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Gehirnforschung

Die moderne Gehirnforschung begann mit der Phrenologie, als Franz Joseph Gall Zusammenhänge zwischen Arealen des Gehirns und kognitiven Funktionen herstellte.

Die Rolle des Kleinhirns für die Speicherung emotionaler Erinnerungen

    Emotionale Informationen werden bekanntlich besser erinnert als neutrale Informationen und es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass die Amygdala und ihre Interaktion mit anderen Gehirnregionen eine wichtige Rolle bei der gedächtnisfördernden Wirkung emotionaler Erregung spielt. Während man festgestellt hat, dass das Kleinhirn an der Angstkonditionierung beteiligt ist, ist seine Rolle bei der emotionalen Verstärkung des episodischen Gedächtnisses weniger deutlich. Um diese Frage zu klären, haben Fastenrath et al. (2022) bei über eintausend gesunden Probanden einen funktionellen MRT-Ansatz für… Weiterlesen »Die Rolle des Kleinhirns für die Speicherung emotionaler Erinnerungen

    Interaktion mit Plüschtier oder Hund

      Es gibt ein breites Spektrum an bekannten Auswirkungen des Kontakts mit Tieren auf die menschliche psychische und physische Gesundheit, doch wurden die neurologischen Korrelate der menschlichen Interaktion mit Tieren bisher nur wenig untersucht. Marti et al. (2022) untersuchten daher die Veränderungen der Aktivität des Stirnhirns in Gegenwart und während des Kontakts mit einem Hund, wobei gesunde Probanden an sechs Sitzungen teilnahmen, in drei Sitzungen hatten sie Kontakt mit einem Hund, in drei Kontrollsitzungen interagierten sie mit einem… Weiterlesen »Interaktion mit Plüschtier oder Hund

      Was sind SuperAger?

        Die durchschnittliche Alterung geht mit einer allmählichen Abnahme der Gedächtnisleistung einher. SuperAger sind Menschen im Alter von über 80 Jahren, die ein außergewöhnliches episodisches Gedächtnis aufweisen, das mindestens so gut ist wie das von 20-30 Jahre jüngeren Personen. In einer Studie von Nassif et al. (2022) wurde untersucht, ob die neuronale Unversehrtheit im entorhinalen Cortex, einem für das Gedächtnis kritischen Bereich, der selektiv für neurofibrilläre Degeneration anfällig ist, SuperAger von kognitiv gesunden jüngeren Personen, kognitiv durchschnittlichen Gleichaltrigen… Weiterlesen »Was sind SuperAger?

        Vergiftet Denken das Gehirn? ;-)

          Verhaltenstätigkeiten, die die Kontrolle über automatische Routinen erfordern, werden in der Regel als anstrengend empfunden und führen zu kognitiver Ermüdung. Abgesehen von subjektiven Berichten bringt eine kognitive Ermüdung überhöhte Kosten der kognitiven Kontrolle mit sich. Die Ursachen einer solchen Inflation der Kontrollkosten bei kognitiver Arbeit sind jedoch nach wie vor stark umstritten. Wiehler et al. (2022) versuchten jüngst eine neuro-metabolische Erklärung, wobei die Kosten mit der Notwendigkeit zusammenhängen, potenziell toxische Substanzen zu recyceln, die während der kognitiven… Weiterlesen »Vergiftet Denken das Gehirn? 😉

          Neurogliaformzellen regulieren die Informationsübertragung im Gehirn

            Um adaptives Verhalten zu erzeugen, kombiniert das Gehirn ständig Informationen aus verschiedenen Quellen, was eine wirksame Kommunikation zwischen verschiedenen Gehirnarealen erfordert, wobei verteilte neuronale Netzwerke ihre laufende Aktivität entweder dynamisch synchronisieren oder entkoppeln. Man weiß auch, dass GABAerge Interneuronen Ensembles an Netzwerk-Oszillationen binden, aber es bleibt die Frage, wie diese Synchronität wieder aktiv aufgehoben wird, um neue Kommunikationspartner zu ermöglichen. Dabei ist die entscheidende Frage, wie es unterschiedlichen Neuronen-Schaltkreise im Gehirn gelingen kann, die aktuell eingehenden Informationen… Weiterlesen »Neurogliaformzellen regulieren die Informationsübertragung im Gehirn

            Gehirnnetzwerke zur Impulskontrolle

              Zielgerichtetes Verhalten hängt entscheidend von der Fähigkeit ab, Impulse und vorherrschende Verhaltensreaktionen zu unterdrücken, wobei sich die Fähigkeit zur Selbstkontrolle bzw. Impulskontrolle in der frühen Kindheit entwickelt und sich deutlich zwischen 3 und 4 Jahren verbessert. Die Faktoren, die hinter dieser Entwicklung stehen, werden seit vielen Jahren in der Psychologie intensiv diskutiert. Berger et al. (2022) haben nun untersucht, welche Gehirnstrukturen mit der Entwicklung dieser wichtigen Fähigkeit zusammenhängen, indem sie mithilfe eines multimodalen Ansatzes ausgeprägte Verhaltensverbesserungen (Marshmallow-Test)… Weiterlesen »Gehirnnetzwerke zur Impulskontrolle

