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Definitionen

Was versteht man unter Neophobie?

    Neophobie bezeichnet in der Psychologie die ausgeprägte und anhaltende Furcht oder Abneigung gegenüber Neuem, Unbekanntem oder Veränderung. Der Begriff wird sowohl in der Entwicklungspsychologie als auch in der Persönlichkeits- und Klinischen Psychologie verwendet und beschreibt ein Verhalten, bei dem Individuen neue Reize, Situationen, Objekte oder soziale Kontexte vermeiden, weil sie diese als potenziell bedrohlich oder überfordernd einschätzen. Neophobie tritt häufig in Bereichen auf, in denen Unsicherheit strukturell gegeben ist, etwa bei neuen Lebensmitteln, unbekannten sozialen Gruppen oder… Weiterlesen »Was versteht man unter Neophobie?

    Synchronizität

      Der Begriff Synchronizität bezeichnet in der Psychologie das Auftreten zweier oder mehrerer Ereignisse, die zwar nicht in einem kausalen Zusammenhang stehen, jedoch aufgrund ihres sinnhaften Zusammentreffens als bedeutsam erlebt werden. Das Konzept wurde maßgeblich von dem Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung (1875–1961) geprägt, der den Begriff in den 1930er Jahren entwickelte und 1952 gemeinsam mit dem Physiker Wolfgang Pauli theoretisch ausarbeitete. Nach Jung beschreibt Synchronizität „die zeitliche Koinzidenz zweier oder mehrerer kausal nicht miteinander verknüpfter Ereignisse, die… Weiterlesen »Synchronizität

      Das System der menschlichen Bedürfnisse – Ursprung, Struktur und Bedeutung

        Das Leben selbst gründet auf Bedürfnissen – sie sind der Motor für Erhaltung, Entwicklung und Anpassung aller Lebewesen. Wie Richard Dawkins beschreibt, liegt im Kern jedes Verhaltens der evolutionäre Drang, Gene zu reproduzieren. Organismen sind demnach Werkzeuge ihrer Gene, deren Überleben und Weitergabe das grundlegende Ziel darstellt. Aus dieser primären Notwendigkeit heraus haben sich im Lauf der Evolution vielfältige Bedürfnisse und Mechanismen entwickelt, die das Überleben des Individuums und der Art sichern. Die Regulation dieser Bedürfnisse geschieht… Weiterlesen »Das System der menschlichen Bedürfnisse – Ursprung, Struktur und Bedeutung

        Was ist assoziatives Lernen?

          Assoziatives Lernen beschreibt einen grundlegenden Prozess, bei dem das menschliche Gehirn Reize, Ereignisse oder Informationen miteinander verknüpft und dadurch wieder abrufbare Verbindungen schafft. Diese Form des Lernens basiert darauf, dass bestimmte Erfahrungen durch Wiederholung so stark verinnerlicht werden, dass sie automatisch und oft unbewusst Verhalten steuern. Ein klassisches Beispiel ist das Experiment von Iwan Pawlow, bei dem Hunde lernten, den Klang einer Glocke mit Futter zu verbinden, sodass allein der Ton Speichelfluss auslöste. Diese klassische Konditionierung gilt… Weiterlesen »Was ist assoziatives Lernen?

          Spielplatz-Psychologie

            Die Spielplatz-Psychologie ist ein interdisziplinäres Feld, das Erziehungswissenschaft, Entwicklungspsychologie, Soziologie und Design vereint. Spielplätze sind demnach nicht nur Orte des Vergnügens, sondern wichtige Erfahrungsräume, die zur ganzheitlichen Entwicklung von Kindern beitragen. die sich mit den psychologischen Aspekten des Spielens auf Spielplätzen beschäftigt. Diese Disziplin untersucht, wie Spielplätze als soziale, emotionale und kognitive Entwicklungsräume für Kinder fungieren. Dabei stehen sowohl die Gestaltung von Spielplätzen als auch deren Nutzung durch Kinder und der Einfluss auf ihre Entwicklung im Zentrum.… Weiterlesen »Spielplatz-Psychologie

            Was ist die Transitionspsychiatrie?

