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Tipps zur Kommunikation mit an Demenz Erkrankten

    Demenzkrankheiten wie Alzheimer beeinträchtigen nicht nur das Gedächtnis, sondern auch die Kommunikationsfähigkeit. Im Verlauf der Erkrankung verlieren Betroffene zunehmend die Fähigkeit, sich sprachlich mitzuteilen. Dies erschwert Gespräche und kann zu Isolation führen, sowohl für Erkrankte als auch für Angehörige. Die Alzheimer Forschung Initiative betont, dass Veränderungen im Gehirn – insbesondere in sprachrelevanten Arealen – Wortfindungsstörungen, Verständnisprobleme, Satzabbrüche und einen Rückzug in eine eigene Realität verursachen. Ein Perspektivwechsel ist nötig, um in Kontakt zu bleiben.

    Die sogenannte Validation bietet dabei einen hilfreichen Ansatz: Statt auf sachlicher Korrektur zu beharren, empfiehlt es sich, auf die emotionale Realität der Betroffenen einzugehen. So kann etwa eine einfühlsame Reaktion auf eine Äußerung über den verstorbenen Ehepartner Vertrauen schaffen, statt Verunsicherung durch eine konfrontative Korrektur auszulösen. Der Fokus liegt auf dem emotionalen Gehalt der Aussagen, nicht auf ihrer faktischen Richtigkeit.

    Um die Kommunikation mit Demenzkranken zu verbessern, nennt die Alzheimer Forschung Initiative sieben konkrete Praxistipps:

    • Auf Augenhöhe kommunizieren: Ein freundlicher Tonfall, Blickkontakt und Respekt stärken das Gefühl von Gleichwertigkeit und Vertrauen.
    • Einfache Sprache verwenden: Klare, kurze Sätze mit einer Information pro Satz helfen, das Gesagte besser zu verstehen. Entscheidungsfragen statt offener Fragen können hilfreich sein.
    • Die Realität der Betroffenen akzeptieren: Korrigierende Hinweise oder Konfrontationen mit der Wirklichkeit sollten vermieden werden, um Angst und Verwirrung zu reduzieren.
    • Bezug zur Umgebung herstellen: Gespräche über sichtbare oder spürbare Dinge in der unmittelbaren Umgebung erleichtern das Verständnis.
    • Geduld zeigen: Langsames Sprechen, Wiederholungen und Pausen geben den Betroffenen Zeit, sich auszudrücken.
    • Nonverbale Kommunikation nutzen: Mimik, Gestik und Körperhaltung sind zentrale Elemente der Verständigung, besonders im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung.
    • Emotionale Verbindung pflegen: Gemeinsame Aktivitäten wie das Betrachten von Fotos oder Musikhören ermöglichen Nähe – auch ohne Worte.

    Auch im Spätstadium, wenn die sprachlichen Fähigkeiten fast völlig verloren sind, bleibt die emotionale Wahrnehmung erhalten. Einfache Gesten der Zuwendung können hier entscheidend sein, um soziale Isolation zu verhindern und Lebensqualität zu wahren.

    Literatur

    Stangl, W. (2015, 12. Juni). Umgang mit Demenzerkrankten. arbeitsblätter news.
    https:// arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/umgang-mit-demenzerkrankten/.




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