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Psychologische Theorien

Gehirn speichert mentale Karten

    Optimale Entscheidungen basieren auf der Fähigkeit, gut vorauszuplanen. Wenn man beispielsweise in Aktien investieren möchte, schätzt man ab, welche Aktien in Zukunft den höchsten Gewinn bringen werden. Dabei überlegt man, wie sich die Werte bestimmter Aktien mit der Zeit verändern könnten und ob es besser wäre, in eine andere Aktie zu investieren, um langfristig einen höheren Gewinn zu erzielen. In Entscheidungssituationen speichert das Gehirn die möglichen Optionen und ihre Werte ab. Frühere Studien haben gezeigt, dass das… Weiterlesen »Gehirn speichert mentale Karten

    Was war die Replikationskrise in der Psychologie?

      Die Replikationskrise in der Psychologie bezieht sich auf eine Phase, in der viele experimentelle Ergebnisse in der Psychologie nicht erfolgreich repliziert werden konnten. Ausgelöst wurde die Krise durch eine Reihe von Studien, die die Ergebnisse früherer Studien nicht replizieren konnten. Eine der bekanntesten Studien ist die der Open Science Collaboration, die 2015 versuchte, die Ergebnisse von 100 psychologischen Studien zu replizieren. Dabei wurde versucht, 100 bekannte Experimente aus der allgemeinen und Sozialpsychologie zu replizieren. In den Originalstudien… Weiterlesen »Was war die Replikationskrise in der Psychologie?

      Welche Funktion haben Träume?

        Theorien über die Funktion von Träumen gehen davon aus, dass Träume den evolutionären Selektionsdruck der Vergangenheit und die Verbesserung der Fitness durch veränderte Bewusstseinszustände widerspiegeln. Solche Annahmen wurden bisher aber noch nicht in kulturübergreifenden Populationen getestet, zu denen auch kleine Sammlergesellschaften gehören. Samson et al. (2023) analysierten nun den Inhalt von Träumen in kulturübergreifenden Vergleichen zwischen den BaYaka (Republik Kongo) und den Hadza (Tansania), die auf Nahrungssuche sind, und Populationen des Globalen Nordens, um die Hypothese zu… Weiterlesen »Welche Funktion haben Träume?

        Entscheidungen fallen im Hippocampus

          Bei Entscheidungsprozessen stehen dem Menschen oft viele Handlungsoptionen offen, wobei das Gehirn auch auf Situationen reagieren muss, mit denen es noch nie konfrontiert wurde. Bekanntlich sucht das Gehirn ständig nach Erfahrungen, die es bereits gespeichert hat und aus denen es Verhaltens- und Entscheidungsmuster auch für unbekannte Situationen abstrahieren kann. Es orientiert sich dabei an mehr oder weniger allgemeinen Mustern, was Sinn macht, weil das Gehirn dann nicht jede Alltagssituation einzeln neu lernen muss und so schneller entscheiden… Weiterlesen »Entscheidungen fallen im Hippocampus

          Psychoanalyse und Embodiment

            Zeitgenössische Diskussionen der Psychoanalyse als klinische und wissenschaftliche Disziplin haben zu neuen Sichtweisen auf das Leib-Seele-Problem geführt bzw. zu einem intensiven Dialog mit den Neurowissenschaften. Dabei geht es unter anderem um die Erkenntnis, dass Gedächtnis und Erinnerung nicht nur Leistungen unseres Gehirns sind, sondern im gesamten Körper und diversen Körperwahrnehmungen gespeichert werden, d. h., der Körper zeigt häufig verschlüsselt sein Gedächtnis über sensomotorischen Empfindungen, in Form von psychosomatischen Beschwerden oder Organreizen. Das Konzept des Embodiment geht aus… Weiterlesen »Psychoanalyse und Embodiment

            Ist die westliche Psychologie eine Welt-Psychologie?

              Die westliche Main-stream-Psychologie ist beschränkt auf einen Bruchteil der Erdbevölkerung, etwa eine Milliarde Menschen in Europa und Nordamerika, wobei das Denken und Fühlen überwiegend von christlich-humanistischer Zivilisation, Wohlstand und Kapitalismus geprägt sind. Darin bleiben fast sechs Milliarden Menschen, ihre andersartigen Kulturen und Psychologien außer Betracht, wobei die Versuche, westliche Psychologie in fremde Kulturen zu übertragen, problematisch bis aussichtslos oder verhängnisvoll sein dürfte. Die westliche Psychologie ist als Wissenschaft bisher einseitig auf die ´nördliche und westliche´ Psyche fixiert… Weiterlesen »Ist die westliche Psychologie eine Welt-Psychologie?

              Die Wissenschaft vom wandernden Geist

                Das Umherschweifen der Gedanken und das Tagträumen ist mehr als nur eine Ablenkung und kann Menschen helfen, sich auf die Zukunft vorzubereiten. Als der Psychologe Jonathan Smallwood (2015) begann, das Umherschweifen der Gedanken zu erforschen, erntete er bei Fachkollegen viele Zweifel, denn wie sollte man diese spontanen und unvorhersehbaren Gedanken erforschen, die auftauchen, wenn man aufhört, auf seine Umgebung und die anstehende Aufgabe zu achten? Vor allem aber Gedanken, die nicht mit einem messbaren äußeren Verhalten in… Weiterlesen »Die Wissenschaft vom wandernden Geist

                Das Impostor-Phänomen unter realen Leistungsbedingungen

                  Das Impostor-Phänomen ist durch einen extern-instabilen spezifischen Attributionsstil gekennzeichnet, d. h., Impostoren nehmen erfolgreiche Leistungen als zufällig wahr. Bisher wurde dieses Phänomen in keiner Studie in realen Situationen getestet. Brauer & Proyer (2022) haben deshalb untersucht, wie sich das Hochstapler-Phänomen unter realen Prüfungssituationen zeigt und ob es einen Zusammenhang zur Intelligenz der Probanden und Probandinnen gibt. Dafür mussten diese eine Reihe von Intelligenzaufgaben lösen und erhielten im Anschluss an jede Aufgabe über einen Monitor ein positives Feedback,… Weiterlesen »Das Impostor-Phänomen unter realen Leistungsbedingungen