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Psychologische Grundlagen

Grundlegende Begriffen und Modellvorstellungen der wissenschaftlichen Psychologie

Die berechenbare Unberechenbarkeit: Über die individuelle Stabilität zufälligen Verhaltens

    Ob bei der Flucht vor einem Fressfeind, beim Elfmeterschuss oder in Verhandlungssituationen – erratisches, also scheinbar zufälliges Verhalten kann Menschen und Tiere strategisch entscheidende Vorteile verschaffen. Der Feldhase, der unvermittelt Haken schlägt, ist schwerer zu fangen, der Fußballspieler, der die Torwartreaktion durch unvorhersehbare Schussrichtungen unterläuft, erhöht seine Trefferquote, und ein Verhandlungsführer, der nicht vollständig berechenbar agiert, schafft sich taktischen Spielraum. Doch trotz der offensichtlichen Vorteile bleibt eine grundlegende Frage: Können Menschen wirklich zufälliges Verhalten erzeugen? Oder sind… Weiterlesen »Die berechenbare Unberechenbarkeit: Über die individuelle Stabilität zufälligen Verhaltens

    Unterschiede in der Gehirnstruktur zwischen Vögeln und Säugetieren

      Eine Untersuchung von Zaremba et al. (2025) befasste sich mit den evolutionären und entwicklungsbiologischen Aspekten des Vogelgehirns, insbesondere der Struktur und Funktion des Palliums, das für kognitive Fähigkeiten wie Gedächtnis und Lernen verantwortlich ist. Vögel haben sich im Vergleich zu Säugetieren und Reptilien in ihrer Gehirnstruktur deutlich anders entwickelt, besitzen aber dennoch ähnliche kognitive Funktionen, die bei einigen Arten komplexe Lern- und Gedächtnisprozesse ermöglichen. In diese Untersuchung konzentrierte man sich daher auf das Pallium von Vögeln und… Weiterlesen »Unterschiede in der Gehirnstruktur zwischen Vögeln und Säugetieren

      Über das Vergessen und das Erinnern

      Vorbemerkung: Um sich effektiv in der Welt zurechtzufinden, bedarf es nicht nur eines guten Gedächtnisses, sondern auch des klugen Vergessens, Filterns und Aussortierens von Fakten und Ereignissen, vor allem in einer Zeit, in der digitale und andere Medien den Alltag mit Informationen überladen und fragmentieren. Aus Informationen sinnvolles Wissen zu machen, bedeutet aber immer, eine Auswahl zu treffen, statt möglichst viele Informationen zu speichern, denn was man erlebt, muss man in vertretbarer Zeit analysieren können, und dies… Weiterlesen »Über das Vergessen und das Erinnern

      Psychologie der Entscheidung

        Abends muss man die Idee haben, morgens die kritische Haltung und mittags den Entschluss treffen. André Kostolany Ich überlege. Mein Bauch entscheidet. Max Grundig Es ist gut, etwas Langsames zu tun, bevor man im Leben eine wichtige Entscheidung trifft. Paulo Coelho Wer darauf besteht, alle Faktoren zu überblicken, bevor er sich entscheidet, wird sich nie entscheiden. Henri-Frédéric Amiel Bei Entscheidungsprozessen stehen dem Menschen oft viele Handlungsoptionen offen, wobei das Gehirn auch auf Situationen reagieren muss, mit denen… Weiterlesen »Psychologie der Entscheidung

        Stand-by für das Gehirn: Tagträume

          Bei Untersuchungen an Menschen, die im Versuch einfach dazuliegen und nichts zu tun hatten, zeigte sich, dass das Gehirn in solchen Ruhephasen keineswegs abschaltet, vielmehr wird ein weitverzweigtes Basisnetzwerk (default network) aktiv, in welchem das Gehirn die freie Zeit benutzt, um über Vergangenes und Zukünftiges nachzudenken, um zu planen oder Bilanz zu ziehen. Offensichtlich hat das selbstreferenzielle Basisnetzwerk des Gehirns, das sich in Ruhepausen immer wieder einschaltet und Menschen zum Grübeln veranlasst, eine wichtige Funktion. Da beim… Weiterlesen »Stand-by für das Gehirn: Tagträume

          Die Black-Box der Psychologie und die Neurowissenschaften

            *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Ein Merkmal der Neurowissenschaften ist nach Felix Hasler, dass unbedeutende Forschungsergebnisse überverkauft werden, wobei von einer Revolution des Menschenbildes durch die Neurowissenschaften keine Rede sein kann. Hinzu kommt, dass die Hirnforschung in den letzten 50 Jahren kaum wichtige Erkenntnisse geliefert hat, wobei in den letzten Jahren die Selbstüberschätzung der Neurowissenschaften kontinuierlich zugenommen hat, siehe dazu Neurodidaktik,  Neuroökonomie, Neuroethik. Die sogenannten Erkenntnisse der Hirnforschung haben ja nicht dazu geführt, dass Kinder… Weiterlesen »Die Black-Box der Psychologie und die Neurowissenschaften

            Was war die Replikationskrise in der Psychologie?

