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Zwischen Nähe und Distanz – Wie tägliche Schwankungen die Beziehungszufriedenheit formen

    Romantische Beziehungen gelten als zentrale Quelle emotionaler Stabilität und Lebenszufriedenheit, dennoch zeigen aktuelle Zahlen aus westlichen Gesellschaften eine hohe Trennungsrate, was das Interesse an Faktoren, die Beziehungszufriedenheit beeinflussen, zunehmend in den Fokus der psychologischen Forschung rückt. Während frühere Studien vor allem langfristige Entwicklungen über Monate oder Jahre hinweg untersuchten, widmet sich eine neue Untersuchung von Scheling et al. (2025) dem kurzfristigen Erleben von Zufriedenheit in Paarbeziehungen, wobei sich zeigte, dass Beziehungszufriedenheit nicht konstant ist, sondern innerhalb weniger… Weiterlesen »Zwischen Nähe und Distanz – Wie tägliche Schwankungen die Beziehungszufriedenheit formen

    Wie das Gehirn Relevanz lernt

      Die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, aus der Vielzahl sensorischer Eindrücke jene auszuwählen, die für das Überleben, Lernen und Handeln entscheidend sind, stellt eine grundlegende Voraussetzung für die Bildung von Erinnerungen dar. Eine Studie von Liao et al. (2024) am Mausmodell lieferte neue Einsichten in die neuronalen Mechanismen, die es dem Gehirn ermöglichen, während der Gedächtniskonsolidierung irrelevante Informationen zu filtern und bedeutungsvolle Muster zu bewahren. Im Zentrum dieser Forschung stand die hemmende Plastizität – eine lernabhängige Veränderung hemmender… Weiterlesen »Wie das Gehirn Relevanz lernt

      Ein zweites dopaminerg gesteuertes Lernsystem im Gehirn

        In einer Studie haben Neto et al. (2023) am Mausmodell ein dopaminabhängiges Lernsystem (Action Prediction Error) im Gehirn identifiziert, das tiefgreifende Auswirkungen auf unser Verständnis von Gewohnheitsbildung, Zwangsverhalten und Sucht haben könnte. In Verhaltensexperimenten mit Mäusen kombinierten die Wissenschaftler neuronale Bildgebung mit gezielter Inaktivierung bestimmter Hirnregionen. Die Mäuse lernten dabei, auf bestimmte Töne durch Bewegungen zu reagieren. Wurde das hintere Striatum deaktiviert, waren die Tiere nicht mehr in der Lage, die gelernte Handlung in der späten Lernphase… Weiterlesen »Ein zweites dopaminerg gesteuertes Lernsystem im Gehirn

        Neue Einsichten in neuronale Zeitstrukturen und deren Bedeutung für Entscheidungsprozesse

          Im menschlichen Gehirn nimmt die ventrale tegmentale Area (VTA) eine Schlüsselrolle bei der Verarbeitung von Belohnungen und der Steuerung von Motivation ein. Diese kleine, aber bedeutsame Hirnregion ist bekannt dafür, bei Erwartung angenehmer Ereignisse Dopamin auszuschütten, was das Belohnungserleben moduliert. Traditionell wurde angenommen, dass die VTA hauptsächlich dafür zuständig ist, das Eintreffen von Belohnungen zu signalisieren. Neuere Forschungsergebnisse aus internationalen Kooperationen zwischen Genf, Harvard und McGill erweitern jedoch dieses Verständnis erheblich. Sie belegen, dass die VTA nicht… Weiterlesen »Neue Einsichten in neuronale Zeitstrukturen und deren Bedeutung für Entscheidungsprozesse

          Wie sich das Gehirn an die richtige Reihenfolge erinnert

            Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir uns an etwas erinnern – zum Beispiel daran, in welcher Reihenfolge uns Bilder gezeigt wurden? Lange Zeit ging man in der Hirnforschung davon aus, dass die Nervenzellen diese Reihenfolge einfach „nachspielen“: Wenn man vier Bilder nacheinander sieht, sollten die Neuronen auch nacheinander feuern – quasi wie eine kleine Parade der Erinnerung. Doch genau das hat ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Bonn und Tübingen jetzt infrage gestellt. Man nutzte… Weiterlesen »Wie sich das Gehirn an die richtige Reihenfolge erinnert

            Wie Bewegungsmangel und genetische Faktoren das Demenzrisiko beeinflussen

              Zwei wissenschaftliche Arbeiten beleuchten das Risiko von Alzheimer-Demenz aus unterschiedlichen Blickwinkeln: einerseits über die alltägliche Lebensweise, andererseits durch genetische Prädispositionen. Bewegungsmangel als Risikofaktor für Demenz Demenz ist eine komplexe neurodegenerative Erkrankung, deren Entwicklung durch zahlreiche Faktoren beeinflusst wird. Neben bereits bekannten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Adipositas, ungesunder Ernährung und sozialer Isolation zeigt eine aktuelle US-amerikanische Studie, dass auch langes Sitzen im Alltag eine bedeutsame Rolle spielen kann – selbst regelmäßiger Sport scheint diesen Effekt nicht vollständig ausgleichen zu… Weiterlesen »Wie Bewegungsmangel und genetische Faktoren das Demenzrisiko beeinflussen

