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Die Epistemiologie in der Psychologie

    Der Fokus auf die Methode (Methodolatrie) und die positivistische Ausrichtung der Psychologie war zu Beginn einer wissenschaftlichen Ausrichtung mit dem Wunsch verbunden, eher als harte Naturwissenschaft denn als Sozialwissenschaft oder gar Teil der Geisteswissenschaften zu gelten, was den psychologischen Disziplinen zusätzlich Legitimität verleihen sollte. Dies sollte eine szientistische Haltung beim Studium von Verhalten und mentalen Prozessen fördern, indem man seit damals versuchte, die Rolle der Subjektivität in der Forschung zu minimieren, wobei eine solche Fokussierung auf den Rechtfertigungskontext umfassende, ausgeklügelte und komplexe Werkzeuge zum Studium psychologischer Phänomene hervorgebracht hat, was der Verbindung der Psychologie als Naturwissenschaft dieser Disziplin sowohl aus Sicht der Öffentlichkeitsarbeit als auch aus finanzieller Sicht Vorteile gebracht hat. Hinzu kommt als wesentlicher Bestandteil der Forschungspraxis der Kontext der Interpretation von Studienergebnissen, also jener analytische Prozess, die Ergebnisse einer Studie zu diskutieren, um erkenntnistheoretische bzw. wissensbezogene Behauptungen aufzustellen. Dieser Interpretationskontext ist jedoch unvermeidlich mit vielen anderen Faktoren verflochten, darunter das programmatische Engagement von Forschern, die historische Mentalität, kulturelle Annahmen und gesellschaftliche Vorstellungen, die die wissenschaftliche Untersuchung eines Phänomens beeinflussen (Teo, 2022) .

    Die Reflexivität oder das Bewusstsein des Forschers für die Annahmen, die er mitbringt, und die den wissenschaftlichen Prozess beeinflussen könnten, ist ein wesentliches Element für das hermeneutische Herangehen an eine Wissenschaft. Wenn solche Elemente unbemerkt bleiben oder ignoriert werden, kann dies dazu führen, dass Forscher so sehr auf die Wahrung der Objektivität fixiert sind, dass sie Gefahr laufen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu verzerren. Die Fähigkeit, Daten und Ergebnisse richtig zu interpretieren, ist eine Fähigkeit, die genauso gelehrt, gelernt und entwickelt werden muss wie jede andere erkenntnistheoretische Fähigkeit in der Psychologie. Die meisten Psychologieprogramme bieten jedoch keine Lehrbücher oder Kurse zur Vermittlung hermeneutischer Fähigkeiten im Kontext von Interpretation, Entdeckung und Übersetzung an, denn es wird davon ausgegangen, dass der Begründungskontext, also die jeweils verwendete Methode, alle anderen epistemischen Probleme löst, was somit den Ausbildungsschwerpunkt auf Forschungsmethoden und Statistik zementiert. Dennoch muss eine moderne wissenschaftliche Psychologie jenseits der Epistemologie aber alle Kontexte berücksichtigen, wenn Wissen die Priorität bleiben soll.

    Eine wesentliche Komponente der Forschung ist der Kontext der Übersetzung, d. h., wie wissenschaftliche Erkenntnisse und Interpretationen berichtet, überprüft, verbreitet und angewendet werden. Dazu gehören die Wirkung einer bestimmten Veröffentlichung innerhalb der wissenschaftlichen Disziplin sowie ihre Relevanz für die Öffentlichkeit. Nach Teo (2022) ist die Berücksichtigung erkenntnistheoretischer Gewalt im Kontext von Interpretation und Übersetzung für die Psychologie besonders wichtig, da eine verantwortungsbewusste psychologische Wissenschaft einesolche ist, die es erfordert, alle Forschungszusammenhänge einzubeziehen, wenn die Qualität der psychologischen Forschung bewertet wird, wobei epistemische Bescheidenheit angebracht ist, wenn es darum geht, Wissensbehauptungen zu machen, obwohl dies oft schwierig ist, da die Belohnungsstruktur der Wissenschaft traditionell epistemische Grandiosität fördert.



    Literatur

    Roberts, B. (2022). Die psychologische Wissenschaft wurzelt im Rassismus.
    Fior Reports. Global News Reports.
    Teo, Thomas (2022). What Is a White Epistemology in Psychological Science? A Critical Race-Theoretical Analysis. Frontiers in Psychology, 13, 1-10.


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