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Sind Namen tatsächlich Schall und Rauch?

    Namen sind weit mehr als bloße Etiketten – sie können das menschliche Verhalten, Entscheidungen und sogar Lebenswege maßgeblich beeinflussen. So zeigen zahlreiche internationale Studien, dass der eigener Name nicht nur Vorlieben, sondern auch die berufliche Laufbahn und Partnerwahl mitbestimmen kann (Pelham, Mirenberg & Jones, 2002; Jones, Pelham, Carvallo & Mirenberg, 2004). Ein Phänomen, das diesem Einfluss zugrunde liegt, ist das „implizite Egoismusprinzip“, d. h., Menschen neigen dazu, Dinge zu bevorzugen, die sie mit sich selbst in Verbindung… Weiterlesen »Sind Namen tatsächlich Schall und Rauch?

    Bewusstseinstheorien auf dem Prüfstand

      Was ist Bewusstsein? Diese uralte Frage steht im Zentrum intensiver wissenschaftlicher Bemühungen, bei denen sich Neurowissenschaft, Philosophie und Kognitionsforschung treffen. Besonders relevant ist dabei die Frage, wie subjektive Erfahrungen – wie der Geschmack von Kaffee oder das Erleben von Schmerz – aus bloßer neuronaler Aktivität entstehen. In einem bemerkenswerten Schritt zur Beantwortung dieser Frage haben sich internationale Wissenschaftler:innen unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) zusammengefunden, um die beiden derzeit prominentesten Theorien des Bewusstseins –… Weiterlesen »Bewusstseinstheorien auf dem Prüfstand

      Wenn erfolgreiche Menschen an sich zweifeln …

        Das Imposter-Syndrom, auch als Hochstapler-Syndrom bekannt,  ist ein weit verbreitetes, jedoch oft verborgenes Phänomen, das insbesondere leistungsorientierte und erfolgreiche Menschen betrifft, wobei es durch eine Vielzahl psychologischer, sozialer und entwicklungsbedingter Einflüsse entsteht und durch gezielte Selbstreflexion, psychologische Unterstützung und einen offenen Umgang mit den eigenen Zweifeln überwunden werden kann. Das Imposter-Syndrom beschreibt also jenes psychologische Phänomen, bei dem betroffene Menschen trotz objektiver Erfolge das Gefühl haben, ihre Leistungen seien unverdient, denn sie schreiben ihre Erfolge häufig äußeren… Weiterlesen »Wenn erfolgreiche Menschen an sich zweifeln …

        Die soziale und sensorische Wirkung des Tanzes

          Tanzen ist weit mehr als ein ästhetischer oder sportlicher Akt – es ist ein komplexer neurobiologischer Prozess, der sowohl das soziale Miteinander als auch die geistige und körperliche Gesundheit fördern kann. Jüngste neurowissenschaftliche Studien liefern faszinierende Einblicke in das, was im Gehirn geschieht, wenn Menschen sich im Takt der Musik und im Gleichklang miteinander bewegen. Dabei wird deutlich: Der menschliche Geist ist nicht nur empfänglich für rhythmische Bewegung, sondern reagiert besonders intensiv auf bestimmte Formen körperlicher Interaktion… Weiterlesen »Die soziale und sensorische Wirkung des Tanzes

          Hat das menschliche Gehirn ein Mikrobiom?

            In einem Übersichtsartikel vom Link (2021) wurde die Frage gestellt, ob es ein „Hirn-Mikrobiom“ gibt – also eine residente mikrobielle Population im gesunden menschlichen Gehirn. Zwar wurden in mehreren Studien mikrobielle DNA oder Proteine in menschlichem Hirngewebe (gesund und krankhaft verändert) gefunden, jedoch ist unklar, ob diese Funde auf Verunreinigung, transiente Besiedlung oder echte mikrobielle Präsenz zurückzuführen sind. Man vermutet allerdings, dass insbesondere bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer ein Zusammenhang mit Mikroorganismen besteht. Für den endgültigen Nachweis… Weiterlesen »Hat das menschliche Gehirn ein Mikrobiom?

            Die Mikrobiom-Darm-Gehirn-Achse als Ziel bei der Behandlung von Depressionen

              Depressive Störungen sind weltweit die Hauptursache für Behinderungen und die Behandlungsmöglichkeiten sind unzureichend. Derzeit werden jedoch neue therapeutische Ansätze diskutiert, von Augmentationsstrategien bis hin zu neuartigen Behandlungen, die auf das Immunsystem oder die Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse abzielen. Daher untersuchten Schmidtner et al. (2019) die potenziellen positiven Auswirkungen von Minocyclin, einem Tetrazyklin-Antibiotikum mit pleiotroper, immunmodulatorischer Wirkung, allein oder als Augmentation von Escitalopram auf das Verhalten, die präfrontale Mikroglia-Dichte und das Darmmikrobiom bei Ratten, die selektiv auf hohes angstähnliches Verhalten gezüchtet… Weiterlesen »Die Mikrobiom-Darm-Gehirn-Achse als Ziel bei der Behandlung von Depressionen

