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Burn-out in Sozialberufen

*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Der Begriff des Burn-Out (Englisch für ausgebrannt) wird vielfach als reines Schlagwort benutzt und viele Menschen wissen gar nicht, was sich dahinter genau verbirgt. Der Begriff „Burnout“ wird daher als Fachbegriff im Verständnis der Öffentlichkeit immer mehr verwässert, denn viele Menschen bezeichnen sich als „Burnout-Opfer“, was einer eher ein Modekonzept darstellt, aber wenig mit der Krankheit zu tun hat. Wissenschaftlich besteht das Burnout-Syndrom aus drei Faktoren: Aus einer emotionaler Erschöpfung – am Beginn vor allem bezüglich des Berufes, später auch gegenüber anderen (Lebens-)Bereichen, der Depersonalisation, also das Entstehen negativer Einstellungen zu Personen, mit denen man zu tun hat, weshalb man zynisch, abweisender gegenüber Anderen wird, und einem reduzierten Selbstwertgefühl in Bezug auf die eigene Leistungsfähigkeit, wobei sich häufig verminderte Leistungsfähigkeit und vermindertes Selbstwertgefühl gegenseitig aufschaukeln. Die Diagnose von Burnout-Syndromen ist mit Hilfe von Fragebögen eher beschränkt, wobei am ehesten als Erklärung für Burnout ein gestörtes Gleichgewichts zwischen Anforderungen und Belohnungen im Berufsleben herangezogen werden kann, wobei ein Mangel in anderen Lebensfeldern außerhalb des Berufes dann hinzutritt. Eine Differentialdiagnose ist schwierig, da auch Depressionen, Angst- oder Persönlichkeitsstörungen vorliegen können.

Der Begriff

*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Erstmals verwendet wurde der Begriff bereits in den 1970er Jahren, denn damals hatte der amerikanische Psychoanalytiker Herbert Freudenberger bei Ärzten einen Zustand dauernder Erschöpfung festgestellt, der durch die dauerhafte berufliche seelische Belastung der Mediziner hervorgerufen wurde. Daher betraf das Burnout-Syndrom vor allem Menschen aus Berufsgruppen, die erhöhtem emotionalen Stress ausgesetzt waren, neben Ärzten auch Lehrer und Feuerwehrleute. Mittlerweile kam es zu einer rasanten Ausweitung der Zuschreibung des Phänomens Burn-Out auf andere Berufsgruppen. Allerdings kann das Burnout-Syndrom nicht wissenschaftlich exakt erfasst werden, da ganz unterschiedliche Symptome auftreten, sodass es sich um eine generelle, aber statistisch nicht exakt erfasste Feststellung handelt.
Gründe für das Burnout-Syndrom am Arbeitsplatu sind nach Ansicht der Experten eine hohe Arbeitsbelastung, schlechte Arbeitsbedingungen, Zeitdruck oder zu großes Pensum in einem zu engen Zeitrahmen, schlechtes Betriebsklima, wenig tragfähige Beziehungen zu den Mitarbeitern, wachsende Verantwortung, Nacht- und Schichtarbeit, vor allem dort, wo man sich nicht arbeitsphysiologischen Erkenntnissen anpassen will oder kann, unzulängliche materielle Ausstattung des Arbeitsplatzes, schlechte Kommunikation unter allen Beteiligten, zu geringe Unterstützung durch den Vorgesetzten, wachsende Komplexität und Unüberschaubarkeit der Arbeitsabläufe und unzureichender Einfluss auf die Arbeitsorganisation, Hierarchieprobleme, Verwaltungszwänge, Verordnungsflut, Termin- und Zeitnot, unpersönliches, bedrückendes oder intrigenbelastetes Arbeitsklima, im Extremfall Mobbing, ständige organisatorische Umstellungen, ohne die Betroffenen in Planung und Entscheidung einzubeziehen, bei Misserfolgen aber verantwortlich zu machen, zunehmende, immer neue und vor allem rasch wechselnde Anforderungen, die wachsende Angst vor Arbeitsplatzverlust. Die eine Ursache für Burnout gibt es also nicht, sondern es sind immer verschiedene Ursachen und Wechselwirkungen, die zum Syndrom führen, was aber eine Diagnose schwierig macht.
Allerdings erkrankt nicht jeder Arbeitnehmer, der unter einem oder mehreren der beruflichen Missstände leidet, zwangsläufig an Burnout, sondern es gibt einige Faktoren, die eine Disposition für diese psychosomatische Krankheit mit sich bringen. So sind es vor allem Menschen mit einem hohen Maß an Einsatz, Engagement und Initiative im Berufsleben, die vielfach betroffen sind, was unmittelbar damit zu tun hat, dass diese Menschen ihre Selbstbestätigung oftmals nur durch berufliche Anerkennung erzielen. Burnout-gefährdet sind solche Arbeitnehmer dann, wenn sie subjektiv unter dauernder Überforderung im Beruf leiden, zugunsten ihrer Arbeit eigene Bedürfnisse teilweise oder ganz ignorieren.

