Viele Frauen erleben die Wechseljahre als eine schwierige Zeit, die von Hitzewallungen, Schlafproblemen, depressiven Verstimmungen und körperlichen Beschwerden wie Gelenksschmerzen begleitet wird. Hinzu kommen nicht selten kognitive Einschränkungen wie Konzentrationsschwächen, Gedächtnislücken oder das Phänomen des „Brain Fog“. Die Neurowissenschaftlerin und Nuklearmedizinerin Lisa Mosconi, eine Expertin für Frauengesundheit, betrachtet diese Lebensphase jedoch nicht ausschließlich als Verlust, sondern als einen biologischen und geistigen Wendepunkt. In ihrem Werk Das Gehirn in der Menopause fordert sie dazu auf, die Menopause nicht als Ende, sondern als Übergang und Chance für einen Neubeginn zu verstehen.
Mosconi beschreibt, dass die hormonellen Veränderungen dieser Jahre einen tiefgreifenden Umbau im Gehirn anstoßen, der – bei angemessener Selbstfürsorge – zu einer Art geistiger Erneuerung führen kann. Sie plädiert dafür, dieses Wissen aktiv zu nutzen: Mit einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger Bewegung und mentaler Ausgeglichenheit ließe sich nicht nur das Wohlbefinden verbessern, sondern auch die kognitive Leistungsfähigkeit erhalten und sogar steigern. Neben modernen Hormonersatztherapien verweist sie auf die unterstützende Wirkung traditioneller pflanzlicher Heilmittel wie Traubensilberkerze, Mönchspfeffer oder chinesische Engelwurz, die seit Jahrhunderten in der Frauenmedizin Anwendung finden.
Im Zentrum ihrer Argumentation steht die Notwendigkeit, Selbstfürsorge als zentrales Prinzip neu zu erlernen. Wer bereit sei, achtsam mit den Veränderungen des eigenen Körpers umzugehen, könne die Menopause als Beginn eines lebendigen, kraftvollen und selbstbestimmten Lebensabschnitts begreifen – mit einem Gehirn, das nicht geschwächt, sondern gestärkt aus diesem Prozess hervorgeht.
Literatur
Mosconi, L. (2021). Das Gehirn in der Menopause. München: dtv.
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