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Gedächtnis

Wie das Gehirn Relevanz lernt

    Die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, aus der Vielzahl sensorischer Eindrücke jene auszuwählen, die für das Überleben, Lernen und Handeln entscheidend sind, stellt eine grundlegende Voraussetzung für die Bildung von Erinnerungen dar. Eine Studie von Liao et al. (2024) am Mausmodell lieferte neue Einsichten in die neuronalen Mechanismen, die es dem Gehirn ermöglichen, während der Gedächtniskonsolidierung irrelevante Informationen zu filtern und bedeutungsvolle Muster zu bewahren. Im Zentrum dieser Forschung stand die hemmende Plastizität – eine lernabhängige Veränderung hemmender… Weiterlesen »Wie das Gehirn Relevanz lernt

    Wie Bewegungsmangel und genetische Faktoren das Demenzrisiko beeinflussen

      Zwei wissenschaftliche Arbeiten beleuchten das Risiko von Alzheimer-Demenz aus unterschiedlichen Blickwinkeln: einerseits über die alltägliche Lebensweise, andererseits durch genetische Prädispositionen. Bewegungsmangel als Risikofaktor für Demenz Demenz ist eine komplexe neurodegenerative Erkrankung, deren Entwicklung durch zahlreiche Faktoren beeinflusst wird. Neben bereits bekannten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Adipositas, ungesunder Ernährung und sozialer Isolation zeigt eine aktuelle US-amerikanische Studie, dass auch langes Sitzen im Alltag eine bedeutsame Rolle spielen kann – selbst regelmäßiger Sport scheint diesen Effekt nicht vollständig ausgleichen zu… Weiterlesen »Wie Bewegungsmangel und genetische Faktoren das Demenzrisiko beeinflussen

      Haben kreative Menschen ein besseres Gedächtnis als andere?

        Die Frage, ob kreative Menschen ein besseres Gedächtnis haben als andere, ist Gegenstand zahlreicher psychologischer und neurowissenschaftlicher Untersuchungen. Kreativität und Gedächtnis sind komplexe kognitive Fähigkeiten, die zwar miteinander verknüpft sind, aber nicht zwangsläufig im gleichen Maße ausgeprägt sein müssen. Es gibt Hinweise darauf, dass kreative Menschen in bestimmten Gedächtnisleistungen bessere Ergebnisse zeigen, insbesondere wenn es um assoziatives oder episodisches Gedächtnis geht. Dies liegt daran, dass kreative Prozesse häufig die Fähigkeit erfordern, ungewöhnliche oder weit entfernte Assoziationen herzustellen,… Weiterlesen »Haben kreative Menschen ein besseres Gedächtnis als andere?

        Die Dynamik der Erinnerung

          Eines der zentralen Rätsel der Neurowissenschaft ist die Frage, wie das Gehirn Erinnerungen speichert, verallgemeinert und aktualisiert. Lange Zeit war der Begriff des „Engramms“ eine eher theoretische Vorstellung, doch heute jedoch hat sich das Verständnis von Gedächtnisspuren dank moderner neurowissenschaftlicher Methoden zu einer greifbaren biologischen Realität gewandelt. Neue Studien und technologische Durchbrüche erlauben es, die neuronalen Grundlagen des Gedächtnisses auf molekularer, zellulärer und systemischer Ebene zu untersuchen. Teng, Chen und Chen (2025) haben nun die dynamische Entwicklung… Weiterlesen »Die Dynamik der Erinnerung

          Die neuronale Kodierung der Reihenfolge von Ereignissen im Gedächtnis

            Das menschliche Gedächtnis ist in der Lage, komplexe Abfolgen von Ereignissen zu speichern und wieder abzurufen, wobei eine gängige Theorie besagte, dass Neuronen die Reihenfolge von erlebten Ereignissen dadurch kodieren, dass sie in der gleichen Reihenfolge feuern, in der die Ereignisse wahrgenommen wurden. Eine aktuelle Studie von Liebe et al. (2025) stellt diese Annahme in Frage und liefert neue Erkenntnisse über die Rolle neuronaler Netzwerke bei der Speicherung und Wiedererkennung von Sequenzen, wobei man als Datengrundlage Elektroden… Weiterlesen »Die neuronale Kodierung der Reihenfolge von Ereignissen im Gedächtnis

            Schlaf fördert nicht nur die Gedächtniskonsolidierung, sondern auch die Reorganisation

              Schlaf spielt eine entscheidende Rolle bei der Festigung von Erinnerungen und dem Lernprozess. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Schlaf nicht nur dazu beiträgt, neue Informationen zu speichern, sondern auch bestehende Gedächtnisinhalte umstrukturiert und optimiert. Eine aktuelle Untersuchung von Bollmann et al. (2025) bestätigt diese Annahme, indem sie die neuronalen Mechanismen hinter der Gedächtnisbildung während des Schlafs beleuchtet. In dieser Studie wurden Ratten nach dem Erlernen einer neuen Umgebung über einen Zeitraum von bis zu 20 Stunden im… Weiterlesen »Schlaf fördert nicht nur die Gedächtniskonsolidierung, sondern auch die Reorganisation

