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Typische Verhaltensmuster der Jugend – Neue Medien

    Beate Großegger (Institut für Jugenkulturforschung Wien) erklärt in den OÖN vom 9.2.2008 typische Verhaltensweisen der Jugend, warum es diese gibt bzw. geben muss. “MTV und *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Internet sind aus dem Alltag der Jugend nicht mehr wegzudenken sind. MTV gilt vor allem bei den Jüngeren als Trendsetter-Medium. Das heißt, auf MTV erfahren Elf- oder Zwölfjährige, was unter ihresgleichen “cool“ und “angesagt“ ist und was als ein absolutes “NoNo“ gilt. Dann ist da auch noch das so genannte Mitmach-Netz, das Web 2.0. Community-Portale wie MySpace oder Video-Portale wie YouTube starten bei den Jugendlichen gerade voll durch. (…) Der Einfluss der Medien wird in der öffentlichen Debatte falsch eingeschätzt. Wenn es um Lernen mit Medien geht, wird die Situation gerne etwas optimistischer gezeichnet als sie es verdient: E-learning ist sicher eines der großen Bildungsschlagworte unserer Zeit. Dass jeder zweite Jugendliche, der das Internet nutzt, Texte aus dem Internet einfach in die Schulaufgaben einkopiert, anstatt sich Themen selbst zu erarbeiten, wird dabei gerne übersehen. Was aber eben sehr wohl stimmt, ist, dass Jugendliche sich häufig über die in jugendrelevanten Medien “promoteten“ Trends und Stile definieren. Das hat natürlich auch Konsequenzen für die Vorbildorientierung der heutigen Jugend. Die klassischen Vorbilder im Sinne von Persönlichkeiten, denen die Jugend nacheifert, um selbst auch mal so zu werden wie sie, sucht man bei der heutigen Jugend vergebens. Anstatt sich an einem einzigen großen Vorbild zu orientieren, arbeiten Jugendliche heute vielfältige Inspirationen aus ihrer Erfahrungsumwelt in ihre Selbstkonzepte ein. Sie basteln aus einzelnen Facetten real existierender Personen eine Art Identifikationsmodell, das für sie Vorbildcharakter hat. Wichtige Impulse holen sich die Jugendlichen dabei aus der Pop-Kultur, der Musik und den Medien. Wirklich punkten kann man bei Jugendlichen, wenn man “Skills“ beweist, also Leistung erbringt und über spezielle Fähigkeiten verfügt, einen unverwechselbaren, eigenen “Style“ hat und Persönlichkeit zeigt.”

    Soziale Netzwerke im Internet und Jugendliche

    *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Vor allem Jugendliche suchen im Internet gezielt nach Räumen und Situationen, in denen sie authentisch sein können, in denen sie sich geschützt erleben und die Möglichkeit haben, vieles auszuprobieren. Die Entwicklungsaufgaben der Emanzipation vom Elternhaus und auch der sexuellen Entwicklung können im Kontext sozialer Netzwerke besonders gut angegangen werden, weil die Netzwerke von Jugendlichen als private, bewertungsfreie Räume erlebt werden. Dabei geben sich Jugendliche im Internet nicht grundlegend anders als im realen Leben, denn auch dort gehen eher diejenigen in Netzwerke, die auch sonst gern kommunizieren und sich offenbaren. Die meisten UserInnen sind sich zwar durchaus dessen bewusst, dass die Privatsphäre im Internet bedroht und teilweise korrumpiert ist, aber das Bewusstsein für dieses Risiko wird aktiv in Form einer Dissonanzreduktion zeitweilig ausgeblendet. In einer europaweiten Studie sagt die Hälfte der UserInnen, dass sie mit der Unsicherheit ihrer Privatsphäre ein Problem haben, wobei die Jugendliche im Detail aber nicht wissen, was mit ihren Daten bzw. auf welchen Wegen das geschieht. Auch geben sie mit zunehmender online-Erfahrung mehr über sich preis.

    Nach der Jugend-Medien-Studie 2023 des Landes Oberösterreich verbringen Jugendliche bis zu drei Stunden täglich auf TikTok, doch nicht nur TikTok, auch WhatsApp, YouTube, Instagram und viele weitere Apps und Kommunikationskanäle gehören zum Alltag der Jugendlichen. Im Durchschnitt 130 Minuten verbringen die Jugendlichen täglich im Internet, und zwar sechs Minuten mehr als noch bei der letzten Erhebung im Jahr 2021. Das Kommunikationsverhalten der Elf- bis 18-Jährigen hat sich deutlich verändert, denn obwohl die persönlichen Treffen mit Freunden laut Befragung nach wie vor für Jugendliche unverzichtbar sind, ist die Nutzung der digitalen Medien zu einer Hauptbeschäftigung geworden. Während sich vor zehn Jahren die damals befragten Jugendlichen durchschnittlich 68 Minuten im Internet aufgehalten haben, hat sich mittlerweile die Nutzungsdauer nahezu verdoppelt.

    Literatur

    Stangl, W. (2023, 12. September). TikTok und Jugendliche – arbeitsblätter news.
    https://arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/tiktok-und-jugendliche/.
    Privatsphäre im Internet? Interview mit Sabine Trepte von Christa Schaffmann. Report psychologie April 2012.
    https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/eltern-wissen-nicht-was-ihre-kinder-im-internet-machen;art4,3878755 (23-09-12)




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