              Die Replikationskrise in der Psychologie bezieht sich auf eine Phase, in der viele experimentelle Ergebnisse in der Psychologie nicht erfolgreich repliziert werden konnten. Ausgelöst wurde die Krise durch eine Reihe von Studien, die die Ergebnisse früherer Studien nicht replizieren konnten. Eine der bekanntesten Studien ist die der Open Science Collaboration, die 2015 versuchte, die Ergebnisse von 100 psychologischen Studien zu replizieren. Dabei wurde versucht, 100 bekannte Experimente aus der allgemeinen und Sozialpsychologie zu replizieren. In den Originalstudien… Weiterlesen »Was war die Replikationskrise in der Psychologie?

              Das Tempo des Spracherwerbs bei Kleinkindern passt sich den Tempo des Gehirns an

                Die schnelle Hirnaktivität und damit die Fähigkeit, schnelle Signale zu verarbeiten, entwickelt sich erst in den ersten Lebensjahren. Diese späte Entwicklung der schnellen Hirnaktivität im Säuglingsalter schränkt die anfängliche Verarbeitungskapazität auf langsame Informationen ein, dennoch erwerben Säuglinge die kurzlebigen Sprachlaute ihrer Muttersprache bereits im ersten Lebensjahr. Mit einer neuen Methode untersuchten Menn et al. (2023) den Erwerb von Phonemen bei Säuglingen im Alter von 3 Monaten bis 5 Jahren, von denen bekannt ist, dass sie die Sprachverarbeitung… Weiterlesen »Das Tempo des Spracherwerbs bei Kleinkindern passt sich den Tempo des Gehirns an

                Warum strengen sich manche Menschen mehr an als andere?

                  Kührt et al. (2023) untersuchten in einer aktuellen Studie den Zusammenhang zwischen der individuellen Anstrengungsbereitschaft und der tatsächlichen Anstrengung. Die kognitive Anstrengungsbereitschaft umfasst in der Psychologie ein menschliches Merkmal, das die Tendenz beschreibt, sich in Anforderungssituationen zu engagieren, und gilt als Teilkomponente der Motivation. Die Anstrengungsbereitschaft ist beispielsweise ein wichtiger Faktor für den schulischen und beruflichen Erfolg. So investieren manche Schülerinnen und Schüler nur so viel Ressourcen wie nötig, um sich auf eine Schularbeit vorzubereiten, während andere… Weiterlesen »Warum strengen sich manche Menschen mehr an als andere?

                  „Was ist Wahrheit?“ aus der Perspektive de Psychologie

                    Der Unterschied zwischen Fiktion und Realität? Fiktion muss Sinn ergeben. Tom Clancy Obwohl es sich grundsätzlich um eine philosophische Frage handelt, gibt es dennoch in der Psychologie verschiedene Perspektiven und Theorien zur Frage nach der Wahrheit. Die Definition von Wahrheit kann je nach theoretischem Ansatz und Forschungsgebiet variieren. Kognitive Perspektive: Aus kognitiver Sicht bezieht sich Wahrheit oft auf die Übereinstimmung zwischen einer Aussage oder einem Gedanken und der Realität, wobei kognitive Prozesse wie Wahrnehmung, Gedächtnis und Urteilsvermögen… Weiterlesen »„Was ist Wahrheit?“ aus der Perspektive de Psychologie

                    Einige der Tätigkeitsfelder in der Psychologie

                      Klinische Psychologie: In der klinischen Psychologie geht es um die Diagnose und Behandlung von psychischen Störungen. Klinische Psychologen arbeiten in Krankenhäusern, Kliniken, psychotherapeutischen Praxen oder in der Forschung. Arbeits- und Organisationspsychologie: Arbeits- und Organisationspsychologen beschäftigen sich mit der Arbeitswelt und versuchen, Arbeitsbedingungen zu optimieren, z.B. durch Beratung von Unternehmen oder Entwicklung von Trainingsprogrammen. Bildungs- und Schulpsychologie: Bildungs- und Schulpsychologen unterstützen Kinder und Jugendliche in schulischen Fragen, z.B. bei Lernproblemen oder Verhaltensauffälligkeiten. Verkehrspsychologie: Verkehrspsychologen beschäftigen sich mit dem… Weiterlesen »Einige der Tätigkeitsfelder in der Psychologie

                      Die Unterschiede zwischen dem Wachbewusstsein und dem Traumbewusstsein

                        Man weiß zwar wie, aber nicht warum das menschliche Gehirn im Schlaf aktiviert wird. Hobson (2009) vermutet, dass die Hirnaktivierung im Schlaf die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Schaltkreisen ermöglicht, die für höhere Hirnfunktionen, einschließlich des Bewusstseins, notwendig sind. Im Wachzustand können Menschen in den Spiegel schauen und erkennen, dass sie sich selbst und nicht nur eine andere Person betrachten. Sie verstehen dabei den Unterschied zwischen Wünschen und Bedürfnissen, können ihre motorischen Fähigkeiten koordinieren und nutzen aktiv ihr… Weiterlesen »Die Unterschiede zwischen dem Wachbewusstsein und dem Traumbewusstsein