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Angewandte Psychologie

Angewandte Psychologie ist eine Zusammenfassung aller Teildisziplinen der Psychologie, welche die Anwendung psychologischer Erkenntnisse für die Praxis zum Gegenstand haben und geht auf William Stern zurück.

Amok und Selbstmordattentäter

Menschen sind nicht prinzipiell ausgerichtet auf eine direkte gewalttätige Konfrontation sondern sie neigen dazu, sich zu arrangieren, was vermutlich fester Bestandteil unserer emotionalen Intelligenz ist. Darum ist es so schwer, in einer gewaltsamen Konfliktsituation zu handeln, wenn die andere Person einem direkt gegenüber steht. Damit Gewalt ausgeübt werden kann, müssen vom Einzelnen Barrieren überwunden werden. Es gibt im Wesentlichen drei Möglichkeiten. Die erste besteht darin, Gewalt aus der Ferne auszuüben (Bomben, Artillerie), um die direkte Gegenüberstellung mit… Weiterlesen »Amok und Selbstmordattentäter

Wie erzeugt das menschliche Gehirn visuelle Stabilität?

    Die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, trotz ständiger Augenbewegungen eine stabile visuelle Wahrnehmung aufrechtzuerhalten, ist essenziell für Orientierung und kognitive Verarbeitung im Alltag. Dieses Phänomen, das als visuelle Stabilität bezeichnet wird, verhindert, dass wir bei jeder schnellen Blickbewegung Desorientierung oder Schwindel empfinden. Zwei aktuelle Studien liefern neue Erkenntnisse zu den neuronalen Prozessen hinter dieser stabilisierenden Leistung – und zeigen auf, wie diese Mechanismen bei Menschen mit autistischen Merkmalen verändert sein können . Im Zentrum der Studien steht die… Weiterlesen »Wie erzeugt das menschliche Gehirn visuelle Stabilität?

    Von der Reaktanz zur Akzeptanz

      Neue Gesetze und Vorschriften stoßen häufig auf Widerstand in der Bevölkerung, ob es sich um das Rauchverbot in öffentlichen Räumen, das Tempolimit auf Autobahnen oder die Anschnallpflicht handelt – vielen Menschen fällt es schwer, sich mit der Vorstellung von Einschränkungen in ihrem Alltag abzufinden. Diese anfängliche Ablehnung ist jedoch oft kein Ausdruck dauerhafter Gegnerschaft, sondern lässt sich als psychologische Reaktion auf wahrgenommene persönliche Verluste verstehen – ein Phänomen, das in der Psychologie als Reaktanz bezeichnet wird. Ein… Weiterlesen »Von der Reaktanz zur Akzeptanz

      Die emotionale Intelligenz generativer KI im Vergleich zum Menschen

        In einer Zeit, in der künstliche Intelligenz (KI) in immer mehr Lebensbereiche vordringt, stellt sich zunehmend die Frage, ob sie nicht nur kognitive, sondern auch emotionale Fähigkeiten entwickeln kann. Die Vorstellung, dass Maschinen Emotionen erkennen, interpretieren und darauf angemessen reagieren können, war lange Science-Fiction. Doch eine aktuelle Studie von Schlegel, Sommer & Mortillaro (2025) rückt diese Idee näher an die Realität. Ziel der Studie war es, die Fähigkeit generativer KI-Systeme zur emotionalen Intelligenz zu untersuchen, also ihre… Weiterlesen »Die emotionale Intelligenz generativer KI im Vergleich zum Menschen

        Die Psychologie der Geldanlage

          Grundregel an der Börse: Das Geld ist nicht weg, das haben jetzt einfach nur andere. Matthias Deutschmann Bei der Veranlagung von Vermögen ist es wesentlich, das Finanzportfolio von den eigenen Emotionen zu entkoppeln. Menschen werden häufig von Stimmungen beeinflusst; die Vermögensanlage ist da keine Ausnahme. Emotionen können dazu verleiten, voreilige Investmententscheidungen zu treffen, die langfristig betrachtet suboptimal oder gar verlustreich sein können. In der Psychologie ist gut belegt, dass kognitive Verzerrungen und emotionale Reaktionen eine zentrale Rolle… Weiterlesen »Die Psychologie der Geldanlage

          Sind Namen tatsächlich Schall und Rauch?

            Namen sind weit mehr als bloße Etiketten – sie können das menschliche Verhalten, Entscheidungen und sogar Lebenswege maßgeblich beeinflussen. So zeigen zahlreiche internationale Studien, dass der eigener Name nicht nur Vorlieben, sondern auch die berufliche Laufbahn und Partnerwahl mitbestimmen kann (Pelham, Mirenberg & Jones, 2002; Jones, Pelham, Carvallo & Mirenberg, 2004). Ein Phänomen, das diesem Einfluss zugrunde liegt, ist das „implizite Egoismusprinzip“, d. h., Menschen neigen dazu, Dinge zu bevorzugen, die sie mit sich selbst in Verbindung… Weiterlesen »Sind Namen tatsächlich Schall und Rauch?

