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Metastudie

Der Zusammenhang zwischen Händigkeit und neurologischen Entwicklungsstörungen

    Unterschiede in der Händigkeit – insbesondere Links- und Gemischthändigkeit – treten bei bestimmten psychischen und neurologischen Erkrankungen überdurchschnittlich häufig auf. Besonders auffällig ist dies bei Störungen, die früh im Leben auftreten und mit sprachlichen Symptomen einhergehen. Bereits in der klinischen Praxis war daher wiederholt beobachtet worden, dass Menschen mit Erkrankungen wie Autismus-Spektrum-Störungen, Dyslexie oder Schizophrenie häufiger eine atypische Händigkeit zeigen. Dieser Zusammenhang wurde bislang jedoch nicht einheitlich durch wissenschaftliche Studien gestützt. Die neue Metaanalyse von Packheiser et al.… Weiterlesen »Der Zusammenhang zwischen Händigkeit und neurologischen Entwicklungsstörungen

    Digitale Technologien als Schutz fürs Gehirn: Keine Spur von digitaler Demenz im Alter

      Die wachsende Nutzung digitaler Technologien durch ältere Menschen hat in den vergangenen Jahren eine intensive Debatte über mögliche kognitive Folgen ausgelöst. Besonders populär wurde dabei der Begriff der „digitalen Demenz“, der vom Psychiater Manfred Spitzer geprägt wurde und besagt, dass digitale Medien – insbesondere bei jungen Menschen – einen intellektuellen Abbau begünstigen könnten. Diese These wurde häufig auf ältere Generationen übertragen, mit der Befürchtung, dass auch sie durch den Einsatz von Smartphones, Tablets oder Computern kognitiv beeinträchtigt… Weiterlesen »Digitale Technologien als Schutz fürs Gehirn: Keine Spur von digitaler Demenz im Alter

      Psychotherapie lindert nicht nur die Symptome, sondern hat weitere positive Auswirkungen

        Eine qualitative Metaanalyse von Ladmanová et al. (2025) untersuchte die Ergebnisse von Psychotherapien aus der Perspektive der Klienten und Klientinnen. Die Studie umfasste 177 qualitative Studien aus 24 Ländern und umfasste die Erfahrungen von über 2900 ehemaligen Klienten. Die Forscher identifizierten zehn Schlüsselbereiche, in denen Klienten über Veränderungen berichteten: Verbesserte soziale Beziehungen: Klienten berichteten von mehr Offenheit, bewussterer Auswahl sozialer Kontakte und mehr Sicherheit in persönlichen Begegnungen. Vertieftes Verständnis für Gedanken und Verhaltensweisen: Klienten berichteten von einem… Weiterlesen »Psychotherapie lindert nicht nur die Symptome, sondern hat weitere positive Auswirkungen

        Doch keine Eifersucht bei Tieren?

          Eine umfangreiche Meta-Analyse von Ritov et al. (2024) hat die Frage untersucht, ob nicht-menschliche Tiere eine Aversion gegen Ungerechtigkeit (Inequity Aversion, IA) zeigen. Die Studie analysierte Daten aus 23 früheren Studien mit insgesamt 60.430 Beobachtungen bei 18 verschiedenen Tierarten. Entgegen früherer Annahmen und kleinerer Studien fanden die Forscher keine Belege für Inequity Aversion bei nicht-menschlichen Tieren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der tief verwurzelte Sinn für Fairness und die damit verbundene Eifersucht möglicherweise einzigartig menschliche Eigenschaften… Weiterlesen »Doch keine Eifersucht bei Tieren?

          Chronotyp und kognitive Leistungsfähigkeit

            Die Bedeutung von ausreichend Schlaf für eine optimale Hirnfunktion und kognitive Leistungsfähigkeit wird in der wissenschaftlichen Literatur zunehmend durch verschiedene Studien und Forschungsergebnisse belegt. In einer aktuellen Studie von West et al. (2024) wurde der Einfluss des Chronotyps, d. h. der Präferenz für Morgen- oder Abendstunden, auf die kognitiven Fähigkeiten von Menschen untersucht. Die vorliegende Studie basiert auf der Analyse von Daten, die in einer Datenbank der UK Biobank von über 26.000 Personen erfasst wurden. Es ist… Weiterlesen »Chronotyp und kognitive Leistungsfähigkeit

            Neuer Erklärungsansatz für Tinnitus

              Schilling et al. (2023) untersuchten verschiedene Erklärungsmodelle für Tinnitus mit Hilfe einer Kombination aus künstlicher Intelligenz, Kognitionsforschung und experimentellen Neurowissenschaften. Dabei identifizierten sie zwei zentrale Prozesse, deren fehlerhaftes Zusammenspiel wahrscheinlich Tinnitus auslöst. Der erste Prozess, die prädiktive Enkodierung, ermöglicht es dem Gehirn, eingehende Reize aufgrund früherer Erfahrungen vorherzusagen und zu interpretieren. So kann es zum Beispiel undeutliche Seheindrücke oder nur halb gehörte Sprachfetzen ergänzen und damit die Wahrnehmung verbessern. Bei einem Tinnitus jedoch greift dieser vorausschauende Optimierungsprozess… Weiterlesen »Neuer Erklärungsansatz für Tinnitus

              Engramme als Basis des Gedächtnisses

                Die Fähigkeit, ein Gedächtnis zu bilden, ist eine wesentliche Eigenschaft, die das Lernen und die Anhäufung von Wissen ermöglicht, wobei die Suche nach dem neuronalen Substrat, das das Gedächtnis im Gehirn bildet, hat eine lange Geschichte hat, und es zeichnet sich ab, dass Ensembles von Engrammzellen erklären, wie Erinnerungen gebildet und abgerufen werden. Der Abruf von Erinnerungen beinhaltet die Interaktion zwischen externen sensorischen oder intern erzeugten Hinweisen und gespeicherten Gedächtnisspuren (Engrammen) in einem Prozess, der als Ekphorieren… Weiterlesen »Engramme als Basis des Gedächtnisses

                Antiaggressionstraining oft kontraproduktiv

                  Eine Metaanalyse (Chester, 2023) zeigt, dass Aggression nicht allein auf mangelnde Selbstkontrolle zurückzuführen ist, sondern dass Aggression oft eine absichtliche, kontrollierte Handlung darstellt, die zur Maximierung der Vergeltung begangen wird. Dies widerspricht dem traditionellen Ansatz, gewalttätige Tendenzen durch Stärkung der Selbstkontrolle zu behandeln, sondern lassen eher vermuten, dass solche Maßnahmen manche Menschen sogar in die Lage versetzen, ihre aggressiven Emotionen besser auszuleben. Aggression ist also nicht zwangsläufig auf eine schlechte Selbstbeherrschung zurückzuführen, vielmehr kann sie ein kalkulierter… Weiterlesen »Antiaggressionstraining oft kontraproduktiv