperation in der Gesellschaft

                In einer kürzlich veröffentlichten Studie haben Forscher neue Erkenntnisse darüber gewonnen, wie das menschliche Gedächtnis das kooperative Verhalten in sozialen Interaktionen beeinflusst. Die Untersuchung von Glynatsi, Akin, Nowak & Hilbe (2024) zeigte, dass Strategien, die mehrere vergangene Züge eines Mitspielers berücksichtigen, die Kooperation in der Gesellschaft fördern können. Die Studie konzentriert sich auf das Konzept der „direkten Reziprozität„, bei dem Menschen in wiederholten Interaktionen dazu neigen, bedingt zu kooperieren. Dies bedeutet, dass sie ihr Verhalten davon abhängig… Weiterlesen »Die Rolle des Gedächtnisses bei der Förderung von Kooperation in der Gesellschaft

                Neue Erkenntnisse zur inneren Uhr

                  Innere Uhren steuern in nahezu allen Lebewesen physiologische Prozesse sowie das Verhalten. Diesbezüglich weisen alle Tiere, einschließlich des Menschen, tägliche Rhythmen hinsichtlich ihrer Aktivität, ihres Schlafes, ihres Hungers, ihres Stoffwechsels sowie ihrer Fortpflanzung auf. Das System, welches die biologischen Rhythmen reguliert, wird als circadiane Uhr bezeichnet und steuert sämtliche Vorgänge im Körper innerhalb eines 24-Stunden-Zeitraums. Die zentrale Steuereinheit, die „Hauptuhr“, ist bei Wirbeltieren im Gehirn in einem Bereich lokalisiert, der als suprachiasmatischer Nukleus (SCN) bezeichnet wird. Die… Weiterlesen »Neue Erkenntnisse zur inneren Uhr

                  Die innere Uhr

                    Innere Uhren steuern in nahezu allen Lebewesen physiologische Prozesse sowie das Verhalten. Diesbezüglich weisen alle Tiere, einschließlich des Menschen, tägliche Rhythmen hinsichtlich ihrer Aktivität, ihres Schlafes, ihres Hungers, ihres Stoffwechsels sowie ihrer Fortpflanzung auf. Das System, welches die biologischen Rhythmen reguliert, wird als circadiane Uhr bezeichnet und steuert sämtliche Vorgänge im Körper innerhalb eines 24-Stunden-Zeitraums. Die zentrale Steuereinheit, die „Hauptuhr“, ist bei Wirbeltieren im Gehirn in einem Bereich lokalisiert, der als suprachiasmatischer Nukleus (SCN) bezeichnet wird. Die… Weiterlesen »Die innere Uhr

                    Studie zu Gefühlen, Mitgefühl und Befinden

                      Mitgefühl ist nie verschwendet, es sei denn, man hat Mitleid mit sich selbst. Henri Dunant Am Institut für Angewandte Psychologie der Universität Wien wurde  2012 von Judith Reiss und Dorothea König eine Studie zum Thema „Gefühle, Mitgefühl und Befinden“ durchgeführt. In dieser Studie wurde untersucht, wie Menschen mit schwierigen Situationen und Gefühlen umgehen und wie es ihnen dabei geht, wenn sie andere Menschen beobachten, die solche Situationen erleben. Die Studie zu Gefühlen, Mitgefühl und Befinden wurde im Rahmen… Weiterlesen »Studie zu Gefühlen, Mitgefühl und Befinden

                      Die Struktur von Axonen

                        Griswold et al. (2024) haben eine überraschende Entdeckung zur Struktur von Nervenzellen gemacht. Entgegen der bisherigen Annahme, dass Axone glatte, röhrenförmige Strukturen sind, zeigt die Studie, dass sie in Mäusegehirnen eher einer Perlenkette ähneln. Diese neue Erkenntnis wurde durch eine spezielle Kryokonservierungsmethode ermöglicht, bei der die Proben in flüssigem Stickstoff eingefroren wurden. Dies erlaubte eine detailliertere Beobachtung der natürlichen Struktur im Vergleich zu herkömmlichen Präparationsmethoden. Nicht-myelinisierte Axone des Zentralnervensystems der Maus wiesen nicht-synaptische, nanoskopische Varicositäten mit einem… Weiterlesen »Die Struktur von Axonen

                        Warum Menschen mit Hunden langsamer sprechen

                          Es konnte in einer Studie nachgewiesen werden, dass Menschen ihr Sprechtempo reduzieren, wenn sie mit ihren Haustieren kommunizieren. Diese Verhaltensweise ist demnach als durchaus positiv zu bewerten, denn dadurch wird eine bessere Verständigung mit den Tieren gewährleistet. In der Regel liegt das Sprechtempo beim Menschen bei etwa vier Silben pro Sekunde. Im Gespräch mit einem Hund wird dieses Tempo jedoch auf etwa drei Silben pro Sekunde reduziert. Im Rahmen einer Studie haben Schweizer Wissenschaftler die Stimmlaute von… Weiterlesen »Warum Menschen mit Hunden langsamer sprechen