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Selbstberichte sollten in der Psychologie mehr Gewicht erhalten

    Corneille & Gawronski (2024) haben die derzeit populären Methoden zur Messung psychologischer Konstrukte, insbesondere den Impliziten Assoziationstest (IAT) und das Affect Misattribution Procedure (AMP) untersucht. Diese Instrumente wurden lange als besonders wertvoll angesehen, da sie automatisch ablaufende, unbewusste Prozesse messen und somit soziale Erwünschtheit umgehen können. Doch es zeigt sich, dass diese Messmethoden nicht die erhoffte Objektivität und Unabhängigkeit von sozialen Kontexten gewährleisten, sodass eine kritische Neubewertung der Rolle impliziter Messungen in der psychologischen Forschung notwendig ist.… Weiterlesen »Selbstberichte sollten in der Psychologie mehr Gewicht erhalten

    Das menschliche Gehirn strukturiert Wahrgenommenes auch unbewusst

      Tacikowski et al. (2024) haben untersucht, wie das menschliche Gehirn unbewusst aus Erfahrungen lernt. Es wurde nachgewiesen, dass das Gehirn zeitliche und räumliche Muster in unseren Erlebnissen erkennt und speichert, um zukünftige Ereignisse vorherzusagen, wobei diese Prozesse oft ohne bewusstes Wissen stattfinden und eine zentrale Rolle für das Lernen und Gedächtnis spielen. Die Studie fokussiert sich auf den Hippocampus und den entorhinalen Cortex, zwei Gehirnregionen, die für das episodische Gedächtnis verantwortlich sind. Die Forschenden nutzten eine innovative… Weiterlesen »Das menschliche Gehirn strukturiert Wahrgenommenes auch unbewusst

      Replikversuch von Loftus & Pickrell (1995)

        Die jüngste Studie von Andrews & Brewin (2024) knüpft an das berühmte „Lost in the Mall“-Experiment von Loftus und Pickrell (1995) an, bei dem falsche Erinnerungen implantiert werden. In der irischen Nachfolgeuntersuchung zeigte sich, dass die Untersucher deutlich mehr falsche Erinnerungen bei den Teilnehmern identifizierten als diese selbst berichteten. Dies deckt sich mit Erkenntnissen ähnlicher Studien. Die Forschenden analysierten erneut die Transkripte der untersuchten falschen Erinnerungen, wobei der Fokus auf sechs Kerndetails lag. Im Durchschnitt erinnerten sich… Weiterlesen »Replikversuch von Loftus & Pickrell (1995)

        Was sind die Anzeigen einer Dyskalkulie?

          Viele Kinder mit einer Rechenstörung, manchmal auch Rechenschwäche genannt, verharren oft im Zählprozess. Effektive Rechenstrategien fehlen ihnen, sodass Berechnungen viel Zeit benötigen. Zwischenergebnisse werden vergessen oder falsch notiert. Rechenfehler werden nicht erkannt und widersprüchliche Ergebnisse nebeneinander geduldet, da Einschätz- oder Kontrollverfahren nicht genutzt werden können. Diese Schwierigkeiten werden oft von Lehrern und Eltern unterschätzt und führen zu wachsenden Frustrationen bei den betroffenen Kindern. Ältere Schüler haben häufig Probleme mit Uhrzeiten, sorgen sich beim Umgang mit Geld und… Weiterlesen »Was sind die Anzeigen einer Dyskalkulie?

          Männliche und weibliche Gehirn unterscheiden sich schon bei der Geburt

            Eine aktuelle Studie des Autism Research Centres der Universität Cambridge zeigt, dass es bereits bei der Geburt signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede in der Gehirnstruktur von Neugeborenen gibt. Diese Ergebnisse basieren auf der Analyse von MRT-Gehirnscans von über 500 Säuglingen und stellen die bisher größte Untersuchung dieser Art dar. Die Entdeckung wirft neue Fragen zu den biologischen Grundlagen der Gehirnentwicklung und deren Einfluss auf die Neurodiversität au, denn man fand heraus, dass männliche Neugeborene tendenziell ein größeres Gesamtvolumen im… Weiterlesen »Männliche und weibliche Gehirn unterscheiden sich schon bei der Geburt

            Zusammenhang zwischen Sexualität und Selbstwertgefühl

              Weber et al. (2024) führten eine umfassende Studie durch, um den Zusammenhang zwischen Sexualität und Selbstwertgefühl genauer zu untersuchen. Ausgehend von psychologischen Theorien wie der Soziometertheorie und dem Modell der relationship risk regulation untersuchten sie, wie die Akzeptanz und Zuneigung anderer sowie das Risiko der Ablehnung das Selbstwertgefühl beeinflussen können. In ihrer Analyse der Daten aus der Pairfam-Studie (siehe unten) mit rund 11.000 Teilnehmern über einen Zeitraum von zwölf Jahren konnten die Forscherteam eine deutliche wechselseitige Beziehung… Weiterlesen »Zusammenhang zwischen Sexualität und Selbstwertgefühl

