Zum Inhalt springen

Klassische Denkfehler in sozialen Situationen

    Klassische Denkfehler in sozialen Situationen In sozialen Interaktionen und Arbeitsbeziehungen können zwei häufige kognitive Verzerrungen zu erheblichen Problemen führen: der fundamentale Attributionsfehler und der Übertragungsfehler. Der fundamentale Attributionsfehler beschreibt unser Unvermögen, das Verhalten anderer Menschen angemessen einzuschätzen. Statt die situativen Umstände zu berücksichtigen, neigen wir dazu, Verhaltensweisen vorschnell mit Persönlichkeitsmerkmalen in Verbindung zu bringen. So interpretieren wir beispielsweise ein gestresstes oder unfreundliches Auftreten als Charakterschwäche, anstatt mögliche äußere Belastungen wie familiäre Probleme oder Zeitdruck in Betracht zu… Weiterlesen »Klassische Denkfehler in sozialen Situationen

    Unterschiede in der Gehirnstruktur zwischen Vögeln und Säugetieren

      Eine Untersuchung von Zaremba et al. (2025) befasste sich mit den evolutionären und entwicklungsbiologischen Aspekten des Vogelgehirns, insbesondere der Struktur und Funktion des Palliums, das für kognitive Fähigkeiten wie Gedächtnis und Lernen verantwortlich ist. Vögel haben sich im Vergleich zu Säugetieren und Reptilien in ihrer Gehirnstruktur deutlich anders entwickelt, besitzen aber dennoch ähnliche kognitive Funktionen, die bei einigen Arten komplexe Lern- und Gedächtnisprozesse ermöglichen. In diese Untersuchung konzentrierte man sich daher auf das Pallium von Vögeln und… Weiterlesen »Unterschiede in der Gehirnstruktur zwischen Vögeln und Säugetieren

      Ein Bildstabilisator im menschlichen Gehirn

        Das menschliche Gehirn besitzt eine bemerkenswerte Fähigkeit, Bewegungen und visuelle Eindrücke zu koordinieren, um ein stabiles und unverzerrtes Bild der Umgebung zu erhalten. Jösch et al. (2025) haben kürzlich eine entscheidende Struktur im Gehirn identifiziert, die eine wesentliche Rolle bei dieser Fähigkeit spielt – den sogenannten Seitlichen Kniehöcker (Corpus geniculatum laterale, CGL). Diese Region, die sich im Thalamus des Gehirns befindet, fungiert als eine Art „Bildstabilisator“, der es ermöglicht, visuelle Eindrücke bei Bewegung korrekt zu verarbeiten. Diese… Weiterlesen »Ein Bildstabilisator im menschlichen Gehirn

        Immunreaktion des Körpers beim Anblick kranker Menschen

          Keller & Diekhof (2025) untersuchten, ob der bloße Anblick von kranken Menschen, die niesen oder andere sichtbare Symptome einer Erkältung zeigen, eine Immunreaktion im Körper auslösen kann, auch wenn keine tatsächliche Infektion vorliegt. Zu diesem Zweck wurden kurze Videos von kranken und gesunden Menschen erstellt, die den Testpersonen gezeigt wurden. Die Forscher maßen dabei sowohl die Gehirnaktivität als auch die Freisetzung von sekretorischem Immunglobulin A (slgA), einem Antikörper, der besonders bei der Abwehr von Atemwegserregern eine Rolle… Weiterlesen »Immunreaktion des Körpers beim Anblick kranker Menschen

          Wer spricht mehr? Frauen oder Männer?

            Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass Frauen mehr sprechen als Männer. Ein früherer, 2007 veröffentlichter, viel beachteter Studienbericht der Universität von Arizona hatte gezeigt, dass sowohl Männer als auch Frauen ungefähr 16.000 Worte pro Tag sprechen, was die stereotype Annahme widerlegte. Eine neue, umfangreichere Folgestudie zeigt nun ein differenzierteres Bild und legt nahe, dass Frauen in bestimmten Lebensphasen tatsächlich gesprächiger sein könnten. Tidwell et al. (2025) entdeckten nun, dass Frauen im Alter von 25 bis 65… Weiterlesen »Wer spricht mehr? Frauen oder Männer?

            Alkohol als Mittel gegen depressive Störungen?

              Ziel einer Studie von Leeman & Geyer (2025) war es, die real-time subjektiven Effekte von Alkohol bei Menschen mit einer Alkoholgebrauchsstörung und bei Personen mit komorbider depressiver Störung zu untersuchen. Die allostatische Theorie der Sucht geht davon aus, dass Alkohol mit fortschreitender Sucht nicht mehr primär konsumiert wird, um positive Effekte zu erzielen, sondern um negative Gefühle zu lindern. Insgesamt nahmen 221 Teilnehmer an der Studie teil, die während eines dreistündigen Beobachtungszeitraums in ihrer natürlichen Umgebung befragt… Weiterlesen »Alkohol als Mittel gegen depressive Störungen?