Die Abläufe, die zum Burnout führen, folgen dabei fast einem bestimmten Muster: zunächst versucht der Betroffene, durch noch mehr Einsatz und Engagement die Situation am Arbeitsplatz für sich zu verbessern. Gelingt das nicht, wird er auch weiterhin alles daran setzen, seine Lage zu verbessern, meist aus einer Position des Aufbegehrens heraus. Misslingt das, versucht er seine Arbeit automatisiert erledigen, wobei diese Phase mit einem Rückzug aus beruflichen, aber auch sozialen Beziehungen verbunden ist. Charakteristisch für diesen Entwicklungsschritt innerhalb des Burnout-Syndroms ist das erstmalige Auftreten von Müdigkeit und Erschöpfung sowie einer emotionalen Abstumpfung, d.h., eigene Bedürfnisse werden nicht mehr wahrgenommen, es kommt zur Selbstentfremdung und zum Versagen wichtiger Selbstschutzmechanismen. Zu diesem Zeitpunkt leiden Betroffene unter ersten psychosomatischen Störungen, die oftmals mit körperlichen Erkrankungen einher gehen, wie chronischen Erkältungen oder anderen Infektionen.

Warum ist Burnout in Sozialberufen so häufig?

Burn-out ist deshalb vor allem in Sozialberufen so häufig anzutreffen, also dort, wo sich Menschen beruflich für andere einsetzen und denen unter schlechten Rahmenbedingungen die Erfolgserlebnisse fehlen. In Pflegediensten herrschen oft Personalknappheit, schlechter Führungsstil, großer Zeitdruck und Schichtdienste, wobei man gerade in diesen Berufen darauf gefasst sein muss, binnen von Minuten ganz tief in den Körper und die Seele von Hilfesuchenden einzudringen, wobei man schnell in deren Probleme, Verletzungen und Krankheiten involviert ist, und es sehr wenig Schutz gibt, der davor bewahrt, mit den Hilfesuchenden spontan mitzufühlen. Wenn dann dieses Mitgefühl zu groß wird, drohen Erscheinungen wie Burn-Out, Erschöpfung oder sogar Depression. Dabei spielt in solchen Berufen gerade eine intakte Psyche eine zentrale Rolle, denn physische und psychische Verletzungen heilen bekanntich viel schneller, wenn man den Menschen, die man betreut, so entgegen kommt, dass sie das Gefühl haben, man ist kompetent, man kümmert sich um sie, man sorgt sich um sie und nimmt ihre Ängste wahr, hat Zeit für sie.

Am Beginn der Berufstätigkeit steht meist eine große Begeisterung für den Beruf, großes persönliches Engagement, doch schon bald erleben die Menschen in sozialen Berufen ihre Arbeit als immer weniger reizvoll, der Frust nimmt zu, wenn die Erfolgserlebnisse ausbleiben und man das Gefühl hat, anderen Menschen nicht wirklich helfen zu können.

*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Viele beginnen sich zu fragen, ob es überhaupt sinnvoll ist, Menschen zu helfen, denen erfahrungsgemäß kaum zu helfen ist.

Arbeitspsychologen haben in zahlreichen Untersuchungen nachgewiesen, dass Menschen, die sich beruflich für andere einsetzen, häufig dadurch in eine Abwärtsspirale geraten, wobei die nächste Stufe eine Art von Apathie ist, d.h., man leistet nur noch Dienst nach Vorschrift, und irgendwann kommt die völlige Erschöpfung – das berüchtigte Burn-out-Syndrom.

Bei Sozialberufen ist es also wichtig, schon in der Ausbildung zu lernen, wie man mit den menschlichen Problemen im Beruf zurechtkommt.

Siehe dazu im Lexikon Burnout

Quellen
http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/burnout.htm (10-02-03)




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Ein Gedanke zu „Burn-out in Sozialberufen“

  1. Methoden, die schon während der Ausbildung eingesetzt werden, um einem Burn-out-Syndrom vorzubeugen, sind äußerst sinnvoll, werden aber nicht hinreichend angeboten. Das muss man leider auch immer wieder feststellen.

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