              Der Einfluss des Namens auf die Persönlichkeitsentwicklung

                Der Einfluss des Namens und hier besonders des Vornamens auf die Persönlichkeitsentwicklung ist ein interessantes, aber auch kontrovers diskutiertes Thema in der Psychologie. Es gibt verschiedene Ansätze, die diesen Einfluss in unterschiedlichen Kontexten untersuchen, wobei einige Studien einen gewissen Zusammenhang zwischen Namen und Persönlichkeitsmerkmalen feststellen, während andere Studien diesen Effekt eher als marginal oder nicht signifikant betrachten. Obwohl es einige Hinweise darauf gibt, dass Namen, insbesondere Vornamen, Einfluss auf die Wahrnehmung, soziale Interaktionen und Selbstwahrnehmung haben können,… Weiterlesen »Der Einfluss des Namens auf die Persönlichkeitsentwicklung

                Wie die Fragen in einer Therapie die Erinnerungen beeinflussen können

                  Schon lange vermutet man, dass die Art der Fragen, die in psychotherapeutischen Kontexten gestellt werden, tiefgreifende Auswirkungen auf die Wahrnehmung früherer Erinnerungen haben kann, dass also die Art und Weise des Fragens durch den Therapeuten Einfluss darauf haben kann wie positiv oder negative Ereignisse in der Vergangenheit von den Klienten beurteilt werden. Eine neuere Studie von Patihis & Herrera (2024) befasste sich mit der Frage, wie nicht-suggestive Fragen, die an Teilnehmer gestellt werden, die Erinnerung an Emotionen… Weiterlesen »Wie die Fragen in einer Therapie die Erinnerungen beeinflussen können

                  Legasthenie und Gehirnstruktur

                    Eine Studie von Soheili-Nezhad et al. (2024) untersucht den Zusammenhang zwischen genetischer Veranlagung zur Legasthenie und der Hirnstruktur bei Erwachsenen. Ziel war es, die strukturellen Gehirnkorrelate der genetischen Prädisposition zur Legasthenie zu erfassen und zu verstehen, wie genetische Varianten, die mit dieser Störung assoziiert sind, mit Veränderungen in der Hirnstruktur zusammenhängen. Die Forscher analysierten dabei genetische Daten von 51.800 Menschen mit und mehr als einer Million Menschen ohne diagnostizierte Legasthenie, wobei diese genetischen Varianten mit Gehirnscans von… Weiterlesen »Legasthenie und Gehirnstruktur

                    Warum greifen sich Menschen ins Gesicht?

                      Erwachsene fassen sich häufig ins Gesicht, bis zu 800 Mal am Tag, oft unbewusst und ohne ersichtlichen Grund. Laut Psychologen erfüllen diese Berührungen eine wichtige Funktion, indem sie Stress reduzieren und den emotionalen Zustand regulieren helfen. Forschungsergebnisse zeigen, dass Berührungen im Allgemeinen die Gesundheit fördern, indem sie Ängste und Schmerzen mindern sowie den Blutdruck senken. Auch Selbstberührungen, insbesondere im Gesicht, können das Stresslevel durch Senkung des Cortisolspiegels beeinflussen. Der Gesichtskontakt wird als besonders effektiv betrachtet, weil dort… Weiterlesen »Warum greifen sich Menschen ins Gesicht?

                      Zeitgeistiges

                        Hypothalamus und Übergewicht In der Babysprache ganze und grammatikalisch korrekte Sätze verwenden In welchem Alter sollte man Kindern das erste Smartphone kaufen? Kann der Besitz von Haustieren den geistigen Verfall bremsen? Kann man seinen Kopf über den Körper austricksen? Kann zwanghaftes Lächeln glücklicher machen? Katzen können die Stimmen ihres Besitzes erkennen KI und Humor Kind in der Schule um eine ganze Note besser durch Einser-Vitamin! Kuba SEO Träume – ein Wettbewerb Lernagenten-basierte Modelle zur Vorhersage vom kollektivem… Weiterlesen »Zeitgeistiges

                        Ausdrücke für Schmerz, Ekel und Freude

                          Eine Studie von Ponsonnet, Coupé, Pellegrino, Garcia Arasco & Pisanski (2024) untersuchte, ob die akustische Form von Interjektionen, die grundlegende menschliche Emotionen wie Schmerz, Ekel und Freude ausdrücken, weltweit ähnliche Muster aufweist. Insbesondere wurde analysiert, ob sich die phonetischen Merkmale dieser Empfindungswörter mit den Lautäußerungen aus der vorsprachlichen Kommunikation, wie sie bei Tieren und Menschen zu beobachten sind, decken. In der Untersuchung wurden insgesamt 600 Ausdrücke aus 131 verschiedenen Sprachen verglichen, die jeweils Schmerz, Ekel oder Freude… Weiterlesen »Ausdrücke für Schmerz, Ekel und Freude