              Tiefschlaf fördert die Gedächtniskonsolidierung

                Im Tiefschlaf erfolgt eine entscheidende Verarbeitung und Konsolidierung von Erinnerungen, wobei das Erlebte vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis überführt wird. Diese Gedächtnisbildung, so die Forschung, ist maßgeblich durch den sogenannten Slow-Wave-Schlaf (SWS) beeinflusst. Mittermaier et al. (2024) untersuchten nun die zugrunde liegenden Mechanismen dieser Gedächtnisprozesse und identifizierten langsame Spannungswellen, die während des Tiefschlafs die Hirnrinde durchlaufen, als einen Schlüsselmechanismus. In ihren Untersuchungen konnten sie zeigen, dass diese Slow Waves, die in einem regelmäßigen Takt die Hirnaktivität beeinflussen, eine… Weiterlesen »Tiefschlaf fördert die Gedächtniskonsolidierung

                Verbessert Puzzeln das Gedächtnis von Menschen?

                  In einer Studie wurde untersuchte, ob Puzzeln die kognitive Leistungsfähigkeit steigern kann. Die Studie (Fissler et al., 2018),zeigte jedoch, dass Puzzeln – weder kurzfristig noch langfristig – zu einer Verbesserung der geistigen Fähigkeiten führ. Einziger positiver Befund war, dass Menschen, die in ihrem Leben viel gepuzzelt haben, tendenziell auch eine bessere Kognition aufwiesen. Diese Korrelation könnte darauf hindeuten, dass Personen mit guten kognitiven Fähigkeiten eher zum Puzzeln neigen. Die Studie ergab auch, dass Puzzeln als entspannende Freizeitaktivität… Weiterlesen »Verbessert Puzzeln das Gedächtnis von Menschen?

                  Die Rolle langsamer Erregungswellen im Schlaf bei der Gedächtniskonsolidierung

                    Die Frage, wie Erinnerungen im menschlichen Gehirn langfristig gespeichert werden, ist seit langem ein zentrales Thema der Neurowissenschaften. Eine neue Studie liefert nun entscheidende Erkenntnisse darüber, wie langsame Erregungswellen im Schlaf – sogenannte „Slow Waves“ – die synaptische Konsolidierung von Gedächtnisinhalten fördern. Slow Waves, auch als Slow Oscillations bezeichnet, sind im EEG messbare, langsame Erregungswellen, die typischerweise im Tiefschlaf auftreten. Sie werden mit der Gedächtniskonsolidierung und der Erhöhung der neuronalen Plastizität in Verbindung gebracht. Der Begriff „Deltawellen“… Weiterlesen »Die Rolle langsamer Erregungswellen im Schlaf bei der Gedächtniskonsolidierung

                    Taxi- und Krankenwagenfahrer erkranken seltener an Alzheimer

                      Eine Studie von Patel et al. (2024) untersuchte den Zusammenhang zwischen bestimmten Berufen und der Sterblichkeit durch Alzheimer-Demenz. Die Analyse von fast neun Millionen Sterbeurkunden in den USA zwischen 2020 und 2022 ergab, dass Taxi- und Krankenwagenfahrer seltener an Alzheimer sterben als Menschen in anderen Berufen. Die Forscher vermuten, dass das häufige Navigieren und die damit verbundene Aktivierung des Hippocampus, der für das räumliche Gedächtnis zuständig ist, einen schützenden Effekt haben könnte. Interessanterweise wurde dieser Effekt nicht… Weiterlesen »Taxi- und Krankenwagenfahrer erkranken seltener an Alzheimer

                      Die Rolle der Deltawellen bei der Gedächtnisbildung

                        In einer Studie von Mittermaier et al. (2024) konnten neue Erkenntnisse über die Rolle langsamer Gehirnwellen (Slow Waves) bei der Gedächtnisbildung während des Tiefschlafs gewonnen werden. Als „Slow Waves“ oder auch „Slow Oscillations“ werden langsame Erregungswellen im Tiefschlaf bezeichnet. Der Begriff „Deltawellen“ bezeichnet ein bestimmtes Frequenzband im EEG und beschreibt damit langsame Erregungswellen, die auch außerhalb des Schlafs im Rahmen von Erkrankungen auftreten können. Insofern stellt er einen Überbegriff dar, der jedoch teilweise synonym mit „Slow Waves“… Weiterlesen »Die Rolle der Deltawellen bei der Gedächtnisbildung

                        Die Rolle des Gedächtnisses bei der Förderung von Kooperation in der Gesellschaft

                          In einer kürzlich veröffentlichten Studie haben Forscher neue Erkenntnisse darüber gewonnen, wie das menschliche Gedächtnis das kooperative Verhalten in sozialen Interaktionen beeinflusst. Die Untersuchung von Glynatsi, Akin, Nowak & Hilbe (2024) zeigte, dass Strategien, die mehrere vergangene Züge eines Mitspielers berücksichtigen, die Kooperation in der Gesellschaft fördern können. Die Studie konzentriert sich auf das Konzept der „direkten Reziprozität„, bei dem Menschen in wiederholten Interaktionen dazu neigen, bedingt zu kooperieren. Dies bedeutet, dass sie ihr Verhalten davon abhängig… Weiterlesen »Die Rolle des Gedächtnisses bei der Förderung von Kooperation in der Gesellschaft