Alkoholkranke fehlen etwa 16mal häufiger am Arbeitsplatz als Gesunde, die Unfallhäufigkeit ist verdrei- bis verfünffacht. Dennoch nehmen nur etwa zehn Prozent der Betroffenen therapeutische Hilfe in Anspruch. Daher sollten Vorgesetzte und andere Verantwortliche verstärkt auf die Problematik achten und eine Rehabilitation anstreben. Fünf Prozent aller Beschäftigten sind alkoholabhängig, weitere zehn gefährdet. Die reale Arbeitsleistung sinkt auf 90% bis 75%. Neben dem betriebswirtschaftlichen Schaden und dem höheren Unfallrisiko leidet meist auch das kollegiale Klima. Die wichtigsten Frühzeichen eines verheimlichten Alkoholproblems sind
– häufiges Entfernen vom Arbeitsplatz, vorgezogenes Arbeitsende, Überziehen der Pausen, unregelmäßiger Arbeitsbeginn
– eingeschränkte und schwankende Arbeitsleistung
– Fehler, Versäumnisse
– Desorganisation, Abschottung der Arbeit gegen Einblicke von außen
– Duftstoffe, die die Alkoholfahne kaschieren sollen (Rasierwasser, Parfum, Mundsprays, Bonbons, Kaugummis)
– unsicherer oder überkontrollierter Gang
– ungepflegtes oder extrem gestyltes Erscheinungsbild
– häufige Schweißausbrüche, ständiges Lüften, ausgeprägte Müdigkeit
– impulsive Aggressivitätsausbrüche aus nichtigen Anlässen, Überempfindlichkeit
– auffälliger sozialer Rückzug oder exzessive Geselligkeit
Quelle: Stephan Mühlig & Jürgen Hoyer: „Sekundäre Prävention psychischer Störungen am Arbeitsplatz: Wie ist problematischem Alkohol- und Drogenkonsum entgegenzuwirken?“ In:
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