              Die Transitionspsychiatrie – Übergangspsychiatrie – ist ein relativ neues Fachgebiet der Psychiatrie, das sich mit den psychischen Herausforderungen junger Menschen im Übergang vom Jugend- zum Erwachsenenalter befasst. Die Transitionspsychiatrie konzentriert sich auf junge Menschen im Alter von etwa 15 bis 25 bzw. 30 Jahren. Diese Altersgruppe befindet sich in einer sensiblen Lebensphase, in der wichtige Entwicklungsschritte stattfinden. Die Transitionspsychiatrie hat das Ziel, diesen Übergang zu erleichtern, indem sie eine lückenlose, individuell angepasste Versorgung gewährleistet und die Kontinuität… Weiterlesen »Was ist die Transitionspsychiatrie?

              Welche Ursachen gibt es für Gesichtsblindheit?

                Gesichtsblindheit, auch Prosopagnosie genannt, ist eine neurologische Störung, bei der die Fähigkeit, Gesichter zu erkennen, beeinträchtigt ist. Es gibt verschiedene Ursachen für Prosopagnosie, die in zwei Hauptkategorien unterteilt werden können: erworbene und angeborene Prosopagnosie. Die angeborene Prosopagnosie tritt ohne eine offensichtliche Schädigung des Gehirns auf und ist oft genetisch bedingt. Menschen mit angeborener Prosopagnosie haben von Geburt an Schwierigkeiten, Gesichter zu erkennen, obwohl ihre anderen kognitiven Fähigkeiten in der Regel normal sind. Die genaue Ursache ist noch… Weiterlesen »Welche Ursachen gibt es für Gesichtsblindheit?

                Von Akkommodation bis Verstärkung

                  Akkommodation beschreibt den Prozess, bei dem der angestrebte Zielzustand an die gegebenen Möglichkeiten des Ist-Zustands angepasst wird. Dies kann funktional sein, wenn die ursprüngliche Zielerreichung nicht mehr möglich ist. Allerdings kann Akkommodation auch dysfunktional sein, wenn sie zu einer zu frühen Aufgabe des Ziels führt. Für die Akquisition, also den Erwerb neuer Inhalte, sind Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprozesse von entscheidender Bedeutung. In der aktionalen Phase wird dann zielgerichtet gehandelt, um die angestrebten Ziele zu verwirklichen. Das aktive Vermeidungslernen… Weiterlesen »Von Akkommodation bis Verstärkung

                  Was ist eigentlich Denken?

                    Einsichten und Erkenntnisse gewinnen Menschen zum einen durch Beobachtungen (Wahrnehmung), zum anderen durch deren Verknüpfung zu Erfahrungen, vor allem aber dadurch, dass sie Sachverhalte zueinander in Beziehung setzen und Rückschlüsse ziehen. Dieses schlussfolgernde Denken nimmt einen breiten Raum ein, z.B. beim Lesen erschließt man, was „zwischen den Zeilen steht“, man rekonstruiert aus bestimmten Fakten etwas, was nicht unmittelbar beobachtbar ist. Aus Bremsspuren schließt man auf die Geschwindigkeit, oder man ist sich sicher, dass der Butler nicht der… Weiterlesen »Was ist eigentlich Denken?

                    Was genau ist infantile Amnesie?

                      Infantile Amnesie tritt oft auf bei Kindern, die jünger als drei Jahre alt sind, und bezieht sich auf das Fehlen von Erinnerungen aus dieser Zeit. Eine mögliche Erklärung dafür ist die unvollständige Entwicklung des Gehirns in diesem Alter. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Gehirn in diesen Jahren noch nicht vollständig ausgereift ist und bestimmte Gebiete, die für die Bildung von Langzeitgedächtnis verantwortlich sind, noch nicht vollständig entwickelt sind. Darum haben Menschen oft nur Bruchstücke von Erinnerungen an… Weiterlesen »Was genau ist infantile Amnesie?

                      Network mapping in der Psychologie

                        In der Psychologie, insbesondere in der Sozialpsychologie besitzt der Begriff „network mapping“ verschiedene Bedeutungen, je nachdem, in welchem Kontext er verwendet wird. Im Bereich der sozialen Netzwerkforschung bezieht sich „network mapping“ auf die Untersuchung der Beziehungen zwischen Individuen in einem sozialen Netzwerk. Hierbei werden Methoden wie beispielsweise die Erhebung von Netzwerkdaten und die Analyse von Netzwerkstrukturen verwendet, um Muster von Beziehungen zwischen Personen zu identifizieren. Ziel ist es, die Struktur des sozialen Netzwerks zu verstehen und zu… Weiterlesen »Network mapping in der Psychologie