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Persönlichkeit

Persönlichkeit ist die Gesamtheit aller überdauernden individuellen Besonderheiten im Erleben und Verhalten eines Menschen (der Persönlichkeitseigenschaften, Persönlichkeitsmerkmale).

Wenn erfolgreiche Menschen an sich zweifeln …

    Das Imposter-Syndrom, auch als Hochstapler-Syndrom bekannt,  ist ein weit verbreitetes, jedoch oft verborgenes Phänomen, das insbesondere leistungsorientierte und erfolgreiche Menschen betrifft, wobei es durch eine Vielzahl psychologischer, sozialer und entwicklungsbedingter Einflüsse entsteht und durch gezielte Selbstreflexion, psychologische Unterstützung und einen offenen Umgang mit den eigenen Zweifeln überwunden werden kann. Das Imposter-Syndrom beschreibt also jenes psychologische Phänomen, bei dem betroffene Menschen trotz objektiver Erfolge das Gefühl haben, ihre Leistungen seien unverdient, denn sie schreiben ihre Erfolge häufig äußeren… Weiterlesen »Wenn erfolgreiche Menschen an sich zweifeln …

    Die berechenbare Unberechenbarkeit: Über die individuelle Stabilität zufälligen Verhaltens

      Ob bei der Flucht vor einem Fressfeind, beim Elfmeterschuss oder in Verhandlungssituationen – erratisches, also scheinbar zufälliges Verhalten kann Menschen und Tiere strategisch entscheidende Vorteile verschaffen. Der Feldhase, der unvermittelt Haken schlägt, ist schwerer zu fangen, der Fußballspieler, der die Torwartreaktion durch unvorhersehbare Schussrichtungen unterläuft, erhöht seine Trefferquote, und ein Verhandlungsführer, der nicht vollständig berechenbar agiert, schafft sich taktischen Spielraum. Doch trotz der offensichtlichen Vorteile bleibt eine grundlegende Frage: Können Menschen wirklich zufälliges Verhalten erzeugen? Oder sind… Weiterlesen »Die berechenbare Unberechenbarkeit: Über die individuelle Stabilität zufälligen Verhaltens

      Römisches Erbe: Einfluss auf Persönlichkeit und Lebenszufriedenheit

        Wahl (2017) und Obschonka et al. (2015) zeigten, dass es langfristigen Auswirkungen der römischen Herrschaft auf die wirtschaftliche Entwicklung in Europa gab. In der Antike war das Gebiet des heutigen Deutschlands in einen römischen und einen nicht-römischen Teil geteilt. Wahls Studie nutzt diese Teilung, um zu prüfen, ob der ehemals römische Teil Deutschlands weiter entwickelt ist als der nicht-römische Teil. Dazu wird der Limes Germanicus als geographische Diskontinuität in einem methodischen Design verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass… Weiterlesen »Römisches Erbe: Einfluss auf Persönlichkeit und Lebenszufriedenheit

        Der Einfluss des Namens auf die Persönlichkeitsentwicklung

          Der Einfluss des Namens und hier besonders des Vornamens auf die Persönlichkeitsentwicklung ist ein interessantes, aber auch kontrovers diskutiertes Thema in der Psychologie. Es gibt verschiedene Ansätze, die diesen Einfluss in unterschiedlichen Kontexten untersuchen, wobei einige Studien einen gewissen Zusammenhang zwischen Namen und Persönlichkeitsmerkmalen feststellen, während andere Studien diesen Effekt eher als marginal oder nicht signifikant betrachten. Obwohl es einige Hinweise darauf gibt, dass Namen, insbesondere Vornamen, Einfluss auf die Wahrnehmung, soziale Interaktionen und Selbstwahrnehmung haben können,… Weiterlesen »Der Einfluss des Namens auf die Persönlichkeitsentwicklung

          Lässt sich aus der Erscheinung eines Menschen auf seine Persönlichkeit schließen?

            Im Jahr 1775 wurde der erste von insgesamt vier Bänden der Reihe „Physiognomische Fragmente“ des Schweizer Pfarrers und Hobbynaturforschers Johann Caspar Lavater veröffentlicht. Der Text war mit einer Vielzahl von vergleichenden Zeichnungen von Profilen, Augenpaaren, Lippen- und Stirnpartien, Nasen, Ohren oder Händen versehen, die mit Anmerkungen versehen waren, in denen die Korrespondenz zwischen physischen und psychischen Merkmalen erörtert wurde. Denn gemäß der Überzeugung Lavaters manifestiert sich die Seele des Menschen in der Beschaffenheit des Körpers, insbesondere des… Weiterlesen »Lässt sich aus der Erscheinung eines Menschen auf seine Persönlichkeit schließen?

