Zwar ist der Gegenstand jeder modernen Entwicklungspsychologie die Entwicklung über die gesamte Lebensspanne hinweg, also vom Säuglings-, Kleinkind-, Schulkind-, Jugend-, Erwachsenen- bis zum Greisenalter, aber der Bereich der Psychologie der Kindheit ist meist dennoch der zentrale Bereich in der Lebensspanne, da in dieser Phase in der Regel die größten Veränderungen stattfinden. Die Anfänge der Kinderpsychologie reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, denn 1882 erschien die „Seele des Kindes“ von William Thierry Preyer. Nach ihm beobachteten William Stern und Clara Stern systematisch ihre Kinder und hielten ihre Beobachtungen in Form von Tagebuchaufzeichnungen fest. AuchJean Piaget studierte an seinen eigenen Kindern vor allem die Entwicklung der Intelligenz, von der Geburt bis zum Spracherwerb.
In den ersten zwölf bis vierzehn Lebensjahren erfährt der Mensch seine entscheidende Prägung, denn in dieser Periode zeichnen sich verschiedene Etappen ab, wie z. B. die Mutter-Kind-Beziehung, die Sexualentwicklung mit der Pubertät, die Identifikationsphase. Auf dem Weg vom Säugling bis hin zum Erwachsenen, eigenständig denkenden und handelnden Menschen, macht jeder Mensch individuelle Erfahrungen, sodass sich die Art und Weise, wie sich ein Erwachsener später im Leben einrichtet, wie er es bewältigt oder auch an ihm scheitert, sich oft entscheidend danach richtet, wie in seiner Kindheit die Weichen gestellt worden sind. Negative Kindheitserlebnisse erhöhen die Anfälligkeit und Ausbildung psychischer Probleme, Störungen und Krankheiten, aber auch die Stressanfälligkeit und Neigung zu Burnout, wobei es grundsätzlich gilt, das Menschen mit ein und derselben Situation in ihrem Leben besser oder schlechter umgehen und fertig werden können.
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