Alfred Gebert, Professor der Psychologie an der Fachhochschule des Bundes in Münster, hat im Rahmen einer Studie Probanden beim Spiel mit dem Kaffeeschaum beobachtet und eine Kaffeetrinkertypologie entwickelt, die sich vor allem im Verhalten gegenüber dem Milchschaum zeigt: Kaffeetrinker, die das Schaumhäubchen optisch durch Einrühren vernichten, weil sie sich nicht gern an die Kalorien erinnern lassen, haben kein schlechtes Gewissen und sind vom Typ her Genießer. Das Gegenteil vom Einrührer sind die Ecken-Freimacher, die man daran erkennt, dass sie mit dem Löffel kleine Ecken am Tassenrand freischaufeln, um an den Kaffee zu kommen, denn sie wollen den Milchschaum bis zuletzt erhalten, lehnen Veränderungen also ab. Schaumspieler sind jene, die die Schaumkrone im Kaffee immer wieder neu modellieren, was für Kreativität aber auch für eine gewisse Rastlosigkeit spricht. Milchschaumabschöpfer, die in großer Eile den Berg abtragen, besitzen sowohl Zielstrebigkeit als auch Rücksichtslosigkeit.
Quelle
Die Welt vom 10. August 2014, S. 11.
Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl ::: Pädagogische Neuigkeiten für Psychologen :::