            Wie Empathie weitergegeben wird

              Eine 25-jährige Langzeitstudie von Stern et al. (2024) belegt, dass Frauen ihre Empathiefähigkeit an ihre Kinder weitergeben können. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass der Nachwuchs das Einfühlungsvermögen im Jugendalter bereits im Freundeskreis praktiziert. Laut der Studienleiterin können empathische Kinder gezielt durch direkte Erfahrungen und unterstützende Beziehungen zu Gleichaltrigen erzogen werden. Die Adoleszenz gilt dabei als entscheidende Phase für die Entwicklung des sozialen Gehirns. Während der mehr als zwei Jahrzehnte dauernden Studie wurde beobachtet, wie sich die Empathie der… Weiterlesen »Wie Empathie weitergegeben wird

              Kognitives Altern und Persönlichkeit

                Der altersbedingte Abbau der Gedächtnisleistung ist ein bekanntes Phänomen, das in zahlreichen Studien bereits bestätigt wurde, doch zeigte sich in einen neuen Studie von Stolz et al. (2023), dass Persönlichkeitsmerkmale einen Einfluss auf die kognitive Alterung haben können. Dafür hat man die mit einem Fragebogen erfasste Persönlichkeitseigenschaft „Offenheit für Erfahrungen“ im Zusammenhang mit der kognitiven Hirnleistung untersucht. Offenheit für Erfahrungen bezeichnet jene Persönlichkeitseigenschaft, einfallsreich, neugierig und offen für Neues zu sein, wobei Menschen mit einer hohen Ausprägung… Weiterlesen »Kognitives Altern und Persönlichkeit

                Warum strengen sich manche Menschen mehr an als andere?

                  Kührt et al. (2023) untersuchten in einer aktuellen Studie den Zusammenhang zwischen der individuellen Anstrengungsbereitschaft und der tatsächlichen Anstrengung. Die kognitive Anstrengungsbereitschaft umfasst in der Psychologie ein menschliches Merkmal, das die Tendenz beschreibt, sich in Anforderungssituationen zu engagieren, und gilt als Teilkomponente der Motivation. Die Anstrengungsbereitschaft ist beispielsweise ein wichtiger Faktor für den schulischen und beruflichen Erfolg. So investieren manche Schülerinnen und Schüler nur so viel Ressourcen wie nötig, um sich auf eine Schularbeit vorzubereiten, während andere… Weiterlesen »Warum strengen sich manche Menschen mehr an als andere?

                  Wie die Form des Gehirns seine Funktionsweise beeinflusst

                    Seit mehr als einem Jahrhundert ging man davon aus, dass die Muster der Gehirnaktivität, die die Erfahrungen, Hoffnungen und Träume bestimmen, dadurch bestimmt werden, wie verschiedene Gehirnregionen über ein komplexes Netz von Billionen von Zellverbindungen miteinander kommunizieren. Nun hat eine Studie von Pang et al. (2023) mehr als 10 000 verschiedene Karten der menschlichen Hirnaktivität untersucht und festgestellt, dass die Gesamtform des Gehirns eines Menschen einen weitaus größeren Einfluss darauf hat, wie diese denken, fühlen und sich… Weiterlesen »Wie die Form des Gehirns seine Funktionsweise beeinflusst

                    Wie hängen Intelligenz und Erfolg zusammen?

                      Erfolg ist nicht der Schlüssel zum Glück. Glück ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn Du liebst, was Du tust, wirst Du erfolgreich sein. Albert Schweitzer Untersuchungen zeigen einen positiven Zusammenhang zwischen Intelligenz und Erfolg, obwohl es wichtig ist, zu beachten, dass Erfolg bekanntlich auf verschiedene Art und Weise definiert werden kann, sodass ein gefundener Zusammenhang zwischen Intelligenz und Erfolg nicht unbedingt kausal bedingt sein muss. Einige Studien haben auch gezeigt, dass Personen mit höheren Intelligenzquotienten (IQs) tendenziell… Weiterlesen »Wie hängen Intelligenz und Erfolg zusammen?

                      Depression ist nicht gleich Depression

                        Stimmungsstörungen sind seit jeher ein zentrales Kriterium für die Diagnose einer schweren depressiven Episode, wobei in den DSM dieses Kriterium mit depressiver, hoffnungsloser, entmutigter, freudloser und reizbarer Stimmung beschrieben wird, was auf eine Austauschbarkeit hindeutet. Die bisherige Forschung hat die einzelnen Formen der Stimmungsstörung in Bezug auf den Schweregrad der Depression untersucht, doch weniger untersucht wurde die Heterogenität der Stimmungsstörungen und ihre Auswirkungen auf die Präsentation und den Verlauf der Depression. In einer nun vorliegenden Studie haben… Weiterlesen »Depression ist nicht gleich Depression

                        Introversion ist nicht gleich Introversion

                          Guilford wies in den 1930er Jahren nach, dass die verschiedenen Versuche, Jung’sche und andere Konzeptualisierungen von Introversion und Extroversion in Persönlichkeitsfragebögen umzusetzen, zu mehrdeutigen Multifaktorenskalen führten. Vorgeschlagene Messmodelle, die Introvertiertheit in Komponenten unterteilen, führten zu hitzigen, aber ergebnislosen Debatten, wie der Austausch zwischen Eysenck und Guilford im Jahr 1977 zeigt und in der Kritik von Lucas, Diener, Grob, Suh und Shao (2000) durch Ashton, Lee und Paunonen (2002) erneut deutlich wird. Carrigan (1960) argumentierte, dass Introversion nicht… Weiterlesen »Introversion ist nicht gleich Introversion