            Die berechenbare Unberechenbarkeit: Über die individuelle Stabilität zufälligen Verhaltens

              Ob bei der Flucht vor einem Fressfeind, beim Elfmeterschuss oder in Verhandlungssituationen – erratisches, also scheinbar zufälliges Verhalten kann Menschen und Tiere strategisch entscheidende Vorteile verschaffen. Der Feldhase, der unvermittelt Haken schlägt, ist schwerer zu fangen, der Fußballspieler, der die Torwartreaktion durch unvorhersehbare Schussrichtungen unterläuft, erhöht seine Trefferquote, und ein Verhandlungsführer, der nicht vollständig berechenbar agiert, schafft sich taktischen Spielraum. Doch trotz der offensichtlichen Vorteile bleibt eine grundlegende Frage: Können Menschen wirklich zufälliges Verhalten erzeugen? Oder sind… Weiterlesen »Die berechenbare Unberechenbarkeit: Über die individuelle Stabilität zufälligen Verhaltens

              Wie das Gehirn störende Reize ausblendet

                Das menschliche Gehirn besitzt die bemerkenswerte Fähigkeit, durch wiederholte Erfahrungen zu lernen, störende und ablenkende Reize in der visuellen Wahrnehmung zunehmend auszublenden. Mittels Elektroenzephalografie (EEG) untersuchten Duncan et al. (2025) die Veränderungen in den frühen visuellen Verarbeitungsprozessen des Gehirns, die durch wiederholte Konfrontation mit ablenkenden Reizen entstehen. Die Studie verdeutlichte, dass ein ablenkender Faktor tendenziell leichter ignoriert wird, nachdem er wiederholt aufgetreten ist. Diese erlernte Unterdrückung stellt eine essenzielle Komponente des menschlichen visuellen Systems dar, welches ansonsten… Weiterlesen »Wie das Gehirn störende Reize ausblendet

                Stress in Beruf und Freizeit

                  *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Eine Untersuchung des Instituts für Angewandte Psychologie in Köln mit 4378 Befragten hat ergeben, dass 81 Prozent glauben, dass sie durch ihre Arbeit überlastet sind, meist wegen der gleichzeitigen Anforderungen in Beruf und Familie. Auch privat sind viele gestresst, denn 79 Prozent haben das Gefühl, dass der Leistungsdruck in allen Lebensbereichen zunimmt, d.h., der Stress aus dem Beruf ist in die Freizeit herübergeschwappt, denn für 53 Prozent artet die Freizeit… Weiterlesen »Stress in Beruf und Freizeit

                  Gut einschlafen können

                    Wenn es für jemanden ein großes Anliegen ist, nicht genug Schlaf zu erhalten, dann sollte man diese Gedanken nicht einmal aufkommen lassen. Deshalb sollte man alle Uhren aus dem Zimmer verbannen und das Mobiltelefon mit dem Bildschirm auf das Nchtkästchen legen. All dies reduziert den Stress, da man nicht permanent durch sie erinnert wird, wie wenig Zeit doch bis zum Morgen bleibt. Nebenbei bemerkt: Wenn man nicht einschlafen kann, dann hat man im Schlafzimmer nichts zu suchen.… Weiterlesen »Gut einschlafen können

                    Chronotyp und kognitive Leistungsfähigkeit

                      Die Bedeutung von ausreichend Schlaf für eine optimale Hirnfunktion und kognitive Leistungsfähigkeit wird in der wissenschaftlichen Literatur zunehmend durch verschiedene Studien und Forschungsergebnisse belegt. In einer aktuellen Studie von West et al. (2024) wurde der Einfluss des Chronotyps, d. h. der Präferenz für Morgen- oder Abendstunden, auf die kognitiven Fähigkeiten von Menschen untersucht. Die vorliegende Studie basiert auf der Analyse von Daten, die in einer Datenbank der UK Biobank von über 26.000 Personen erfasst wurden. Es ist… Weiterlesen »Chronotyp und kognitive Leistungsfähigkeit

                      Gibt es gemischte Gefühle?

                        In einer aktuellen Studie haben Psychologen die Reaktion des menschlichen Gehirns auf widersprüchliche Emotionen untersucht und dabei überraschende Entdeckungen gemacht. Bislang ging man davon aus, dass sogenannte „gemischte Gefühle“ wie bittersüße Nostalgie lediglich eine Kombination positiver und negativer Emotionen darstellen. Die aktuelle Studie zeigt jedoch, dass sie ein eigenständiges Aktivitätsmuster im Gehirn aufweisen. Vaccaro et al. (2024) widmeten sich dieser Fragestellung und nutzten den animierten Kurzfilm „One Small Step“, um bei 27 Testpersonen verschiedene Emotionen auszulösen. Der… Weiterlesen »Gibt es gemischte Gefühle?