              Geschlechtsunterschiede bei Mäusen in ihrem Verhalten

                Eine neue Studie von Muir et al. (2024) zeigte, dass männliche und weibliche Mäuse unterschiedliche neuronale Pfade zur Unterscheidung zwischen Bedrohung und Sicherheit nutzen – auch wenn ihr beobachtbares Verhalten ähnlich erscheint. Diese Erkenntnis wirft grundlegende Fragen über bestehende Paradigmen in der neurowissenschaftlichen Forschung auf, insbesondere über die gängige Praxis, überwiegend männliche Tiere als Standardmodelle zu verwenden. In der Untersuchung trainierte man 17 Mäuse darauf, zwischen einem Hinweisreiz, der einen leichten Fußschock ankündigte (CS+), und einem neutralen… Weiterlesen »Geschlechtsunterschiede bei Mäusen in ihrem Verhalten

                Tipps zur Kommunikation mit an Demenz Erkrankten

                  Demenzkrankheiten wie Alzheimer beeinträchtigen nicht nur das Gedächtnis, sondern auch die Kommunikationsfähigkeit. Im Verlauf der Erkrankung verlieren Betroffene zunehmend die Fähigkeit, sich sprachlich mitzuteilen. Dies erschwert Gespräche und kann zu Isolation führen, sowohl für Erkrankte als auch für Angehörige. Die Alzheimer Forschung Initiative betont, dass Veränderungen im Gehirn – insbesondere in sprachrelevanten Arealen – Wortfindungsstörungen, Verständnisprobleme, Satzabbrüche und einen Rückzug in eine eigene Realität verursachen. Ein Perspektivwechsel ist nötig, um in Kontakt zu bleiben. Die sogenannte Validation… Weiterlesen »Tipps zur Kommunikation mit an Demenz Erkrankten

                  Amok und Selbstmordattentäter

                  Menschen sind nicht prinzipiell ausgerichtet auf eine direkte gewalttätige Konfrontation sondern sie neigen dazu, sich zu arrangieren, was vermutlich fester Bestandteil unserer emotionalen Intelligenz ist. Darum ist es so schwer, in einer gewaltsamen Konfliktsituation zu handeln, wenn die andere Person einem direkt gegenüber steht. Damit Gewalt ausgeübt werden kann, müssen vom Einzelnen Barrieren überwunden werden. Es gibt im Wesentlichen drei Möglichkeiten. Die erste besteht darin, Gewalt aus der Ferne auszuüben (Bomben, Artillerie), um die direkte Gegenüberstellung mit… Weiterlesen »Amok und Selbstmordattentäter

                  Wie das Gehirn neuronale Verluste kompensiert

                    Das menschliche Gehirn ist trotz seiner eingeschränkten Fähigkeit zur Regeneration in der Lage, Funktionsverluste, wie sie durch altersbedingtes Absterben von Nervenzellen oder neurodegenerative Erkrankungen verursacht werden, überraschend gut zu kompensieren. Besonders im Cortex, dem für höhere Denkfunktionen und Wahrnehmung zuständigen Teil der Großhirnrinde, ist die Bildung neuer Nervenzellen stark eingeschränkt. Dennoch bleibt die Funktion dieser Hirnregionen oft lange erhalten, selbst wenn bereits eine Vielzahl von Neuronen verloren gegangen ist. Eine aktuelle Studie von Noda et al. (2025)… Weiterlesen »Wie das Gehirn neuronale Verluste kompensiert

                    Das Blickverhalten von Menschen entwickelt sich im Laufe der Entwicklung

                      Die Art und Weise, wie Menschen ihre Umwelt visuell erkunden, ist keineswegs zufällig, denn der Blick bewegt sich mehrmals pro Sekunde und richtet sich gezielt auf für den jeweiligen bedeutsame Elemente, wie Gesichter oder Texte. Lange Zeit nahm man an, dass das typische Blickverhalten bereits im Grundschulalter ausgereift sei, doch neue Erkenntnisse widerlegen diese Annahme und zeigen, dass sich das Blickverhalten bis ins junge Erwachsenenalter kontinuierlich weiterentwickelt. Eine Studie von Linka et al. (2025) untersuchte die Blickbewegungen… Weiterlesen »Das Blickverhalten von Menschen entwickelt sich im Laufe der Entwicklung