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Gedächtnis

Früheste Erinnerungen

Die Annahme, dass das autobiografische Gedächtnis, welches die Fähigkeit umfasst, persönliche Erfahrungen aus der Vergangenheit zu erinnern, sich typischerweise um das vierte Lebensjahr entwickelt, ist weit verbreitet. Es besteht die Möglichkeit, dass frühere Erinnerungen durch nachfolgende Gespräche mit Eltern, Betreuern, Fotos oder andere externe Einflüsse modifiziert werden. Die Forschung belegt, dass das autobiografische Gedächtnis bereits ab einem Alter von drei Jahren vorhanden ist, jedoch in dieser Altersgruppe noch eingeschränkt. Eine interessante Studie demonstrierte, dass Vierjährige in der… Weiterlesen »Früheste Erinnerungen

Kann Vergesslichkeit ein Zeichen besonderer Intelligenz sein?

    Es gibt einige Hinweise darauf, dass Vergesslichkeit mit besonderer Intelligenz in Verbindung stehen könnte: Konzentration auf relevante Informationen: Einige Studien legen nahe, dass vergessliche Personen sich besser auf relevante Informationen konzentrieren und Unwichtiges loslassen können, wobei diese Fähigkeit, selektiv zu vergessen, dazu beitragen könnte, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und effizienter zu denken. Kreativität und Flexibilität: Vergessliche Menschen könnten kreativer und flexibler sein, da sie dazu neigen, verschiedene Informationen und Ideen miteinander zu verknüpfen, was zu… Weiterlesen »Kann Vergesslichkeit ein Zeichen besonderer Intelligenz sein?

    Wahrnehmung und Gedächtnis sind gegensätzliche Prozesse im Gehirn

      Steel et al. (2024) haben untersucht, wie Wahrnehmung und Gedächtnis in Bezug auf die visuelle Kodierung zusammenhängen. Konventionelle Ansichten über die Organisation des Gehirns gehen davon aus, dass Regionen an der Spitze der kortikalen Hierarchie intern orientierte Informationen mit Hilfe eines abstrakten amodalen neuronalen Codes verarbeiten. Neuere Berichte haben jedoch die Existenz einer retinotopischen Kodierung – d.h. gemäß dem Lichteinfall auf die Netzhaut des Auges – an der Spitze der kortikalen Hierarchie beschrieben, einschließlich des Default-Mode-Netzwerks, d.h.… Weiterlesen »Wahrnehmung und Gedächtnis sind gegensätzliche Prozesse im Gehirn

      Schlafrhythmen und Gedächtniskonsolidierung

        Die positive Wirkung des Schlafes auf die Gedächtniskonsolidierung beruht auf dem präzisen Zusammenspiel von langsamen Oszillationen und Spindeln. Die Präzision der Kopplung der schlafbezogenen Hirnrhythmen nimmt von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter zu und mit zunehmendem Alter wieder ab. Ob diese Rhythmen von einem zugrundeliegenden Schrittmacher orchestriert werden, ist noch nicht geklärt. Obwohl frühere Studien bereits einen Zusammenhang zwischen Atmung und Kognition während der Wachphase gezeigt haben, war unklar, ob die Atmung auch für die Gedächtnisverarbeitung während… Weiterlesen »Schlafrhythmen und Gedächtniskonsolidierung

        Warum manche Menschen ein besseres episodisches Gedächtnis besitzen als andere

          Das episodische Gedächtnis, also die Fähigkeit, sich bewusst an Informationen und deren Kontext zu erinnern, variiert erheblich zwischen den Menschen. Geissmann et al. (2023) haben nun nicht nur jene Hirnregionen untersucht, die auf Gruppenebene mit erfolgreicher Gedächtniskodierung verbunden sind, sondern anhand der Daten von 1.498 Erwachsenen, die an einer Bildkodierungsaufgabe in einem einzigen MRT-Scanner teilnahmen. Man stellte dabei fest, dass individuelle Unterschiede in der Reaktionsfähigkeit des Hippocampus, des orbitofrontalen Cortex und des posterioren cingulären Cortex für die… Weiterlesen »Warum manche Menschen ein besseres episodisches Gedächtnis besitzen als andere

          Warum sich manche Menschen besser als andere erinnern

            Das episodische Gedächtnis, also die Fähigkeit, sich bewusst an Informationen und deren Kontext zu erinnern, variiert erheblich zwischen den Menschen, wobei man bestimmte Hirnregionen identifiziert hattn, die auf Gruppenebene mit erfolgreicher Gedächtniskodierung verbunden sind. Allerdings ist ihre Rolle bei der Erklärung individueller Gedächtnisunterschiede noch weitgehend unerforscht, sodass Geissmann et al. (2023) fMRI-Daten von Erwachsenen analysierten, die an einer Bildkodierungsaufgabe teilnahmen. Man stellte dabei fest, dass individuelle Unterschiede in der Reaktionsfähigkeit des Hippocampus, des orbitofrontalen Cortex und des… Weiterlesen »Warum sich manche Menschen besser als andere erinnern

