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Wann sollte ein Kind zum Psychotherapeuten?

    Ein Kind sollte dann zu einem Psychotherapeuten gehen, wenn es Anzeichen für eine emotionale oder psychische Belastung zeigt, die über das normale Maß hinausgehen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören langanhaltende Stimmungsschwankungen, übermäßige Ängste, Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion, Verhaltensauffälligkeiten, Schlafstörungen oder das Zurückziehen aus sozialen Aktivitäten. Auch traumatische Erlebnisse wie der Verlust eines Elternteils oder Missbrauch können Gründe für eine Therapie sein. Psychotherapeutische Interventionen können auch hilfreich sein, wenn Kinder Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle zu regulieren, oder… Weiterlesen »Wann sollte ein Kind zum Psychotherapeuten?

    Dramaturgie des Psychotischen

      Vera Luif hat in einer Studie die ganz spezifische Dramaturgie des Psychotischen analysiert und postuliert, dass der Tagebuchschreiber sein Erleben in der Psychose retrospektiv schildert und sich selbst meist als Beobachter, der Wahrnehmungen und Ereignisse aus einer gewissen Distanz heraus positioniert und nur selten selber in das Geschehen involviert ist. Sie hat vierzig Tagebuchausschnitte mit einem induktiv generierten Kategoriensystem systematisch untersucht, wobei die Befunde auf eine sehr spezifische sprachliche und inhaltliche Gestaltung derartiger Erlebnisberichte hinweisen. Seine Emotionen… Weiterlesen »Dramaturgie des Psychotischen

      Ein internationales Wörterbuch der Gerüche

        Forschende der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben im Rahmen zweier bedeutender Studien Datensätze zur Ein internationales Wörterbuch der Gerüche erstellt, die wertvolle Einblicke in die menschliche Geruchswahrnehmung und die Schwierigkeiten bei der Beschreibung von Gerüchen bieten. Eine der Studien fokussiert sich auf monomolekulare Gerüche und untersucht, wie eine große Anzahl von Versuchspersonen diese Gerüche beschreibt und bewertet. Über 1.200 Probanden nahmen an der Studie teil, in der sie 74 chemisch einfach strukturierte Geruchsproben beschrieben und auf verschiedenen Skalen, wie… Weiterlesen »Ein internationales Wörterbuch der Gerüche

        Geschlechtsunterschiede bei der Gehirngröße schon vor der Geburt

          Eine Studie der University of Cambridge unter der Leitung von Yumnah Khan hat mithilfe von MRT-Scans die Gehirne von über 500 Neugeborenen untersucht und signifikante Geschlechtsunterschiede in der Gehirnstruktur bereits in den ersten Lebenstagen festgestellt. Dabei wurde herausgefunden, dass männliche Säuglinge im Durchschnitt ein größeres Gehirnvolumen als weibliche besitzen. Nach Berücksichtigung der Gesamthirngröße zeigen weibliche Gehirne jedoch eine höhere Konzentration an grauer Substanz, die aus Nervenzellkörpern und Dendriten besteht und entscheidend für Wahrnehmung, Lernen, Sprache und Gedächtnis… Weiterlesen »Geschlechtsunterschiede bei der Gehirngröße schon vor der Geburt

          Das soziale Gedächtnis von Primaten

            Forschungen haben gezeigt, dass soziale Interaktionen für Primaten, einschließlich Menschenaffen, eine fundamentale Rolle spielen. Von frühester Kindheit an konzentrieren sich sowohl Menschen als auch Affen auf soziale Reize wie Gesichter und Gesten. Frühere Studien hatten darauf hingewiesen, dass Menschenaffen ein soziales Gedächtnis besitzen könnten – die Fähigkeit, sich besser an Objekte zu erinnern, wenn diese in einem sozialen Kontext präsentiert werden. Menschenaffen besitzen, ebenso wie Menschen, also vermutlich ein soziales Gedächtnis, das es ihnen ermöglicht, sich besser… Weiterlesen »Das soziale Gedächtnis von Primaten

            Klassische Denkfehler in sozialen Situationen

              Klassische Denkfehler in sozialen Situationen In sozialen Interaktionen und Arbeitsbeziehungen können zwei häufige kognitive Verzerrungen zu erheblichen Problemen führen: der fundamentale Attributionsfehler und der Übertragungsfehler. Der fundamentale Attributionsfehler beschreibt unser Unvermögen, das Verhalten anderer Menschen angemessen einzuschätzen. Statt die situativen Umstände zu berücksichtigen, neigen wir dazu, Verhaltensweisen vorschnell mit Persönlichkeitsmerkmalen in Verbindung zu bringen. So interpretieren wir beispielsweise ein gestresstes oder unfreundliches Auftreten als Charakterschwäche, anstatt mögliche äußere Belastungen wie familiäre Probleme oder Zeitdruck in Betracht zu… Weiterlesen »Klassische Denkfehler in sozialen Situationen

