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Wie Eltern das spätere Essverhalten ihrer Kinder beeinflussen

    Experten raten Eltern, Erzieherinnen und Erziehern bekanntlich, die Nahrungsaufnahme niemals pädagogisch einzusetzen, also etwa Schokolade oder Eis als Belohnung oder kein Dessert als Bestrafung, denn Kinder und Jugendliche übernehmen diese Mechanismen später in ihrem eigenen Essverhalten, insbesondere für die Art und Weise, wie sie in emotionalen Situationen wie unter Stress reagieren. Daraus entsteht nämlich das sogenannte emotionale Essen, wie Klosowska et al. (2022) in einer Studie gezeigt haben. In dieser Studie wurden das elterliche Essverhalten (emotionales, externes und zurückhaltendes Essen), neun elterliche Fütterungspraktiken (Einschränkung, Essen als Belohnung, Essen als Emotionsregulation, Überwachung, gesundes Modellieren, gesunde Umgebung, Kontrolle des Kindes und Beteiligung des Kindes), Emotionsregulation und emotionales Essen in einer Querschnitts- und einer Längsschnittuntersuchung analysiert. Im Querschnitt, aber nicht im Längsschnitt, gab es einen positiven Zusammenhang zwischen den Prädiktoren Einschränkung und Überwachung und dem Ergebnis emotionales Essen des Kindes, zurückhaltendes Essen der Eltern war negativ mit der emotionale Essen des Kindes assoziiert.

    Die negativ angepasste Emotionsregulation des Kindes beeinflusste signifikant die Zusammenhänge von fünf Ernährungspraktiken und elterlichem emotionalen Essen mit dem emotionalen Essen des Kindes. Die Eltern spielen alse weiterhin eine Rolle für das Essverhalten ihrer heranwachsenden Kinder, nicht nur durch ihre Fütterungspraktiken (restriktive Erziehung war dabei am schädlichsten), sondern auch durch zurückhaltendes Essen (dieses ist vorteilhaft). Die Emotionsregulation des Kindes scheint daher ein wichtiger Moderator der festgestellten Zusammenhänge zu sein, denn wenn Eltern Nahrung als Belohnung eingesetzt haben, stieg die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche später in und nach Stresssituationen zum emotionalen Essen neigen. Wurden Kinder aber in die Zubereitung und Auswahl der Mahlzeiten einbezogen, hatte das den gegenteiligen Effekt.



    Literatur

    Klosowska, J., Verbeken, S., Braet, C., Braet, Stefaan, De Henauw, S. & Michels, N. (2022). Emotion Regulation Moderates the Associations of Food Parenting and Adolescent Emotional Eating. Journal of nutrition education and behavior, 54, 808-817.


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