Die Zuckungen beim Einschlafen, auch Einschlafzuckungen (hypnic jerk), erleben die meisten Menschen im Dämmerschlaf, wobei diese Zuckungen sie manchmal aus der Einschlafphase zurückholt. Dafür sind zwei verschiedene neuronale Systemeim Gehirn verantwortlich, die gegeneinander wirken: eines versucht für Muskelentspannung zu sorgen, die man für das Einschlafen benötigt, das andere versucht den Menschen wachzuhalten. Dieser wache Teil ist dabei noch so aktiv, dass er kurzzeitig überreagiert und dieses Zucken der Muskeln hervorruft. Mitunter kommt es in der Folge zu Aufwachreaktionen wie beschleunigtem Herzschlag und irregulärer Atmung.
Zwar sind diese Zuckungen völlig harmlos, doch es gibt einige Faktoren, die Muskelzuckungen begünstigen, denn so kann etwa eine Elektrolytstörung zu Muskelzucken führen. Einen solchen Mineralienmangel erfahren Menschen etwa beim Sport, wenn sie zu viel schwitzen aber auch bei mangelhafter Ernährung. Eine besondere Rolle spielt dabei der Magnesiumspiegel, denn dieser Stoff reguliert das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln. Ist zu wenig Magnesium vorhanden, bekommen Menschen Krämpfe oder eben auch Muskelzucken, denn dieser Mangel kann zu Störungen der Muskelaktivitäten führen. Hypomagnesiämie bezeichnet dabei die krankheitswertige Unterversorgung, wobei Magnesium einer der Elektrolyte im Körper ist, also ein Mineralstoff, die bei Auflösung in Körperflüssigkeiten wie im Blut eine elektrische Ladung tragen. Das meiste Magnesium im Körper ist jedoch nicht geladen und an Proteine gebunden oder in Knochen gespeichert. Zwar enthält Blut sehr wenig Magnesium, eine gewisse Menge ist jedoch für eine normale Nerven- und Muskelfunktion und für den Aufbau von Knochen und Zähnen erforderlich. Hypomagnesiämie kann daneben auch Übelkeit, Erbrechen, Schläfrigkeit, Zittern und Appetitlosigkeit verursachen, in schweren Fällen sogarzu Krampfanfällen führen, insbesonders bei Kindern.
Wenn übrigens Einschlafzuckungen so häufig oder stark auftreten, dass sie das Einschlafen stören oder zum Wiedererwachen führen, kann sogar die krankheitswertige Diagnose Einschlafmyoklonie gestellt.
Manchmal kann auch eine falsche Schlafposition das Zucken auslösen, denn das menschliche Gehirn versucht den Betroffenen instinktiv zu “retten”, wenn etwa Arme oder Beine aus dem Bett hängen und dem Gehirn signalisiert wird, dass man aus dem Bett fallen könnte, denn bei zahlreichen Primaten lässt sich dieser Reflex als eine Art Schutzfunktion gegen das Abrutschen vom Ast beobachten.
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