              Unterschiede in der Gehirnstruktur zwischen Vögeln und Säugetieren

                Eine Untersuchung von Zaremba et al. (2025) befasste sich mit den evolutionären und entwicklungsbiologischen Aspekten des Vogelgehirns, insbesondere der Struktur und Funktion des Palliums, das für kognitive Fähigkeiten wie Gedächtnis und Lernen verantwortlich ist. Vögel haben sich im Vergleich zu Säugetieren und Reptilien in ihrer Gehirnstruktur deutlich anders entwickelt, besitzen aber dennoch ähnliche kognitive Funktionen, die bei einigen Arten komplexe Lern- und Gedächtnisprozesse ermöglichen. In diese Untersuchung konzentrierte man sich daher auf das Pallium von Vögeln und… Weiterlesen »Unterschiede in der Gehirnstruktur zwischen Vögeln und Säugetieren

                Ein Bildstabilisator im menschlichen Gehirn

                  Das menschliche Gehirn besitzt eine bemerkenswerte Fähigkeit, Bewegungen und visuelle Eindrücke zu koordinieren, um ein stabiles und unverzerrtes Bild der Umgebung zu erhalten. Jösch et al. (2025) haben kürzlich eine entscheidende Struktur im Gehirn identifiziert, die eine wesentliche Rolle bei dieser Fähigkeit spielt – den sogenannten Seitlichen Kniehöcker (Corpus geniculatum laterale, CGL). Diese Region, die sich im Thalamus des Gehirns befindet, fungiert als eine Art „Bildstabilisator“, der es ermöglicht, visuelle Eindrücke bei Bewegung korrekt zu verarbeiten. Diese… Weiterlesen »Ein Bildstabilisator im menschlichen Gehirn

                  Immunreaktion des Körpers beim Anblick kranker Menschen

                    Keller & Diekhof (2025) untersuchten, ob der bloße Anblick von kranken Menschen, die niesen oder andere sichtbare Symptome einer Erkältung zeigen, eine Immunreaktion im Körper auslösen kann, auch wenn keine tatsächliche Infektion vorliegt. Zu diesem Zweck wurden kurze Videos von kranken und gesunden Menschen erstellt, die den Testpersonen gezeigt wurden. Die Forscher maßen dabei sowohl die Gehirnaktivität als auch die Freisetzung von sekretorischem Immunglobulin A (slgA), einem Antikörper, der besonders bei der Abwehr von Atemwegserregern eine Rolle… Weiterlesen »Immunreaktion des Körpers beim Anblick kranker Menschen

                    Wer spricht mehr? Frauen oder Männer?

                      Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass Frauen mehr sprechen als Männer. Ein früherer, 2007 veröffentlichter, viel beachteter Studienbericht der Universität von Arizona hatte gezeigt, dass sowohl Männer als auch Frauen ungefähr 16.000 Worte pro Tag sprechen, was die stereotype Annahme widerlegte. Eine neue, umfangreichere Folgestudie zeigt nun ein differenzierteres Bild und legt nahe, dass Frauen in bestimmten Lebensphasen tatsächlich gesprächiger sein könnten. Tidwell et al. (2025) entdeckten nun, dass Frauen im Alter von 25 bis 65… Weiterlesen »Wer spricht mehr? Frauen oder Männer?

                      Alkohol als Mittel gegen depressive Störungen?

                        Ziel einer Studie von Leeman & Geyer (2025) war es, die real-time subjektiven Effekte von Alkohol bei Menschen mit einer Alkoholgebrauchsstörung und bei Personen mit komorbider depressiver Störung zu untersuchen. Die allostatische Theorie der Sucht geht davon aus, dass Alkohol mit fortschreitender Sucht nicht mehr primär konsumiert wird, um positive Effekte zu erzielen, sondern um negative Gefühle zu lindern. Insgesamt nahmen 221 Teilnehmer an der Studie teil, die während eines dreistündigen Beobachtungszeitraums in ihrer natürlichen Umgebung befragt… Weiterlesen »Alkohol als Mittel gegen depressive Störungen?

                        Stress und Gedächtnis: Warum negative Erinnerungen so stark sind

                          Hast du dich jemals gefragt, warum du dich an unangenehme oder stressige Situationen so gut erinnern kannst? Das liegt daran, dass unser Gehirn auf Stress auf eine bestimmte Weise reagiert, die unsere Erinnerungen beeinflusst. Wenn wir Stress erleben, werden bestimmte chemische Botenstoffe in unserem Gehirn freigesetzt, sogenannte Neurotransmitter. Dazu gehören auch die Endocannabinoide. Diese Stoffe können die Verbindung zwischen unseren Erfahrungen und unserem Verhalten beeinflussen. In stressigen Situationen können sie dazu führen, dass wir uns besser an… Weiterlesen »Stress und Gedächtnis: Warum negative Erinnerungen so stark sind