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Die Rolle von Acetylcholin und Dopamin in der Steuerung des Sexualverhaltens

    Das Sexualverhalten ist ein essenzieller Bestandteil des Fortpflanzungsprozesses und wird durch komplexe neurobiologische Mechanismen gesteuert. Eine aktuelle Studie untersuchte nun die Rolle von Acetylcholin (ACh) und Dopamin (DA) im Gehirn männlicher Mäuse während des Geschlechtsverkehrs (Miyasaka et al., 2025). Das Sexualverhalten von Säugetieren folgt einem bestimmten Schema: Männliche Tiere umwerben ihre potenzielle Partnerin, indem sie sie beschnüffeln, jagen oder sogar Laute von sich geben, bevor es zur eigentlichen Kopulation kommt. Die Steuerung dieses Verhaltens erfolgt durch spezifische… Weiterlesen »Die Rolle von Acetylcholin und Dopamin in der Steuerung des Sexualverhaltens

    Unbedingt Normalzeit als Standardzeit einführen, d. h., die aktuelle Winterzeit

    Mitten im tiefsten Winter wurde mir endlich bewusst, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer wohnt. Albert Camus Die Mehrheit der Europäer befürwortet zwar die Abschaffung der Zeitumstellung und bevorzugt dabei die Sommerzeit, doch die Winterzeit entspricht eher der inneren Uhr des Menschen. Die Sommerzeit ist kein natürliches Ereignis, sondern ein politischer Beschluss, der die innere Uhr immer wieder aus dem Takt bringt. Dabei entspricht die Winterzeit, also die natürliche Zeit, dem menschlichen Biorhythmus, der den Schlaf, den… Weiterlesen »Unbedingt Normalzeit als Standardzeit einführen, d. h., die aktuelle Winterzeit

    Missbräuchliche Verwendung psychologische Begriffe im Alltag – die Pop-Psychologie

      Psychologische Begriffe wie „Trigger“, „toxisch“ oder „narzisstisch“ werden zunehmend im Alltag verwendet, oft jedoch ohne fundiertes Wissen und in vereinfachter oder falscher Weise. Zwar ist es erfreulich, dass das Bewusstsein für psychische Gesundheit wächst und Menschen offener über ihre Gefühle und Beziehungen sprechen, andererseits birgt diese Pop-Psychologie Risiken, da sie komplexe Zusammenhänge auf einfache Schlagworte reduziert und problematische Muster auf andere abschiebt, anstatt eine tiefere Auseinandersetzung zu fördern. Einerseits kann Pop-Psychologie also helfen, Menschen für psychologische Themen… Weiterlesen »Missbräuchliche Verwendung psychologische Begriffe im Alltag – die Pop-Psychologie

      Merkt man sich Gehörtes oder Gelesenes besser?

        Es hat sich gezeigt, dass es grundsätzlich kein Grund zur Besorgnis ist, wenn Jugendliche bevorzugt Hörspiele hören, anstatt Bücher zu lesen. Während das Lesen einen Vorteil für das Erlernen der Rechtschreibung haben kann, zeigt die Forschung, dass das Gehirn gehörte und gelesene Informationen an denselben Stellen und auf eine ähnliche Weise verarbeitet. Ein wesentlicher Unterschied besteht allerdings darin, dass Hören häufig mit anderen Tätigkeiten kombiniert wird, wodurch die Konzentration leiden kann. Dennoch ermöglicht es das Hören von… Weiterlesen »Merkt man sich Gehörtes oder Gelesenes besser?

        Psychologie der Macht

          Das Buch Die Psychologie der Macht von Carsten C. Schermuly beleuchtet die vielschichtige Rolle von Macht in der Gesellschaft und speziell in Organisationen. Schermuly betont, dass Macht allgegenwärtig ist – sie kommt in vielen alltäglichen Interaktionen vor, sei es bei Gehaltsverhandlungen, in Führungsrollen oder im Teamwork. Dabei ist Macht oft nicht nur eine Frage von Autorität, sondern auch ein Werkzeug, das sowohl positiv als auch negativ eingesetzt werden kann. Ein zentrales Thema des Buches ist der reflektierte… Weiterlesen »Psychologie der Macht

          Tiefschlaf fördert die Gedächtniskonsolidierung

            Im Tiefschlaf erfolgt eine entscheidende Verarbeitung und Konsolidierung von Erinnerungen, wobei das Erlebte vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis überführt wird. Diese Gedächtnisbildung, so die Forschung, ist maßgeblich durch den sogenannten Slow-Wave-Schlaf (SWS) beeinflusst. Mittermaier et al. (2024) untersuchten nun die zugrunde liegenden Mechanismen dieser Gedächtnisprozesse und identifizierten langsame Spannungswellen, die während des Tiefschlafs die Hirnrinde durchlaufen, als einen Schlüsselmechanismus. In ihren Untersuchungen konnten sie zeigen, dass diese Slow Waves, die in einem regelmäßigen Takt die Hirnaktivität beeinflussen, eine… Weiterlesen »Tiefschlaf fördert die Gedächtniskonsolidierung

            Was ist die Transitionspsychiatrie?

