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Psychologie in der Gynäkologie

    *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Im gynäkologischen Alltag kommen häufig Diagnosen und Ereignisse zur Sprache, die bei Patientinnen krisenhafte Belastungsreaktionen auslösen können, wobei diese Anpassungsstörungen und Reaktionen auf schwere Belastungen vorübergehende Prozesse mit unterschiedlichen Symptomen darstellen. Die Haltung des Therapeuten bzw. des Arztes muss in der Begleitung in und durch die Krise möglichst flexibel sein, d. h., zwischen aktivem Zuhören, einer nicht interpretierenden bis hin zu einer sehr direktiven Haltung, kann alles erforderlich sein. Es ist dabei wichtig, dass die Frauen nicht auf ihre hormonellen Grundfunktionen reduziert werden, sondern dass ihr besonderes Körperverständnis und ihre besondere psychosoziale Situation gewürdigt wird. Dabei gilt, dass je stabiler die betroffene Frauu selber ist und an der Bewältigung aktiv mitarbeiten kann, desto mehr kann sich die Hilfe auf ein einfühlsames, vielleicht ordnendes Begleiten beschränken. Je erstarrter jemand in der Krise wirkt und sich passiv verhält, desto direktiver muss die Hilfe ausfallen, z.B. in dem Rat, Medikamente einzunehmen, Unterstützung zu organisieren o.ä. Bei selbst- oder fremdaggressivem Verhalten ist eine abwartende, nondirektive Haltung sicherlich fehl am Platz, dann müssen Entscheidungen zunächst abgenommen werden, wobei es stets sinnvoll ist, der Patientin zunächst Raum und Zeit zu lassen, ihre Gefühle zu äußern, und nicht gleich zu versuchen, ihre zu lösen oder in einen Aktionismus zu verfallen, um die Lösung voranzutreiben. Viel hilfreicher kann es in solchen Fällen sein, die Gefühle der Patientin und ihrer Angehörigen einfach nur auszuhalten, zu spiegeln, zu schweigen und da zu sein. Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch Fragen: Was geschieht in diesen Krisen mit den Helfern selbst? Ist jemand an dem krisenhaften Geschehen selber beteiligt, z.B. bei einem peripartalen Kindstod? Treten bei den Helfern die gleichen Reaktionen und posttraumatischen Symptome im Sinne einer Primärtraumatisierung auf wie bei den Betroffenen? In diesen Fällen ist es ebenfalls angebracht, Ärzten und Psychotherapeuten routinemäßig Krisenintervention anzubieten, wobei sowohl für Patientinnen wie TherapeutInnen von einem gewissen Grad der Belastung an eine professionelle Psychotherapie indiziert sein kann.



    Literatur
    Bitzer, J. & Hoefert, H.-W. (Hrsg.) (2014). Psychologie in der Gynäkologie. Pabst.


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