              Wie das Gehirn Informationen priorisiert

                Die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, Informationen gezielt zu speichern und effizient abzurufen, zählt zu den faszinierendsten Aspekten der kognitiven Neurowissenschaften. Eine aktuelle Studie von Li et al. (2025) untersuchten, wie das menschliche Gehirn mit der Begrenztheit seines Arbeitsgedächtnisses umgeht, indem es Ressourcen selektiv zuweist und dadurch wichtige Informationen präziser speichert als weniger relevante. Mithilfe funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) konnte man zeigen, wie das Gehirn die Position von Punkten verarbeitet, die sich Versuchspersonen auf einem Bildschirm merken sollten. Zwar… Weiterlesen »Wie das Gehirn Informationen priorisiert

                Neue Einblicke in die Architektur des Lernens

                  Lernen ist ein hochkomplexer Prozess, der weit über das einfache Einprägen von Informationen hinausgeht, denn er basiert auf der Fähigkeit des Gehirns, bestehende Verbindungen zwischen Nervenzellen, also die Synapsen, zu verändern, zu verstärken oder gänzlich neu zu bilden. Dieser Vorgang, als synaptische Plastizität bezeichnet, ist die Grundlage jeder Form von Erfahrungslernen, doch die konkrete Art und Weise, wie das Gehirn entscheidet, welche dieser Verbindungen angepasst werden, war bislang jedoch nur unzureichend verstanden. Traditionell geht man davon aus,… Weiterlesen »Neue Einblicke in die Architektur des Lernens

                  Die berechenbare Unberechenbarkeit: Über die individuelle Stabilität zufälligen Verhaltens

                    Ob bei der Flucht vor einem Fressfeind, beim Elfmeterschuss oder in Verhandlungssituationen – erratisches, also scheinbar zufälliges Verhalten kann Menschen und Tiere strategisch entscheidende Vorteile verschaffen. Der Feldhase, der unvermittelt Haken schlägt, ist schwerer zu fangen, der Fußballspieler, der die Torwartreaktion durch unvorhersehbare Schussrichtungen unterläuft, erhöht seine Trefferquote, und ein Verhandlungsführer, der nicht vollständig berechenbar agiert, schafft sich taktischen Spielraum. Doch trotz der offensichtlichen Vorteile bleibt eine grundlegende Frage: Können Menschen wirklich zufälliges Verhalten erzeugen? Oder sind… Weiterlesen »Die berechenbare Unberechenbarkeit: Über die individuelle Stabilität zufälligen Verhaltens

                    Vornamen, Namen und deren Bedeutung für die Einschätzung von Intelligenz, Persönlichkeit und Bedeutung

                    Unterschiedliche Vornamen lösen unterschiedliche Erwartungen bezüglich der Intelligenz, des Alters und der Attraktivität aus. Dies kann dazu führen, dass Lehrer ihnen unbekannte Schüler und Schülerinnen besser oder schlechter beurteilen, je nachdem wie attraktiv oder unattraktiv der Vorname des Schülers oder der Schülerin ist. Diese Erwartungshaltung verschwindet aber bei persönlicher Bekanntschaft mit dem Namensträger.

                    Digitale Technologien als Schutz fürs Gehirn: Keine Spur von digitaler Demenz im Alter

                      Die wachsende Nutzung digitaler Technologien durch ältere Menschen hat in den vergangenen Jahren eine intensive Debatte über mögliche kognitive Folgen ausgelöst. Besonders populär wurde dabei der Begriff der „digitalen Demenz“, der vom Psychiater Manfred Spitzer geprägt wurde und besagt, dass digitale Medien – insbesondere bei jungen Menschen – einen intellektuellen Abbau begünstigen könnten. Diese These wurde häufig auf ältere Generationen übertragen, mit der Befürchtung, dass auch sie durch den Einsatz von Smartphones, Tablets oder Computern kognitiv beeinträchtigt… Weiterlesen »Digitale Technologien als Schutz fürs Gehirn: Keine Spur von digitaler Demenz im Alter

                      Wie das Gehirn störende Reize ausblendet

                        Das menschliche Gehirn besitzt die bemerkenswerte Fähigkeit, durch wiederholte Erfahrungen zu lernen, störende und ablenkende Reize in der visuellen Wahrnehmung zunehmend auszublenden. Mittels Elektroenzephalografie (EEG) untersuchten Duncan et al. (2025) die Veränderungen in den frühen visuellen Verarbeitungsprozessen des Gehirns, die durch wiederholte Konfrontation mit ablenkenden Reizen entstehen. Die Studie verdeutlichte, dass ein ablenkender Faktor tendenziell leichter ignoriert wird, nachdem er wiederholt aufgetreten ist. Diese erlernte Unterdrückung stellt eine essenzielle Komponente des menschlichen visuellen Systems dar, welches ansonsten… Weiterlesen »Wie das Gehirn störende Reize ausblendet