              Die Transitionspsychiatrie – Übergangspsychiatrie – ist ein relativ neues Fachgebiet der Psychiatrie, das sich mit den psychischen Herausforderungen junger Menschen im Übergang vom Jugend- zum Erwachsenenalter befasst. Die Transitionspsychiatrie konzentriert sich auf junge Menschen im Alter von etwa 15 bis 25 bzw. 30 Jahren. Diese Altersgruppe befindet sich in einer sensiblen Lebensphase, in der wichtige Entwicklungsschritte stattfinden. Die Transitionspsychiatrie hat das Ziel, diesen Übergang zu erleichtern, indem sie eine lückenlose, individuell angepasste Versorgung gewährleistet und die Kontinuität… Weiterlesen »Was ist die Transitionspsychiatrie?

              Psychotherapie lindert nicht nur die Symptome, sondern hat weitere positive Auswirkungen

                Eine qualitative Metaanalyse von Ladmanová et al. (2025) untersuchte die Ergebnisse von Psychotherapien aus der Perspektive der Klienten und Klientinnen. Die Studie umfasste 177 qualitative Studien aus 24 Ländern und umfasste die Erfahrungen von über 2900 ehemaligen Klienten. Die Forscher identifizierten zehn Schlüsselbereiche, in denen Klienten über Veränderungen berichteten: Verbesserte soziale Beziehungen: Klienten berichteten von mehr Offenheit, bewussterer Auswahl sozialer Kontakte und mehr Sicherheit in persönlichen Begegnungen. Vertieftes Verständnis für Gedanken und Verhaltensweisen: Klienten berichteten von einem… Weiterlesen »Psychotherapie lindert nicht nur die Symptome, sondern hat weitere positive Auswirkungen

                Wann sollte ein Kind zum Psychotherapeuten?

                  Ein Kind sollte dann zu einem Psychotherapeuten gehen, wenn es Anzeichen für eine emotionale oder psychische Belastung zeigt, die über das normale Maß hinausgehen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören langanhaltende Stimmungsschwankungen, übermäßige Ängste, Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion, Verhaltensauffälligkeiten, Schlafstörungen oder das Zurückziehen aus sozialen Aktivitäten. Auch traumatische Erlebnisse wie der Verlust eines Elternteils oder Missbrauch können Gründe für eine Therapie sein. Psychotherapeutische Interventionen können auch hilfreich sein, wenn Kinder Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle zu regulieren, oder… Weiterlesen »Wann sollte ein Kind zum Psychotherapeuten?

                  Dramaturgie des Psychotischen

                    Vera Luif hat in einer Studie die ganz spezifische Dramaturgie des Psychotischen analysiert und postuliert, dass der Tagebuchschreiber sein Erleben in der Psychose retrospektiv schildert und sich selbst meist als Beobachter, der Wahrnehmungen und Ereignisse aus einer gewissen Distanz heraus positioniert und nur selten selber in das Geschehen involviert ist. Sie hat vierzig Tagebuchausschnitte mit einem induktiv generierten Kategoriensystem systematisch untersucht, wobei die Befunde auf eine sehr spezifische sprachliche und inhaltliche Gestaltung derartiger Erlebnisberichte hinweisen. Seine Emotionen… Weiterlesen »Dramaturgie des Psychotischen

                    Ein internationales Wörterbuch der Gerüche

                      Forschende der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben im Rahmen zweier bedeutender Studien Datensätze zur Ein internationales Wörterbuch der Gerüche erstellt, die wertvolle Einblicke in die menschliche Geruchswahrnehmung und die Schwierigkeiten bei der Beschreibung von Gerüchen bieten. Eine der Studien fokussiert sich auf monomolekulare Gerüche und untersucht, wie eine große Anzahl von Versuchspersonen diese Gerüche beschreibt und bewertet. Über 1.200 Probanden nahmen an der Studie teil, in der sie 74 chemisch einfach strukturierte Geruchsproben beschrieben und auf verschiedenen Skalen, wie… Weiterlesen »Ein internationales Wörterbuch der Gerüche

                      Geschlechtsunterschiede bei der Gehirngröße schon vor der Geburt

                        Eine Studie der University of Cambridge unter der Leitung von Yumnah Khan hat mithilfe von MRT-Scans die Gehirne von über 500 Neugeborenen untersucht und signifikante Geschlechtsunterschiede in der Gehirnstruktur bereits in den ersten Lebenstagen festgestellt. Dabei wurde herausgefunden, dass männliche Säuglinge im Durchschnitt ein größeres Gehirnvolumen als weibliche besitzen. Nach Berücksichtigung der Gesamthirngröße zeigen weibliche Gehirne jedoch eine höhere Konzentration an grauer Substanz, die aus Nervenzellkörpern und Dendriten besteht und entscheidend für Wahrnehmung, Lernen, Sprache und Gedächtnis… Weiterlesen »Geschlechtsunterschiede bei der Gehirngröße schon vor der Geburt