              Stress und Gedächtnis: Warum negative Erinnerungen so stark sind

                Hast du dich jemals gefragt, warum du dich an unangenehme oder stressige Situationen so gut erinnern kannst? Das liegt daran, dass unser Gehirn auf Stress auf eine bestimmte Weise reagiert, die unsere Erinnerungen beeinflusst. Wenn wir Stress erleben, werden bestimmte chemische Botenstoffe in unserem Gehirn freigesetzt, sogenannte Neurotransmitter. Dazu gehören auch die Endocannabinoide. Diese Stoffe können die Verbindung zwischen unseren Erfahrungen und unserem Verhalten beeinflussen. In stressigen Situationen können sie dazu führen, dass wir uns besser an… Weiterlesen »Stress und Gedächtnis: Warum negative Erinnerungen so stark sind

                Depressionen bei Männern und ihre Besonderheiten

                  Depressionen sind weit verbreitet und betreffen Menschen aller Geschlechter, jedoch zeigen Statistiken, dass Frauen deutlich häufiger von dieser psychischen Erkrankung betroffen sind als Männer. Während laut der genannten Quelle fünf von 100 Männern depressiv werden, liegt die Zahl bei Frauen bei etwa dem Doppelten. Diese Zahlen werfen die Frage auf, warum Männer scheinbar seltener diagnostiziert werden und welche Rolle geschlechtsspezifische Unterschiede in der Symptomatik und im Umgang mit der Krankheit spielen. Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Symptomatik Eine… Weiterlesen »Depressionen bei Männern und ihre Besonderheiten

                  Verbessert Puzzeln das Gedächtnis von Menschen?

                    In einer Studie wurde untersuchte, ob Puzzeln die kognitive Leistungsfähigkeit steigern kann. Die Studie (Fissler et al., 2018),zeigte jedoch, dass Puzzeln – weder kurzfristig noch langfristig – zu einer Verbesserung der geistigen Fähigkeiten führ. Einziger positiver Befund war, dass Menschen, die in ihrem Leben viel gepuzzelt haben, tendenziell auch eine bessere Kognition aufwiesen. Diese Korrelation könnte darauf hindeuten, dass Personen mit guten kognitiven Fähigkeiten eher zum Puzzeln neigen. Die Studie ergab auch, dass Puzzeln als entspannende Freizeitaktivität… Weiterlesen »Verbessert Puzzeln das Gedächtnis von Menschen?

                    Die dunkle Seite der Empathie

                      Aus psychologischer Sicht gibt es auch eine dunkle Seite der Empathie, denn während Empathie grundsätzlich als eine positive, prosoziale Fähigkeit angesehen wird, die es Menschen ermöglicht, die Gefühle anderer zu verstehen und mitzufühlen, kann sie in bestimmten Kontexten auch negative Auswirkungen haben. Diese „dunkle Seite“ tritt insbesondere dann auf, wenn Empathie selektiv oder zu intensiv ist, oder wenn sie auf schädliche Weise eingesetzt wird. Es gibt Forschung, die zeigt, dass empathische Fähigkeiten auch in manipulativen oder egoistischen… Weiterlesen »Die dunkle Seite der Empathie

                      Negatives Gottesbild erzeugt Angst und Depressionen

                      Häufig hört man das Argument, dass Menschen mit starkem Glauben seltener unter Angst und Depressionen leiden. Wissenschaftler der Universität Zürich und der Ruhr-Universität Bochum haben nun einige hundert Kirchgänger befragt, die in den letzten vier Jahren ein belastendes Erlebnis wie eine schwere Krankheit, ein Trauma oder einen Trauerfall zu verarbeiten hatten. Es zeigte sich aber, dass ein negatives Gottesbild zu psychischen Problemen führen kann. Entscheidend dafür, ob der Glaube Heil oder Unheil bringt, ist das Gottesbild der… Weiterlesen »Negatives Gottesbild erzeugt Angst und Depressionen

                      Der Körpergeruch spielt auch bei Freundschaften eine Rolle

                        Freunde sind Gottes Entschuldigung für Verwandte. Friedrich Wilhelm Nietzsche Nichtmenschliche Landsäugetiere riechen an sich selbst und aneinander, um zu entscheiden, wer Freund oder Feind ist, und auch der Mensch riecht an sich selbst und an anderen. Duftstoffe dienen als Erkennungs- und Sexuallockstoff  und können bewusst oder unbewusst Verhaltensweisen anderer Individuen beeinflussen. Der Geruchssinn stellt daher einen der wichtigsten Sinne im alltäglichen Leben und Erleben dar, unter anderem bei der Entdeckung von Gefahren oder bei sozialen Interaktionen mit… Weiterlesen »Der Körpergeruch spielt auch bei Freundschaften eine Rolle