            Die Rolle der Ernährung bei Demenzerkrankungen

              Sekundäre Pflanzenstoffe, darunter die Flavonoide, haben einen positiven Effekt auf die Gesundheit, und wie eine neue Studie (Brickman et al., 2023) gezeigt hat, vermindern Flavonoide in Kombination mit einer gesunden Ernährung das Risiko einer Demenzerkrankung. Flavanole sind Nahrungsmittelbestandteile, die in bestimmten Obst- und Gemüsesorten vorkommen und Schon in früheren Studien mit dem kognitiven Alterungsprozess in Verbindung gebracht worden sind. Diese Studien legen nahe, dass der Verzehr von Flavanolen in der Nahrung speziell mit der vom Hippocampus abhängigen… Weiterlesen »Die Rolle der Ernährung bei Demenzerkrankungen

              Die Anfälligkeit für falsche Erinnerungen in einer Zweitsprache ist geringer

                Die Sprache ist eine wichtige Quelle für Erinnerungen, die von falschen Schlussfolgerungen bis hin zu völligen Fehlinformationen reichen. Grant et al. (2023) haben jüngst untersucht, wie sich die Verwendung einer Mutter- oder Fremdsprache auf die Anfälligkeit von zweisprachigen Personen für falsche Erinnerungen auswirkt. Obwohl die Sprache in vielerlei Hinsicht einen Einfluss auf falsche Erinnerungen hat, wurde diese Studie durch neuere Arbeiten zur Entscheidungsfindung inspiriert, dass nämlich die Benutzung einer Fremdsprache Menschen zu einer sorgfältigen Gedächtniskontrolle anregt, die… Weiterlesen »Die Anfälligkeit für falsche Erinnerungen in einer Zweitsprache ist geringer

                Kann man sich an sein eigenes Schulwissen noch erinnern?

                  Informationen, die Menschen lange nicht benutzt haben, also deren Gedächtnisspur im Gehirn lange nicht aktiviert wurde, werden vergessen, denn die Gedächtnisspuren werden schwächer bzw. verblassen, teilweise werden sie von neuen, relevanteren Inhalte überlagert oder manchmal sogar überschrieben. Doch wirklich weg sind diese Informationen meist nicht, sondern sie ruhen in anderen Zusammenhängen, sodass man, um sie wieder zu wecken, oftmals einfach einen verstärkten Input und mehr Impulse braucht, Abrufreize bzw. Trigger, wodurch ein lange stillgelegtes Netzwerk im Gehirn… Weiterlesen »Kann man sich an sein eigenes Schulwissen noch erinnern?

                  Die Illusionen des Kurzzeitgedächtnisses

                    Die Wahrnehmung kann bekanntlich durch Erwartungen beeinflusst werden, was zu Wahrnehmungstäuschungen führen kann, wobei auch das Langzeitgedächtnis so geformt werden kann, dass es den Erwartungen entspricht, was dann zu falschen Erinnerungen führen kann. Im Allgemeinen wird jedoch davon ausgegangen, dass das Kurzzeitgedächtnis für Wahrnehmungen, die nur ein oder zwei Sekunden zurückliegen, die Wahrnehmungen genau so wiedergibt, wie sie zum Zeitpunkt der Wahrnehmung waren. Otten et al. (2023) konnten aber in vier Experimenten nun zeigen, dass Erwartungen auch… Weiterlesen »Die Illusionen des Kurzzeitgedächtnisses

                    Kann ein Duft die Lernleistung verbessern?

                      Die Verbesserung der Lernfähigkeit ist für zahlreiche Aspekte des menschlichen Lebens wichtig, wobei bisher in mehreren Studien festgestellt worden war, dass sich die Darbietung von Hinweisen wie eines Geruch oder eines Geräusches während des Lernens und während des Schlafs positiv auf die Gedächtnisleistung auswirken kann. Eine kürzlich durchgeführte Studie von Knötzele et al. (2023), bei der ein Paradigma aus dem wirklichen Leben angewandt wurde, deutet darauf hin, dass zusätzliche Geruchshinweise während eines Abschlusstests diesen Effekt noch verstärken… Weiterlesen »Kann ein Duft die Lernleistung verbessern?

                      Angstbesetzte Gedächtnisinhalte sind bei Mäusen über das ganze Gehirn verstreut

                        Roy et al. (2022) haben bei Mäusen zusätzliche neuronale Ensembles bzw. Ketten von Engramm-Ensembles, die bestimmte Erinnerungen (Erinnerungsengramme) speichern, nicht nur im Hippocampus, in der Amygdala und im Cortex identifiziert, vielmehr waren die Engramme eines bestimmten Gedächtnisinhaltes über zahlreiche Hirnregionen verteilt, die funktionell miteinander verbunden waren und als einheitlicher Engrammkomplex bezeichnet werden kann. Neben Neuronen in schon bekannten Gedächtnisarealen wie dem Hippocampus, der für Angst zuständigen Amygdala und dem Cortex leuchteten auch viele weitere Hirnbereiche auf, umfassten… Weiterlesen »Angstbesetzte Gedächtnisinhalte sind bei Mäusen über das ganze Gehirn verstreut