              Der Unterschied zwischen Schlaf und Wachsein wird durch Rückkopplungssignale im Gehirn bestimmt

                Während des Schlafs lösen sensorische Reize nur selten eine Verhaltensreaktion oder eine bewusste Wahrnehmung aus. Es ist jedoch noch unklar, ob der Schlaf bestimmte Aspekte der sensorischen Verarbeitung hemmt, wie z. B. die Feedforward- oder Feedback-Signalgebung. Hayat et al- (2022) haben Patienten mit Epilepsie im Wachzustand und im Schlaf auditive Reize (z. B. Klickgeräusche, Worte, Musik) dargeboten und dabei neuronale Spikes, lokale Mikrokabel-Feldpotentiale, intrakranielle Elektroenzephalogramme und Polysomnographie aufgezeichnet. Auditive Stimuli induzierten robuste und selektive Spiking- und Hoch-Gamma-Reaktionen… Weiterlesen »Der Unterschied zwischen Schlaf und Wachsein wird durch Rückkopplungssignale im Gehirn bestimmt

                Die Entwicklung der Selbstkontrolle im Gehirn

                  Zielgerichtetes Verhalten hängt entscheidend von der Fähigkeit ab, Impulse und vorherrschende Verhaltensreaktionen zu unterdrücken, wobei sich diese Fähigkeit der hemmenden Kontrolle in der frühen Kindheit entwickelt und sich deutlich zwischen 3 und 4 Jahren verstärkt. Erwachsene besitzen meist die Fähigkeit, die eigenen Gedanken, Emotionen und ihr Verhalten zu kontrollieren, was sie in Entscheidungssituationen innehalten lässt und ihnen ermöglicht, auch langfristige Ziele zu erreichen. Berger et al. (2022) untersuchten nun, welche Gehirnstrukturen mit der Entwicklung dieser entscheidenden Fähigkeit… Weiterlesen »Die Entwicklung der Selbstkontrolle im Gehirn

                  Frühe Behandlung bei Anorexie nervosa entscheidend

                    Das Muster der strukturellen Hirnanomalien bei Anorexia nervosa ist noch immer nicht gut verstanden. Mehrere Studien berichten über erhebliche Defizite des Volumens der grauen Substanz und der kortikalen Dicke bei akut untergewichtigen Patienten, während andere Studien keine Unterschiede oder sogar eine Zunahme bei Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen feststellen. Eine kürzliche Gewichtszunahme vor der Untersuchung könnte einen Teil dieser Heterogenität erklären. Um das Ausmaß, die Größenordnung und die Abhängigkeiten der Veränderungen der grauen Substanz bei Anorexia… Weiterlesen »Frühe Behandlung bei Anorexie nervosa entscheidend

                    Zentrum für die Kategorisierung der Vertrautheit von Wörtern im Gehirn entdeckt

                      Die visuelle Worterkennung ist ein entscheidender Prozess beim Lesen und stützt sich auf die linken ventralen okzipito-temporalen Regionen des menschlichen Gehirns, wobei die spezifische Funktion dieser Regionen bei der visuellen Worterkennung bisher noch nicht völlig klar war. Gagl et al. (2022) haben nun herausgefunden, dass diese okzipito-temporalen Gehirnsysteme für die lexikalische Kategorisierung entscheidend sind, d. h., für den Prozess der Bestimmung, ob eine orthografische Wahrnehmung ein bekanntes Wort betrifft oder nicht, so dass die weitere lexikalische und… Weiterlesen »Zentrum für die Kategorisierung der Vertrautheit von Wörtern im Gehirn entdeckt

                      Alzheimer zumindest bei Mäusen nicht übertragbar

                        Befunde über frühe zerebrale Amyloid-Beta Ablagerungen bei Mäusen nach peripherer Injektion von beta-Amyloid-haltigen Gehirnextrakten und bei Menschen nach einer Behandlung mit menschlichem Wachstumshormon gaben Anlass zu der Sorge, dass beta-Amyloid-Aggregate und möglicherweise die Alzheimer-Krankheit zwischen Individuen übertragbar sein könnten. Es fehlt jedoch der Nachweis, dass beta-Amyloid-Aggregate tatsächlich von der peripheren Injektionsstelle ins Gehirn gelangt. Brackhan et al. (2022) verwendeten in ihren Versuchen beta-Amyloid mit speziell markierten Kohlenstoffatomen und spritzten das markierte beta-Amyloid aus an Alzheimer-erkrankten Mäusen in… Weiterlesen »Alzheimer zumindest bei Mäusen nicht übertragbar

                        Warum greifen sich Menschen ins Gesicht?

                          Wenn sich Menschen im Gesicht berühren, ist dies ein Überlebensphänomen, d.h., es ist keine Übersprungshandlung, sondern eine Entspannung für das Gehirn, die in Experimenten im EEG abgelesen werden kann. Ausgelöst wird dieser Beruhigungseffekt durch den Kontakt der Hände mit den so genannten Vellushaaren, wobei sich diese kleinen, feinen Härchen im Gesicht vor allem in den Regionen von Nase, Stirn und Kinn befinden. Sie sind in der Haut von Rezeptoren umgeben, die den Berührungsreiz direkt an das Gehirn… Weiterlesen »Warum greifen sich Menschen ins Gesicht?